Schüsse auf Ex-Frau in Dänemark – Festnahme und Auslieferung des mutmaßlichen Täters in Hamburg
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Schüsse auf Ex-Frau in Dänemark – Festnahme und Auslieferung des mutmaßlichen Täters in Hamburg

Schüsse auf Ex-Frau in Dänemark – Festnahme und Auslieferung des mutmaßlichen Täters in Hamburg

Ein dramatischer Fall von tödlicher Gewalt in einer Beziehung erschüttert derzeit sowohl Dänemark als auch Deutschland. Nach den tödlichen Schüssen auf eine 54-jährige Frau im dänischen Odense wurde der mutmaßliche Täter, ein 51-jähriger Mann türkischer Herkunft, nur wenige Stunden später am Hamburger Flughafen festgenommen. Inzwischen wurde er nach sechs Wochen Untersuchungshaft an die dänischen Behörden ausgeliefert.

Der Fall begann am frühen Nachmittag des 1. September 2025 in der dänischen Stadt Odense, auf der Insel Fünen. Zeugen berichteten, sie hätten mehrere Schüsse vor einer Pizzeria gehört. Wenig später fanden Einsatzkräfte eine schwer verletzte Frau am Boden – die 54-jährige Dänin, die kurz darauf ihren Verletzungen erlag. Nach Angaben der Polizei wurde sie mehrfach, unter anderem ins Gesicht, getroffen. Trotz schneller Reanimationsversuche kam jede Hilfe zu spät.

Ermittlungen ergaben schnell, dass das Opfer eine persönliche Beziehung zum mutmaßlichen Täter hatte. Die beiden sollen in der Vergangenheit ein Paar gewesen sein, die Beziehung war jedoch bereits seit einiger Zeit beendet. Nach der Tat begann der Mann sofort die Flucht – offenbar in Richtung Deutschland.

Nur wenige Stunden später, gegen 18 Uhr, schlugen Beamte der Bundespolizei am Hamburger Flughafen zu. Der Verdächtige befand sich gerade im Bereich der Sicherheitskontrolle und wollte offenbar einen Flug nach Antalya (Türkei) antreten, als die Polizei ihn festnahm. Aufgrund eines europäischen Haftbefehls, den die dänischen Behörden unmittelbar nach der Tat ausgestellt hatten, konnte der Mann ohne Zwischenfälle in Gewahrsam genommen werden.

Die Festnahme erfolgte durch eine gemeinsame Aktion der Bundespolizeiinspektion Flughafen Hamburg und der Staatsanwaltschaft Lübeck. Bei der Überprüfung der Personalien stellte sich heraus, dass der Mann in mehreren europäischen Datenbanken zur Fahndung ausgeschrieben war. Nach seiner Festnahme wurde er in die Justizvollzugsanstalt Hamburg überstellt, wo er zunächst in Auslieferungshaft kam.

In den folgenden Wochen prüften deutsche Behörden die Rechtmäßigkeit des dänischen Auslieferungsantrags. Der Mann bestritt in den ersten Vernehmungen die Tat, verweigerte aber eine ausführliche Aussage. Laut Medienberichten äußerte er sich nur knapp zu den Vorwürfen und erklärte, dass es sich „um einen tragischen Streit“ gehandelt habe. Die dänischen Ermittler werten die Tat dagegen als vorsätzlichen Mord und sprechen von einem möglichen Femizid – also der Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts oder der Beziehung zum Täter.

In Dänemark sorgte der Fall für große Bestürzung und löste erneut eine Debatte über Partnerschaftsgewalt aus. Besonders tragisch empfanden viele Beobachter, dass die Tat mitten im öffentlichen Raum geschah – in unmittelbarer Nähe zu Restaurants und Passanten. Ein Augenzeuge berichtete dem dänischen Rundfunk, die Frau habe noch versucht zu fliehen, bevor der Täter mehrmals auf sie schoss.

Nach sechs Wochen Untersuchungshaft in Deutschland entschied das Oberlandesgericht Hamburg, dass einer Auslieferung nach Dänemark nichts im Wege stehe. Der Mann wurde Anfang Oktober 2025 unter strengen Sicherheitsvorkehrungen nach Kopenhagen überstellt und befindet sich nun in dänischem Gewahrsam. Dort erwartet ihn ein Prozess wegen Mordes und illegalen Waffenbesitzes.

Die dänische Polizei hat angekündigt, alle Hintergründe der Tat sorgfältig zu untersuchen – insbesondere die Beziehung zwischen Täter und Opfer. Es soll Hinweise darauf geben, dass der Mann die Frau bereits vor der Tat mehrfach bedroht und verfolgt habe. Nachbarn berichteten von lautstarken Auseinandersetzungen in den Wochen zuvor.

Die Ermittler schließen derzeit nicht aus, dass die Tat geplant war. Hinweise auf einen spontanen Streit liegen bislang nicht vor. Eine offizielle Anklageerhebung wird in den kommenden Wochen erwartet.

Der Fall zeigt erneut, wie gefährlich eskalierende Beziehungskonflikte werden können – und wie wichtig internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Gewaltverbrechen ist. Dank der schnellen Reaktion der dänischen und deutschen Behörden konnte der mutmaßliche Täter innerhalb weniger Stunden gefasst werden, bevor er sich möglicherweise ins Ausland absetzen konnte.

Während in Odense Freunde und Angehörige der getöteten Frau um sie trauern, bereitet sich Dänemark auf einen aufsehenerregenden Gerichtsprozess vor. Sollte sich der Tatverdacht bestätigen, droht dem 51-Jährigen eine lebenslange Freiheitsstrafe.

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