Neuer Zeugenaufruf im Fall Fabian: Ermittler suchen Hinweise zum Pick-up der Tatverdächtigen
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Neuer Zeugenaufruf im Fall Fabian: Ermittler suchen Hinweise zum Pick-up der Tatverdächtigen

Im Fall des getöteten achtjährigen Fabian aus Gustrow hat die Staatsanwaltschaft Rostock einen neuen öffentlichen Zeugenaufruf gestartet. Zwei Wochen nachdem die mutmaßliche Täterin in Untersuchungshaft kam, richten sich die Ermittler erneut an die Bevölkerung – diesmal mit dem Fokus auf ein entscheidendes Beweisstuck: den orangefarbenen Ford Ranger der 29-jährigen Gina H., der Ex-Freundin von Fabians Vater.

Der Wagen wurde bereits am 6. November im Rahmen einer groß angelegten Durchsuchung auf einem Grundstuck in Reimershagen beschlagnahmt. Die Forensik untersuchte das Fahrzeug sorgfältig, doch um die Bewegungen der Verdächtigen am Tattag nachvollziehen zu können, benötigt die Polizei zusätzliche Hinweise aus der Bevölkerung. Denn das Auto könnte an mehreren wichtigen Orten gesehen worden sein, möglicherweise von Menschen, denen dies damals nicht ungewöhnlich erschien.

Spurensuche entlang mehrerer Orte und Zeitfenster

Besonders wichtig ist der Zeitraum am Freitag, dem 10. Oktober, dem Tag, an dem Fabian verschwand und später tot aufgefunden wurde. Die Ermittler interessieren sich dafur, wer den auffälligen orangefarbenen Pick-up in Gustrow oder im Umland bemerkt hat. Der Wagen ist aufgrund seiner Farbe und Größe ein Fahrzeug, das schnell ins Auge fällt – ein Vorteil, den die Staatsanwaltschaft nun gezielt nutzt.

Die Ermittler konzentrieren sich dabei auf mehrere Gebiete und klar definierte Zeitfenster:

  • Schweriner Straße in Gustrow: zwischen 10.30 Uhr und 11.00 Uhr

  • Die Ortschaften Bulow, Gutow, Klein Upahl, Zehna und Lohmen: zwischen 10.00 Uhr und 11.15 Uhr

  • Der Bereich Klein Upahl – Lähnwitz – Groß Upahler See: zwischen 11.15 Uhr und 15.00 Uhr

Gerade der zuletzt genannte Bereich gilt als besonders relevant, da sich dort auch die Umgebung befindet, in der später wichtige Spuren gefunden wurden. Wer den Wagen in diesem Zeitraum gesehen hat – sei es beim Fahren, Abbiegen, Parken oder Halten –, könnte wertvolle Puzzleteile liefern.

Aufruf an Busfahrgäste und Dashcam-Nutzer

Ein weiterer Schwerpunkt des Zeugenaufrufs richtet sich an Menschen, die am besagten Freitag mit dem Bus der Linie 203 unterwegs waren. Konkret geht es um die Verbindung Gustrow / Parumer Weg (Abfahrt 10.45 Uhr) in Richtung ZOB Gustrow (Ankunft 10.58 Uhr). Alle Fahrgäste werden gebeten, sich zu melden, falls sie durch das Busfenster den Pick-up beobachtet haben könnten.

Der Hintergrund: Die Strecke fuhrt durch einen Bereich, in dem der Wagen nach bisherigen Erkenntnissen möglicherweise unterwegs war. Selbst fluchtige Beobachtungen – ein uberholendes Fahrzeug, ein Wagen an einer Kreuzung, ein Auto auf einem Parkplatz – können Ermittlern entscheidende Hinweise liefern.

Zusätzlich richtet sich die Polizei explizit an Fahrerinnen und Fahrer mit Dashcams. Gerade Kameras von Pendlern, Lieferdiensten oder Taxis könnten den Ford Ranger zufällig aufgenommen haben. Die Ermittler bitten alle, deren Fahrzeuge an diesem Vormittag in den genannten Orten unterwegs waren, ihr Material zu uberprufen.

Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Seit dem Verschwinden des kleinen Fabian arbeitet ein großes Team aus Kriminalbeamten, Forensikern und Spezialisten verschiedener Fachbereiche an der Rekonstruktion des Tathergangs. Die 29-jährige Tatverdächtige befindet sich seit zwei Wochen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie am Tattag mit dem Pick-up unterwegs war – möglicherweise auch an Orten, die bisher noch nicht dokumentiert wurden.

Die Ermittler betonen, dass bereits kleinste Hinweise entscheidend sein könnten. Selbst wenn jemand den Wagen nur kurz gesehen hat, könnte dies helfen, den Bewegungsradius der Verdächtigen präzise zu rekonstruieren.

Bevölkerung wird um Mithilfe gebeten

Die Staatsanwaltschaft bittet alle Zeugen, sich auch dann zu melden, wenn sie sich unsicher sind, ob ihre Beobachtung wichtig sein könnte. Erfahrungsgemäß entstehen Rekonstruktionen komplexer Fälle aus vielen kleinen Details – genau deshalb wird dieser erneute Zeugenaufruf so breit angelegt.

Die Polizei stellt klar: Jeder Hinweis zählt.

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