„Unerträglich“ – Wagenknechts ZDF-Auftritt löst Empörungswelle in Deutschland aus
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„Unerträglich“ – Wagenknechts ZDF-Auftritt löst Empörungswelle in Deutschland aus

Berlin – Ein Fernsehauftritt von Sahra Wagenknecht, Vorsitzende des Bundnis Sahra Wagenknecht (BSW), sorgt fur heftige politische und gesellschaftliche Reaktionen. In der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ am Abend des 30. Oktober 2025 äußerte sich Wagenknecht zu Themen wie dem Ukrainekrieg, den westlichen Medien und der Rolle Deutschlands – und brachte damit selbst erfahrene Politiker und Journalisten gegen sich auf.

Ein Auftritt, der alles sprengte

Schon zu Beginn der Sendung machte Wagenknecht deutlich, dass sie mit der westlichen Sichtweise auf den Krieg in der Ukraine nicht einverstanden ist. Zwar verurteilte sie die russische Invasion, doch sie machte zugleich die Nato-Osterweiterung und die mangelnde Verhandlungsbereitschaft des Westens mitverantwortlich fur die Eskalation.

Ihre Äußerungen fuhrten zu hitzigen Diskussionen mit den anderen Gästen. Besonders scharf reagierte Maria Aljochina, Mitglied der russischen Punkband Pussy Riot und bekannte Kreml-Kritikerin. Sie warf Wagenknecht vor, „Wort fur Wort die Propaganda des russischen Staatsfernsehens zu wiederholen“.

Wagenknecht wies den Vorwurf entschieden zuruck und bezeichnete die aktuelle Russland-Berichterstattung als „einseitig und moralisierend“. Damit löste sie im Studio sichtbare Irritationen aus – Moderator Markus Lanz unterbrach sie mehrfach, um ihre Aussagen zu hinterfragen, doch die Politikerin blieb bei ihrer Linie.

Kritik an Medien und Politik

Im weiteren Verlauf der Sendung griff Wagenknecht auch die deutschen Medien an. Sie sprach von einer „Meinungsblase“ in öffentlich-rechtlichen Sendern und forderte mehr Pluralität und journalistische Selbstkritik. „Ich wunsche mir eine Medienlandschaft, die nicht nur eine Regierungslinie wiedergibt, sondern unterschiedliche Perspektiven zulässt“, sagte sie.

Ihre Worte stießen auf scharfe Kritik – nicht nur im Studio, sondern auch weit daruber hinaus. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach reagierte noch während der Ausstrahlung auf X (vormals Twitter) und nannte Wagenknechts Auftritt „unerträglich“ und „gefährlich“. Lauterbach warf ihr vor, „Russlands Argumentationsmuster“ zu bedienen und das Vertrauen in demokratische Institutionen zu untergraben.

Auch zahlreiche Journalisten und Politikexperten äußerten sich empört. Der Historiker Matthäus Wehowski sprach in einem Kommentar von einem „geschickten, aber zynischen Spiel mit Propagandamustern“. Andere warnten davor, dass Wagenknecht mit ihren Aussagen gezielt Sympathien am rechten Rand und bei Russland-freundlichen Gruppen wecke.

Reaktionen im Netz

In den sozialen Medien wurde der Auftritt zum dominierenden Thema der Nacht. Hashtags wie #Wagenknecht, #Lanz und #ZDFTalk landeten unter den meistgenutzten Themen. Während ihre Anhänger sie als „mutige Stimme gegen den Mainstream“ lobten, forderten Kritiker den ZDF auf, kunftig „keine Plattform fur Propaganda“ zu bieten.

Einige Zuschauer bezeichneten die Szene zwischen Wagenknecht und Aljochina als „einen der härtesten Momente in einer Talkshow seit Jahren“. Besonders Wagenknechts stoische, fast emotionslose Art wurde als „kalt und taktisch“ beschrieben – während andere genau das als Ausdruck ihrer „rationalen Stärke“ interpretierten.

Politische Folgen?

Innerhalb ihrer Partei blieb es zunächst still. Das Bundnis Sahra Wagenknecht veröffentlichte keine offizielle Stellungnahme, doch interne Quellen berichten von Unmut uber die Eskalation in den Medien. Einige Parteimitglieder sollen gewarnt haben, dass Wagenknecht mit ihrem Auftreten „bewusst eine Provokation“ gesetzt habe.

Ob der Skandal ihr schadet oder nutzt, ist offen. Politikwissenschaftler gehen davon aus, dass Wagenknecht mit ihren kontroversen Auftritten bewusst polarisiert, um ihre Partei als „Alternative zu den etablierten Kräften“ zu positionieren.

Ein Abend, der bleibt

Der ZDF-Auftritt von Sahra Wagenknecht war mehr als nur eine Fernsehdebatte – er wurde zum Symbol fur die tiefe Spaltung in der deutschen Gesellschaft zwischen Kriegsunterstutzern und Skeptikern, zwischen Vertrauen in Institutionen und wachsender Politikverdrossenheit.

Als Markus Lanz am Ende der Sendung sichtlich erschöpft die Runde beendete, fasste ein Gast die Stimmung treffend zusammen:

„Wir fuhren längst keinen Meinungsaustausch mehr – wir fuhren einen Kulturkampf.“

Ein Satz, der bleibt – und zeigt, dass dieser Abend nicht so schnell vergessen wird.

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