Schwerer nächtlicher Unfall in Paderborn: Auto prallt gegen Baum – zwei Insassen schwer verletzt, Polizei untersucht Unfallursache
Ein schwerer Verkehrsunfall hat in der Nacht zu Samstag die Einsatzkräfte in Paderborn auf den Plan gerufen. Gegen 3.15 Uhr ging bei der Leitstelle der Feuerwehr ein Notruf ein: Ein Pkw sei mit hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn abgekommen und frontal gegen einen Baum geprallt. Der Unfall ereignete sich auf einer Landstraße am Stadtrand von Paderborn, unweit der Abfahrt zur B64.
Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, bot sich ihnen ein dramatisches Bild. Das Fahrzeug, ein silberner Kleinwagen, war an der Front völlig zerstört. Trümmerteile lagen weit verstreut über die Fahrbahn und in den angrenzenden Straßengraben. Die beiden Insassen – ein etwa 30-jähriger Fahrer und seine Beifahrerin – hatten sich schwer verletzt, konnten sich jedoch noch eigenständig aus dem Wrack befreien.

Feuerwehr und Rettungsdienst im Großeinsatz
„Beim Eintreffen unserer Einsatzkräfte brannte sich die Szene in die Köpfe – das Auto war stark deformiert, der Aufprall muss enorm gewesen sein“, berichtete ein Sprecher der Feuerwehr Paderborn am Samstagmorgen. Beide Verletzten wurden sofort von Sanitätern und einem Notarzt versorgt. Nach einer ersten Behandlung am Unfallort wurden sie mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Da zunächst unklar war, ob sich noch weitere Personen im Fahrzeug befunden hatten, wurde vorsorglich die Drohneneinheit der Feuerwehr Hövelhof alarmiert. Mit Wärmebildkameras suchten sie die Umgebung nach möglichen weiteren Verletzten ab. „Wir wollten absolut sicher gehen, dass niemand im Dunkeln übersehen wird“, so der Einsatzleiter. Glücklicherweise bestätigte sich der Verdacht nicht – die beiden Verletzten waren die einzigen Insassen.
Polizei untersucht Ursache – war überhöhte Geschwindigkeit im Spiel?
Die Polizei Paderborn hat noch in der Nacht die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Ein Unfallgutachter wurde hinzugezogen, um Spuren zu sichern und den Hergang zu rekonstruieren. Nach ersten Erkenntnissen kam das Fahrzeug in einer langgezogenen Kurve aus bisher ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab. Der Pkw durchbrach einen Straßengraben und prallte anschließend mit voller Wucht gegen einen Baum am Straßenrand.

Ein Polizeisprecher erklärte:
„Wir prüfen derzeit, ob überhöhte Geschwindigkeit, Alkoholeinfluss oder mangelnde Sichtverhältnisse eine Rolle gespielt haben könnten. Auch ein Wildwechsel kann nicht ausgeschlossen werden.“
Die Straße blieb für mehrere Stunden voll gesperrt, um die Spurensicherung und Bergungsarbeiten zu ermöglichen. Erst gegen 6.00 Uhr morgens konnte die Fahrbahn wieder freigegeben werden.
Einsatz unter schwierigen Bedingungen
Die Rettungsarbeiten gestalteten sich aufgrund der nächtlichen Dunkelheit und der kalten Temperaturen schwierig. Die Feuerwehr musste mit zusätzlicher Beleuchtung arbeiten, um die Unfallstelle ausreichend auszuleuchten. Gleichzeitig bestand aufgrund ausgelaufener Betriebsstoffe die Gefahr, dass die Umgebung kontaminiert wurde. Die Einsatzkräfte streuten Ölbindemittel aus, um zu verhindern, dass Kraftstoff in den Boden oder in angrenzende Wasserläufe gelangte.
„Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und der Drohneneinheit verlief reibungslos“, lobte der Einsatzleiter. Insgesamt waren rund 25 Einsatzkräfte vor Ort. Das schwer beschädigte Unfallfahrzeug wurde später mit einem Kran geborgen und zur weiteren Untersuchung sichergestellt.
Anwohner in der Nacht aufgeschreckt
Mehrere Anwohner berichteten, sie seien durch einen lauten Knall und quietschende Reifen aus dem Schlaf gerissen worden. „Ich dachte zuerst, jemand hätte einen Silvesterböller gezündet – so laut war der Aufprall“, erzählte eine Frau, die nur wenige hundert Meter von der Unfallstelle entfernt wohnt. „Als ich aus dem Fenster sah, sah ich Rauch und hörte Schreie. Dann habe ich sofort den Notruf gewählt.“
Ein anderer Anwohner eilte mit einer Taschenlampe zur Unfallstelle, um den Verletzten zu helfen. „Die beiden waren völlig geschockt, standen aber neben dem Auto. Ich bin froh, dass sie überhaupt lebten – wenn man das Auto sieht, ist das fast ein Wunder.“
Diskussion über Verkehrssicherheit
Der Unfall hat in der Region eine Diskussion über die Sicherheit von Landstraßen entfacht. Die betreffende Strecke ist bei Einheimischen als „Unfallkurve“ bekannt, da es dort in der Vergangenheit bereits mehrere gefährliche Situationen gegeben haben soll. „Wir werden prüfen, ob zusätzliche Schutzmaßnahmen notwendig sind – etwa Leitplanken oder Warnschilder“, erklärte ein Sprecher der Stadt Paderborn.
Auch Verkehrsexperten betonen, wie wichtig angepasste Geschwindigkeit bei schlechten Sichtverhältnissen ist. „Viele unterschätzen, wie gefährlich nächtliche Fahrten bei Nässe oder Nebel sein können“, sagt Verkehrssicherheitsberater Thomas Bremer. „Schon ein kleiner Fahrfehler kann bei hoher Geschwindigkeit fatale Folgen haben.“
Polizei appelliert an Verkehrsteilnehmer
Nach dem schweren Unfall appelliert die Polizei an alle Autofahrer, vorsichtig und vorausschauend zu fahren – besonders in der dunklen Jahreszeit.
„Angepasste Geschwindigkeit rettet Leben“, betonte der Polizeisprecher. „Jeder sollte sich bewusst machen, dass eine Sekunde Unachtsamkeit genügen kann, um das eigene Leben oder das anderer zu gefährden.“
Für die beiden verletzten Insassen besteht laut Krankenhausangaben keine Lebensgefahr, sie werden jedoch intensivmedizinisch betreut.




