Machtkampf Weidel gegen Chrupalla – So tief spaltet Putin die AfD
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Machtkampf Weidel gegen Chrupalla – So tief spaltet Putin die AfD

Berlin – In der AfD herrscht wieder einmal offener Streit an der Parteispitze. Der Grund: Russland – genauer gesagt die völlig unterschiedlichen Haltungen von Alice Weidel und Tino Chrupalla zum Kreml und zu Wladimir Putin. Was als außenpolitische Meinungsverschiedenheit begann, hat sich inzwischen zu einem handfesten Machtkampf entwickelt, der die Partei in zwei Lager spaltet.

Chrupalla verteidigt Putin – live im Fernsehen

Auslöser der jungsten Eskalation war Chrupallas Auftritt in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz. Vor einem Millionenpublikum zeigte sich der AfD-Co-Vorsitzende ungewohnt nachsichtig gegenuber dem russischen Präsidenten.

Russland ist keine Gefahr fur Deutschland“, erklärte Chrupalla mit fester Stimme – und löste damit nicht nur Empörung beim Moderator, sondern auch in seiner eigenen Partei aus. Selbst als Lanz auf Cyberangriffe, Spionage und russische Drohungen gegen Deutschland hinwies, blieb Chrupalla bei seiner Linie: „Mir hat Putin nichts getan.“

Dann der Satz, der selbst hartgesottene Parteifreunde fassungslos machte: „Naturlich kann auch Polen eine Gefahr fur uns sein.“ Damit stellte der AfD-Chef den NATO-Partner und Nachbarn Deutschlands indirekt auf eine Stufe mit Russland – ein Tabubruch, der selbst innerhalb der AfD Kopfschutteln auslöste.

Weidel distanziert sich deutlich

Co-Parteichefin Alice Weidel reagierte umgehend – und ungewöhnlich scharf. Schon seit Wochen versucht sie, der Partei ein gemäßigteres, „regierungstaugliches“ Profil zu geben. Im Gegensatz zu Chrupalla hat sie mehrfach betont, dass Putin fur Europa ein Problem sei.

Irgendwo muss sich Putin irgendwann bewegen“, sagte sie Ende September in einem Interview. Den geplanten Russland-Besuch mehrerer AfD-Abgeordneter bezeichnete sie diese Woche als „nicht nachvollziehbar und politisch falsch“. Wörtlich sagte sie: „Ich kann nicht verstehen, was man da eigentlich soll, um es hier ganz deutlich zu sagen.“

Damit stellte sich Weidel klar gegen Teile der eigenen Fraktion, die weiterhin offen Sympathien fur Moskau hegen.

Tiefe Risse in der Parteibasis

Innerhalb der AfD sorgt der Russland-Kurs seit Langem fur Spannungen. Ein Lager – vor allem im Osten – sieht in Russland einen „naturlichen Partner“ gegen den Westen, die EU und die USA. Das andere Lager, stärker in den westlichen Landesverbänden verankert, warnt vor einer gefährlichen Nähe zum Kreml.

Nach Chrupallas jungsten Aussagen melden sich nun auch Abgeordnete zu Wort, die bislang geschwiegen hatten. Der Bundestagsabgeordnete Rudiger Lucassen sprach von einem „inakzeptablen Zungenschlag“, der „das internationale Ansehen der Partei beschädige“. Andere Parteifreunde fordern, Chrupalla solle sich kunftig auf „deutsche Interessen“ konzentrieren, anstatt „Putin zu verteidigen“.

Machtkampf an der Spitze

Hinter den Kulissen tobt längst ein Machtkampf zwischen Weidel und Chrupalla, der weit uber Russland hinausgeht. Weidel will die AfD in den kommenden Jahren aus der politischen Isolation fuhren und fur mögliche Koalitionen in den Ländern öffnen. Chrupalla hingegen setzt auf klare Abgrenzung, vor allem gegenuber dem Westen, und auf eine nationalkonservative Linie.

Parteistrategen sprechen bereits von einem „Kurskampf um die Seele der AfD“.

„Naturlich ist die AfD gespalten“, sagt ein Insider aus dem Bundesvorstand. „Alice Weidel denkt langfristig, sie will Verantwortung ubernehmen. Tino Chrupalla spielt eher auf die Emotionen der Basis – und diese Basis liebt Russland.“

Gefahr fur die Einheit der Partei

Parteiexperten sehen in dem Konflikt eine ernste Gefahr fur die Stabilität der AfD. Nach außen will die Partei Geschlossenheit zeigen, doch intern brodelt es. Ein fuhrendes Mitglied aus Sachsen bringt es auf den Punkt: „Wenn die AfD uber Russland streitet, dann streitet sie uber sich selbst.

Noch versuchen beide Parteichefs, den Eindruck offener Feindschaft zu vermeiden. Doch ihre Strategien könnten unterschiedlicher kaum sein. Während Weidel in Interviews versucht, außenpolitische Distanz zu Russland zu betonen, wird Chrupalla in Moskau und St. Petersburg als „Verständiger“ gefeiert.

Fazit

Der Streit um Putin und Russland ist längst mehr als eine politische Differenz – er ist ein Symbol fur den Richtungsstreit in der AfD. Zwischen Pragmatismus und Ideologie, zwischen Regierungsfähigkeit und Protestbewegung.

Ob die Partei diesen Konflikt ubersteht, ohne sich selbst zu zerreißen, ist ungewiss. Sicher ist nur: Der Machtkampf Weidel gegen Chrupalla hat gerade erst begonnen – und Wladimir Putin spaltet die AfD tiefer als je zuvor.

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