Zyklon „Ditwah“ verwüstet Sri Lanka – mindestens 56 Tote, Tausende auf der Flucht
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Zyklon „Ditwah“ verwüstet Sri Lanka – mindestens 56 Tote, Tausende auf der Flucht

Zyklon „Ditwah“ verwüstet Sri Lanka – mindestens 56 Tote, Tausende auf der Flucht

Sri Lanka erlebt derzeit eine der schwersten Naturkatastrophen der vergangenen Jahre. Der tropische Wirbelsturm „Ditwah“ hat auf der südasiatischen Insel massive Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst und damit eine breite Spur der Verwüstung hinterlassen. Nach offiziellen Angaben sind bislang mindestens 56 Menschen ums Leben gekommen, während weitere Personen noch vermisst werden. Die Auswirkungen betreffen große Teile des Landes – von der dicht besiedelten Westküste bis hin zu den bergigen Regionen im Landesinneren.

Ein Sturm mit verheerender Kraft

Der Zyklon entwickelte sich über dem südwestlichen Teil der Bucht von Bengalen und näherte sich Sri Lanka in den frühen Morgenstunden des 28. November. Zum Zeitpunkt der jüngsten Wetterberichte befand sich das Sturmzentrum etwa 50 Kilometer südlich der Hafenstadt Trincomalee, einem wichtigen Knotenpunkt an der Ostküste des Landes.

Mit intensiven Niederschlägen über zwei Tage hinweg erreichten die Regenmengen in einigen Regionen nie dagewesene Werte. Besonders betroffen waren die Ostküste sowie die bergigen Zentralprovinzen rund um die Städte Kandy und Nuwara Eliya, wo mehrere tödliche Erdrutsche registriert wurden. Auch in der Hauptstadt Colombo standen zahlreiche Straßen und Wohngebiete unter Wasser, wie Bilder aus den betroffenen Stadtteilen zeigen.

Hohe Opferzahlen und tausende Evakuierte

Nach Angaben des Katastrophenschutzes kamen die meisten der bestätigten Todesopfer durch Erdrutsche ums Leben, die ganze Häuser und Straßenzüge unter sich begruben. Zudem gelten über 20 Menschen weiterhin als vermisst, und Rettungskräfte befürchten, dass die Zahlen noch steigen könnten, da einige Gebiete nach wie vor schwer erreichbar sind.

Insgesamt wurden mehr als 44.000 Menschen aus gefährdeten Regionen evakuiert, viele von ihnen in Schulen, Gemeindesälen oder provisorischen Unterkünften. Das Militär hat über 20.500 Einsatzkräfte mobilisiert, um Evakuierungen, Suchaktionen und Hilfslieferungen zu koordinieren. Besonders in den Bergregionen erschweren überschwemmte Straßen und Erdrutsche jedoch den Zugang zu den betroffenen Dörfern.

Warnungen und Einschränkungen im ganzen Land

Das sri-lankische Wetteramt warnte eindringlich davor, zur Fischerei hinauszufahren oder sich in Küstennähe aufzuhalten. Schulen blieben geschlossen, und staatliche Behörden ordneten für Freitag einen außerordentlichen Feiertag an, um der Bevölkerung mehr Sicherheit und Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.

In mehreren Regionen kam es darüber hinaus zu Stromausfällen, blockierten Straßen und Unterbrechungen im Schienenverkehr. Die Behörden arbeiten daran, kritische Infrastruktur wieder funktionsfähig zu machen, doch aufgrund der anhaltenden Regenfälle bleibt die Lage angespannt.

Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen?

Meteorologen erklären, dass die Kombination aus warmen Meeresoberflächentemperaturen und geringer Windscherung ideale Bedingungen für die Bildung eines intensiven Zyklons bot. Als der Sturm auf Sri Lanka traf, drangen seine Regenbänder tief ins Landesinnere vor – eine gefährliche Situation für ein Land mit stark bergiger Topografie. In diesen geologischen Zonen erhöhen aufgeweichte Böden und steile Hänge das Risiko von Erdrutschen erheblich.

Expertinnen und Experten verweisen zudem darauf, dass derartige Stürme in der späten Monsunzeit nicht ungewöhnlich sind, jedoch durch regionale Wettermuster intensiver ausfallen können.

Blick nach Indien: Der Sturm zieht weiter

Während Sri Lanka noch mit den unmittelbaren Folgen kämpft, warnen indische Behörden bereits vor der weiteren Zugbahn des Zyklons. Ditwah wird Prognosen zufolge weiter nach Nordwesten ziehen und am Samstag die Küstenregionen von Nord-Tamil Nadu, Puducherry und Süd-Andhra Pradesh erreichen. Für diese Regionen wurden Warnungen vor starkem Regen, Sturmböen und gefährlichen Meeresbedingungen herausgegeben.

Fischer wurden aufgefordert, unter keinen Umständen aufs Meer hinauszufahren. Küstennahe Dörfer bereiten sich auf mögliche Evakuierungen vor.

Internationale Anteilnahme und laufende Hilfsmaßnahmen

Die Regierung Sri Lankas hat bereits Unterstützung aus Indien erhalten, das Hilfsgüter wie Trinkwasser, Medikamente und Notfallausrüstung entsendet hat. Internationale Organisationen bereiten weitere Hilfspakete vor.

Gleichzeitig wächst die Anteilnahme weltweit. In den sozialen Medien teilen Menschen Solidaritätsbotschaften und berichten über Hilfsaktionen vor Ort. Viele erinnern daran, dass Sri Lanka noch immer unter den wirtschaftlichen Folgen der Krise von 2022 leidet – und dass Naturkatastrophen für die Bevölkerung zusätzliche Belastungen darstellen.

Fazit: Eine Katastrophe, deren Auswirkungen noch lange spürbar sein werden

Zyklon Ditwah hat Sri Lanka in einem Moment getroffen, in dem das Land besonders verwundbar ist. Mit dutzenden Toten, zerstörten Häusern, zehntausenden Vertriebenen und einer Infrastruktur, die in Teilen zum Erliegen gekommen ist, steht das Land vor einer gewaltigen Herausforderung.

Während der Sturm weiter nach Indien zieht, bleiben die Hoffnung auf stabile Wetterbedingungen und die dringende Notwendigkeit internationaler Hilfe bestehen. Sri Lanka wird Zeit, Ressourcen und Unterstützung brauchen, um sich von dieser Tragödie zu erholen – und um jene zu finden, die weiterhin vermisst werden.

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