Tragödie in Wesenberg: Lkw uberfährt älteres Ehepaar – und der Grund dahinter schockiert ganz Deutschland

WESENBERG (Mecklenburg-Vorpommern) – Ein friedlicher Mittwochabend in der Kleinstadt Wesenberg endete in einer Tragödie, die das ganze Land erschuttert. Auf der Bundesstraße B198, an der Kreuzung zur B122, kam es zu einem folgenschweren Unfall, bei dem ein älteres Ehepaar ums Leben kam.

Nach Angaben der Polizei befuhr ein 41-jähriger ukrainischer Lkw-Fahrer die B198 und wollte nach links abbiegen. Dabei ubersah er zwei Fußgänger – eine 81-jährige Frau und ihren 82-jährigen Ehemann –, die sich vorschriftsmäßig auf dem Fußgängeruberweg befanden. Der Lastwagen erfasste beide mit voller Wucht. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen durch Polizei und Rettungsdienst verstarben die Senioren noch am Unfallort.

Der Lkw-Fahrer erlitt einen schweren Schock und wurde umgehend ins Klinikum Neubrandenburg gebracht. Die Bundesstraße wurde fur mehrere Stunden vollständig gesperrt, um die Unfallaufnahme und Spurensicherung zu ermöglichen.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg wurde ein Unfallgutachter hinzugezogen. Ermittler prufen derzeit, ob Sichtbehinderungen, unzureichende Beleuchtung oder menschliches Versagen des Fahrers zu der Katastrophe gefuhrt haben könnten. Zeugen berichteten, dass der Fahrer möglicherweise abgelenkt war, als er in die Kreuzung einfuhr – eine Vermutung, die in Deutschland Empörung ausgelöst hat.

„Das ist einfach nicht hinnehmbar“, sagte ein Rettungssanitäter gegenuber der Ostsee-Zeitung. „Die beiden sind korrekt uber die Straße gegangen – auf dem Zebrastreifen, bei Grun. Ein Moment der Unachtsamkeit, und zwei Leben sind ausgelöscht.“

In Wesenberg herrscht tiefe Betroffenheit. Das verstorbene Ehepaar war in der Nachbarschaft bekannt und beliebt – „ein Paar, das jeden Abend Hand in Hand spazieren ging“, wie Nachbarn berichten. An der Unfallstelle haben Anwohner Kerzen, Blumen und Briefe niedergelegt. Auf einem kleinen Holzschild steht geschrieben: „Ihr wart immer zusammen – und seid es jetzt fur immer.“

Die Stadtverwaltung kundigte an, die Beleuchtung und Beschilderung an der Kreuzung umfassend zu uberprufen. „Wir mussen alles tun, um solche Tragödien kunftig zu verhindern“, sagte Burgermeisterin Sabine Kruger. Auch die Polizei betonte, dass Geschwindigkeit, Abstand und Vorrangregeln eine zentrale Rolle in den Ermittlungen spielen werden.

Der tödliche Unfall entfacht erneut eine Diskussion uber die Verkehrssicherheit älterer Menschen in Deutschland. Laut der Bundesanstalt fur Straßenwesen (BASt) sterben jährlich uber 400 Senioren uber 75 Jahre bei Verkehrsunfällen, viele davon beim Überqueren der Straße. Verkehrsverbände fordern nun den Ausbau von Überwachungskameras und besseren Beleuchtungen an gefährlichen Kreuzungen sowie strengere Vorschriften fur ausländische Lkw-Fahrer.

Der ukrainische Fahrer wird derzeit medizinisch betreut und psychologisch untersucht. Ob gegen ihn Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben wird, entscheidet die Staatsanwaltschaft nach Abschluss der Gutachten.

In der Gemeinde bleibt der Schock tief. Viele fragen sich, wie ein einziger Moment der Unachtsamkeit zwei Leben beenden konnte.

„Niemand sollte so sterben müssen“, sagt eine Nachbarin mit Tränen in den Augen. „Wir hoffen nur, dass Gerechtigkeit geschieht – damit ihr Tod nicht umsonst war.“