Tragischer Lkw-Unfall auf der B9 bei Bellheim – „Ein Wunder, dass niemand ums Leben kam“
Tragischer Lkw-Unfall auf der B9 bei Bellheim – „Ein Wunder, dass niemand ums Leben kam“
Am Donnerstagabend gegen 19.30 Uhr ereignete sich auf der Bundesstraße 9 zwischen den Anschlussstellen Bellheim Süd und Bellheim Nord in Fahrtrichtung Ludwigshafen ein schwerer Verkehrsunfall, der stundenlange Sperrungen und ein Großaufgebot an Rettungskräften zur Folge hatte.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war ein Abschleppdienst damit beschäftigt, ein liegengebliebenes Fahrzeug am Seitenstreifen zu bergen. Neben dem Abschleppwagen befand sich auch ein Fahrzeug eines Ersthelfers, beide ordnungsgemäß mit Blinklichtern und Warnkegeln abgesichert. Während der laufenden Arbeiten näherte sich ein Lastwagen – offenbar eine neue Zugmaschine – der Unfallstelle.

Der Moment des Unfalls
Laut ersten Ermittlungen fuhr der Lkw-Fahrer vermutlich zu weit rechts und geriet dabei unbemerkt auf den Seitenstreifen. Ob Unachtsamkeit oder Ablenkung die Ursache war, ist derzeit noch Gegenstand der polizeilichen Untersuchung. Sekunden später kam es zur Katastrophe: Der tonnenschwere Lastwagen krachte mit voller Wucht in das bereits defekte Fahrzeug und erfasste auch den Abschleppwagen.
Der Fahrer des Abschleppdienstes reagierte geistesgegenwärtig. Als er den heranrasenden Lkw bemerkte, zog er zwei Passanten, die sich gerade in der Nähe befanden, mit sich – und sprang mit ihnen über die Leitplanke einen kleinen Abhang hinunter. Nur Augenblicke danach rammte der Lkw das Pannenfahrzeug, zerstörte die Fahrerkabine des Abschleppwagens vollständig und kam erst nach etwa 50 Metern auf der Seite zum Liegen.
Rettung unter schwierigen Bedingungen

Innerhalb weniger Minuten waren Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst am Unfallort. Die Einsatzkräfte fanden ein Bild der Verwüstung vor – Trümmerteile waren über die gesamte Fahrbahn verteilt, der Lastwagen stark deformiert.
Die Feuerwehr musste den Lkw-Fahrer mit schwerem Gerät aus der zerstörten Kabine befreien. Dabei wurde unter anderem die Frontscheibe aufgesägt, um Zugang zum Verletzten zu bekommen. Der Fahrer wurde schwer, aber nach ersten Informationen nicht lebensgefährlich verletzt und umgehend in ein Krankenhaus gebracht.
Alexander Stefan von der Firma Auto Böhler, die den Abschleppdienst durchführte, sprach später von einem „Wunder“. Er erklärte:
„Wenn die drei Männer nicht über die Leitplanke gesprungen wären, möchte man sich gar nicht ausmalen, wie das Ganze ausgegangen wäre.“
Stundenlange Sperrung und Ermittlungen

Die B9 in Richtung Ludwigshafen blieb für mehrere Stunden vollständig gesperrt. Die Bergungsarbeiten zogen sich bis tief in die Nacht. Feuerwehr und Straßenmeisterei beseitigten ausgelaufene Betriebsstoffe und streuten Bindemittel aus, um eine Umweltgefährdung zu verhindern.
Erst gegen Mitternacht konnte die Sperrung aufgehoben werden. Die Polizei hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen. Dabei werden unter anderem mögliche technische Defekte sowie das Verhalten des Lkw-Fahrers überprüft.
Glück im Unglück
Trotz des enormen Schadens und der dramatischen Szenen vor Ort sprechen die Einsatzkräfte von einem großen Glück, dass niemand getötet wurde. Der Fahrer des Abschleppdienstes sowie die beiden Begleiter blieben wie durch ein Wunder unverletzt.
Ein Polizeisprecher erklärte:
„Nach derzeitigem Stand war es einzig der schnellen Reaktion des Abschleppdienstfahrers zu verdanken, dass es keine weiteren Verletzten oder gar Tote gab.“
Ein Appell an alle Verkehrsteilnehmer

Der Unfall auf der B9 erinnert einmal mehr daran, wie gefährlich Arbeitseinsätze am Straßenrand sein können – selbst bei sorgfältiger Absicherung. Abschleppdienste, Ersthelfer und Einsatzkräfte sind tagtäglich großen Risiken ausgesetzt, besonders auf Schnellstraßen mit dichtem Verkehr.
Die Polizei Rheinland-Pfalz appelliert deshalb eindringlich an alle Verkehrsteilnehmer, bei Annäherung an Einsatzstellen frühzeitig die Geschwindigkeit zu reduzieren, den Sicherheitsabstand zu wahren und die Rettungsgasse zu bilden. Schon wenige Sekunden Unachtsamkeit können verheerende Folgen haben.
Fazit
Was am Donnerstagabend auf der B9 geschah, war ein Albtraum für alle Beteiligten – und doch endete er glimpflicher, als es hätte sein können. Drei Männer entkamen buchstäblich im letzten Moment dem Tod. Der Fahrer des Lkw wird im Krankenhaus behandelt, die Polizei ermittelt weiter.
Es bleibt die Erkenntnis, dass im Straßenverkehr nicht nur Vorsicht, sondern auch gegenseitige Rücksichtnahme und Achtsamkeit Leben retten können.




