Umweltgefahr nach schwerem Unfall in Aurich-Dietrichsfeld: Pkw überschlägt sich und verliert Betriebsstoffe
Nieuws vandaag

Umweltgefahr nach schwerem Unfall in Aurich-Dietrichsfeld: Pkw überschlägt sich und verliert Betriebsstoffe

Umweltgefahr nach schwerem Unfall in Aurich-Dietrichsfeld: Pkw überschlägt sich und verliert Betriebsstoffe

Ein schwerer Verkehrsunfall in Aurich-Dietrichsfeld (Niedersachsen) hat am späten Sonntagabend nicht nur den Fahrer verletzt, sondern auch eine erhebliche Umweltgefahr ausgelöst. Gegen 22.30 Uhr kam ein 21-jähriger Mann mit seinem Pkw auf der Dietrichsfelder Straße von der Fahrbahn ab, prallte gegen einen Baum und überschlug sich. Das Fahrzeug blieb schließlich in einem Straßengraben liegen – stark beschädigt und teilweise im Wasser.

Der Unfallhergang

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei war der junge Fahrer in Richtung Plaggenburg unterwegs, als er aus bislang ungeklärter Ursache in einer leichten Kurve die Kontrolle über sein Auto verlor. Zeugen berichteten, dass das Fahrzeug zunächst ins Schleudern geriet, dann nach links von der Straße abkam und mit erheblicher Wucht gegen einen Baum prallte. Durch die Wucht des Aufpralls überschlug sich der Wagen und landete auf der Seite im Graben.

Trotz des heftigen Crashs konnte sich der Fahrer eigenständig aus dem Wrack befreien. Passanten, die das Unfallgeschehen beobachtet hatten, alarmierten sofort Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Der Mann erlitt mehrere Verletzungen und wurde nach einer Erstversorgung am Unfallort ins Krankenhaus eingeliefert.

Umweltgefahr durch auslaufende Betriebsstoffe

Während der Bergung des Unfallfahrzeugs stellten die Einsatzkräfte fest, dass aus dem Wrack größere Mengen an Betriebsstoffen austraten. Aus dem Motorraum liefen mehrere Liter Öl und Benzin in den Straßengraben, wodurch eine akute Umweltgefahr entstand.

Die Feuerwehr Aurich sowie der Gerätewagen Gefahrgut der Feuerwehr Sandhorst wurden umgehend nachgefordert. Auch die Untere Wasserbehörde wurde eingeschaltet, um eine Ausbreitung der Stoffe in das Grundwasser zu verhindern. Mit Spezialmaterialien und einer Ölsperre gelang es den Einsatzkräften schließlich, das auslaufende Öl einzudämmen und die betroffenen Erd- und Wasserflächen abzusichern.

Ein Sprecher der Feuerwehr erklärte später:

„Das schnelle Eingreifen war entscheidend. Wenn die Betriebsstoffe ungehindert weitergelaufen wären, hätte das erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben können.“

Nach rund zwei Stunden intensiver Arbeit konnten die Einsatzkräfte die Lage unter Kontrolle bringen. Insgesamt waren etwa 30 Feuerwehrleute und Rettungskräfte im Einsatz.

Straße gesperrt – Bergung mit Schwierigkeiten

Die Dietrichsfelder Straße blieb während der Bergungs- und Reinigungsarbeiten vollständig gesperrt. Der Abschleppdienst hatte erhebliche Mühe, das schwer beschädigte Fahrzeug aus dem Graben zu bergen, da es tief eingesunken und teilweise im Schlamm feststeckte. Erst mit einem Kran konnte der Wagen schließlich aufgerichtet und abtransportiert werden.

Nach Abschluss der Arbeiten wurden Bodenproben entnommen, um die Kontamination durch Öl und Benzin genauer zu prüfen. Der Sachschaden wird auf über 20.000 Euro geschätzt. Das Fahrzeug gilt als wirtschaftlicher Totalschaden.

Ursache des Unfalls noch unklar

Die Polizei hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen. Hinweise auf überhöhte Geschwindigkeit oder Alkohol am Steuer liegen bislang nicht vor, jedoch wird ein mögliches Fahrfehler- oder Ablenkungsdelikt nicht ausgeschlossen.

Ein Polizeisprecher sagte:

„Die Straße war zum Unfallzeitpunkt feucht, was das Fahrzeug möglicherweise ins Rutschen gebracht hat. Wir prüfen derzeit alle Optionen, auch technische Defekte können nicht ausgeschlossen werden.“

Bedeutung für die Umwelt

Der Vorfall zeigt erneut, wie eng Verkehrssicherheit und Umweltschutz miteinander verbunden sind. Schon geringe Mengen an ausgelaufenem Öl oder Kraftstoff können Böden und Gewässer langfristig schädigen. Besonders in ländlichen Regionen wie Aurich, wo viele Straßen an Gräben und Entwässerungssystemen verlaufen, besteht ein hohes Risiko, dass Schadstoffe in das Grundwasser gelangen.

Die Feuerwehr betonte, dass in solchen Fällen jeder Minute zählt:

„Je schneller wir eingreifen, desto besser können wir verhindern, dass gefährliche Stoffe ins Erdreich sickern.“

Nachwirkungen und Prävention

Die Untere Wasserbehörde kündigte an, den betroffenen Abschnitt in den kommenden Tagen weiterhin zu überwachen. Gegebenenfalls müssen Bodenarbeiten oder eine Entsorgung kontaminierter Erde durchgeführt werden.

Für den jungen Fahrer hat der Unfall ebenfalls weitreichende Folgen. Neben den gesundheitlichen Folgen und dem Verlust seines Autos droht ihm eine Anzeige wegen fahrlässiger Umweltverschmutzung, falls festgestellt wird, dass technische Mängel oder unsachgemäßer Umgang mit dem Fahrzeug zum Austreten der Stoffe geführt haben.

Fazit

Der Unfall von Aurich-Dietrichsfeld steht sinnbildlich für die doppelte Gefahr im Straßenverkehr: das Risiko für Menschenleben und für die Umwelt. Während der verletzte Fahrer Glück im Unglück hatte, konnten dank des schnellen und professionellen Einsatzes der Feuerwehr schwerwiegende ökologische Schäden verhindert werden.

Am Ende bleibt die Erinnerung an einen Sonntagabend, der beinahe in einer Umweltkatastrophe geendet hätte – und die Mahnung, dass jede Unachtsamkeit am Steuer weitreichendere Folgen haben kann, als man denkt.

LEAVE A RESPONSE

Your email address will not be published. Required fields are marked *