Wilde Verfolgungsjagd durch Barnim: Flucht mit gestohlenen Kennzeichen endet in schwerem Frontalcrash
Polizei jagt fluchtenden Opel-Fahrer – Verfolgung uber zehn Kilometer durch mehrere Ortschaften
Ein nächtlicher Routineeinsatz der Polizei im Landkreis Barnim (Brandenburg) ist in der Nacht zu Samstag in einem dramatischen Verkehrsunfall geendet. Ein 41-jähriger Mann versuchte, sich einer Verkehrskontrolle zu entziehen und lieferte sich mit den Beamten eine kilometerlange Verfolgungsfahrt – bis er schließlich frontal mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kollidierte. Der Mann wurde schwer verletzt, zwei weitere Personen erlitten leichte Verletzungen.

Kontrolle wegen gestohlener Kennzeichen eskaliert
Nach Polizeiangaben ereignete sich der Vorfall gegen 00:48 Uhr in Weesow, einem Ortsteil von Werneuchen. Eine Streifenbesatzung hatte einen Opel ins Visier genommen, an dem Kennzeichen angebracht waren, die bereits zur Fahndung ausgeschrieben waren. Als die Beamten dem Fahrer deutliche Anhaltezeichen gaben, reagierte dieser jedoch nicht – im Gegenteil: Der Mann trat aufs Gaspedal und fluchtete mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Bernau.
Was als gewöhnliche Verkehrskontrolle begann, entwickelte sich schnell zu einer gefährlichen Verfolgungsjagd uber rund zehn Kilometer. Mehrere Streifenwagen beteiligten sich an der Verfolgung, während der Fahrer wiederholt riskante Überholmanöver durchfuhrte und innerorts weit uber der erlaubten Geschwindigkeit fuhr.
Frontalcrash in Bernau – drei Verletzte
In der Eberswalder Straße in Bernau kam es schließlich zur Katastrophe: Der Opel-Fahrer verlor in einer langgezogenen Kurve die Kontrolle uber sein Fahrzeug, geriet auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal mit einem entgegenkommenden VW zusammen.
Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Opel schwer deformiert. Der 41-jährige Fahrer erlitt schwere Verletzungen und musste nach einer Erstversorgung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden.
Die beiden jungen Männer im VW – 22 und 23 Jahre alt – hatten Gluck im Ungluck. Sie kamen mit leichten Verletzungen davon, wurden jedoch vorsorglich in eine Klinik gebracht. Beide Fahrzeuge erlitten Totalschaden. Die Straße blieb mehrere Stunden gesperrt, während Unfallgutachter und Feuerwehrkräfte die Trummer sicherten und die Unfallstelle reinigten.

Polizei ermittelt wegen mehrerer Delikte
Wie die Polizei mitteilte, laufen die Ermittlungen gegen den 41-jährigen Fahrer auf Hochtouren. Neben der Gefährdung des Straßenverkehrs wird ihm unter anderem Fahren ohne Fahrerlaubnis, unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und Verdacht des Diebstahls der Kennzeichen vorgeworfen.
Ein Alkohol- oder Drogentest konnte aufgrund der Verletzungen zunächst nicht durchgefuhrt werden, wurde jedoch im Krankenhaus nachgeholt. Das Ergebnis stand am Samstagvormittag noch aus.
Zeugen berichten von riskanten Fahrmanövern
Mehrere Anwohner entlang der Fluchtstrecke berichteten, in der Nacht Sirenen und quietschende Reifen gehört zu haben. „Es war, als wurde ein Autorennen stattfinden – und das mitten in der Nacht“, sagte eine Augenzeugin aus dem Ortsteil Seefeld. Die Polizei bestätigte, dass der Fahrer in mehreren Ortschaften deutlich uberhöhte Geschwindigkeiten fuhr und andere Verkehrsteilnehmer gefährdete.
Glucklicherweise kam es während der Flucht zu keinem weiteren Unfall, obwohl laut Polizeibericht „mehrere gefährliche Situationen“ entstanden.
Feuerwehr und Rettungsdienst im Großeinsatz
Nach dem Zusammenstoß waren Feuerwehr, Notärzte und mehrere Rettungswagen im Einsatz. Die Feuerwehr Bernau musste den verletzten Opel-Fahrer mit hydraulischem Gerät aus dem Fahrzeugwrack befreien. Anschließend wurde er unter Begleitung eines Notarztes in ein Berliner Krankenhaus transportiert.
Ein Sprecher der Polizei Barnim lobte das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte: „Nur durch das rasche und koordinierte Vorgehen konnte Schlimmeres verhindert werden.“ Der Sachschaden an den beiden Fahrzeugen und der Fahrbahn wird auf mehrere zehntausend Euro geschätzt.

Ermittlungen dauern an
Die Polizei hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache und zum Fluchtmotiv des Fahrers aufgenommen. Ob der Mann das Fahrzeug selbst besaß oder es ebenfalls gestohlen hatte, ist derzeit noch unklar. Ein Abschleppunternehmen transportierte beide Autos in die polizeiliche Verwahrstelle, wo sie nun untersucht werden.
Ein Sprecher der Polizei betonte am Samstag: „Solche gefährlichen Fluchten gefährden nicht nur den Täter, sondern auch völlig unbeteiligte Verkehrsteilnehmer. Wir werden alles daransetzen, die Hintergrunde dieser Tat aufzuklären.“
Ein nächtliches Drama mit glucklichem Ende – zumindest fur die Opfer
Auch wenn der materielle Schaden beträchtlich ist und drei Menschen verletzt wurden, betont die Polizei, dass der Unfall weitaus schlimmer hätte ausgehen können. Die Ermittlungen werden nun zeigen, was den 41-Jährigen zu dieser waghalsigen Flucht veranlasste – und ob weitere Straftaten im Zusammenhang mit dem Fahrzeug oder den Kennzeichen stehen.




