Tragisches Unglück in Südtirol: Hubschrauber stürzt bei Forstarbeiten ab – Pilot schwer verletzt
Tragisches Unglück in Südtirol: Hubschrauber stürzt bei Forstarbeiten ab – Pilot schwer verletzt
Ein schwerer Unfall hat sich am Mittwochabend im Naturpark Fanes-Sennes-Prags in Südtirol ereignet. Ein Hubschrauber, der mit Holzschlägerungs- oder Transportarbeiten beschäftigt war, stürzte gegen 18 Uhr im hochalpinen Gelände oberhalb der Fanes-Hütte ab. Der Pilot, ein 51-jähriger Mann aus dem Trentino, wurde dabei schwer verletzt.

Der Unfall im Hochgebirge
Der Absturz ereignete sich in einer der abgelegensten Regionen des Dolomitengebietes, auf rund 2.000 Metern Höhe. Der Helikopter war Berichten zufolge im Einsatz, um Holz oder Material zu transportieren – eine Tätigkeit, die in dieser Region aufgrund der steilen Hänge und der schwer zugänglichen Wälder häufig per Lufttransport durchgeführt wird.
Laut ersten Informationen verlor die Maschine plötzlich an Höhe und stürzte nur wenige hundert Meter von der Fanes-Hütte entfernt zu Boden. Zeugen berichteten, sie hätten kurz vor dem Aufprall ungewöhnliche Geräusche gehört, möglicherweise verursacht durch Kontakt mit einem Baum oder einen technischen Defekt.
Unmittelbar nach dem Absturz wurden die örtlichen Rettungskräfte alarmiert. Aufgrund der unzugänglichen Lage mussten mehrere Einsatzteams aus der Luft eingeflogen werden, darunter die Bergrettung, die Feuerwehr und ein Rettungshubschrauber aus Bozen.
Schwer verletzter Pilot gerettet
Der 51-jährige Pilot aus dem Trentino wurde schwer verletzt im Wrack gefunden. Laut Angaben der Landesnotrufzentrale Südtirol wurde er an der Unfallstelle zunächst von Notärzten behandelt, intubiert und anschließend mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus Bozen geflogen.
Trotz der schwierigen Bedingungen – kalte Temperaturen, steiles Gelände und einsetzende Dämmerung – gelang es den Einsatzkräften, den Mann in relativ kurzer Zeit zu bergen. Sein Zustand wurde als „kritisch, aber stabil“ beschrieben. Weitere Personen befanden sich offenbar nicht an Bord der Maschine.

Unklare Unfallursache
Die genaue Ursache des Absturzes ist derzeit Gegenstand laufender Ermittlungen. Nach ersten Einschätzungen könnte der Hubschrauber bei der Durchführung eines sogenannten Lastenfluges einen Baum gestreift haben, wodurch er aus dem Gleichgewicht geriet und schließlich abstürzte.
Auch ein technischer Defekt oder eine plötzliche Windböe im Gebirge werden nicht ausgeschlossen. Experten der italienischen Luftfahrtbehörde (ENAC) und der Carabinieri haben die Untersuchung übernommen. Die Absturzstelle wurde weiträumig abgesperrt, um Spuren und Wrackteile zu sichern.
Schwierige Bedingungen für die Retter
Das Gelände oberhalb der Fanes-Hütte gilt als eines der anspruchsvollsten Gebiete der Region. In einer Höhe von über 2.000 Metern erschweren Felsabbrüche, Geröllfelder und wechselnde Windverhältnisse den Einsatz erheblich.
„Wir mussten sehr präzise koordinieren, um keine weiteren Gefahren für die Retter zu riskieren“, erklärte ein Sprecher der Bergrettung Enneberg. Auch zwei weitere Hubschrauber wurden zur Unterstützung herangezogen, um Material und Einsatzkräfte zu transportieren.
Die Absturzstelle befindet sich in einem beliebten Wander- und Klettergebiet, das jedoch zu dieser Jahreszeit bereits weniger frequentiert ist. Glücklicherweise befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls keine Wanderer in unmittelbarer Nähe.
Reaktionen und Ermittlungen

Die Nachricht vom Absturz löste in der Region große Betroffenheit aus. Viele Piloten und Forstarbeiter zeigten sich erschüttert über das Unglück und äußerten Solidarität mit dem verletzten Kollegen.
„Das Arbeiten in diesen Höhen ist immer ein Risiko. Man braucht Präzision, Erfahrung und auch Glück. Wir hoffen, dass der Kollege sich erholt“, sagte ein Forstunternehmer aus Bruneck gegenüber der Lokalzeitung stol.it.
Die Behörden haben angekündigt, in den kommenden Tagen das Wrack zu bergen und technische Analysen durchzuführen. Dabei soll geprüft werden, ob Wartungsprobleme, menschliches Versagen oder äußere Umstände – wie Wetter oder Windböen – zum Absturz führten.
Fazit
Der Hubschrauberabsturz im Naturpark Fanes-Sennes-Prags erinnert tragisch daran, wie gefährlich Lufttransporte in den Alpen sein können. Trotz moderner Technik und erfahrener Piloten bleibt das Risiko in hochalpinem Gelände hoch.
Der 51-jährige Pilot kämpft derzeit im Krankenhaus um seine Genesung. Die Ermittlungen laufen weiter, während die Bergrettung und die Behörden gemeinsam versuchen, die genaue Ursache des Unglücks zu klären.
Die Region zeigt sich in tiefer Anteilnahme – und hofft, dass der verletzte Pilot bald wieder auf die Beine kommt.




