Massenentführung in Nigeria: Über 300 Schülerinnen und Schüler aus katholischer Schule in Niger entführt
Massenentführung in Nigeria: Über 300 Schülerinnen und Schüler aus katholischer Schule in Niger entführt
Im nigerianischen Bundesstaat Niger kam es in der Nacht zu einem erschütternden Verbrechen: Bewaffnete Angreifer drangen in das katholische Internat St. Mary’s in Papiri ein und entführten 303 Schülerinnen und Schüler sowie 12 Lehrkräfte, wie die Christliche Vereinigung Nigerias (CAN) berichtet.

Hintergrund und Ausmaß der Entführung
Die Schule in Papiri zählt insgesamt 629 Schülerinnen und Schüler – damit wurde fast die Hälfte der gesamten Schülerschaft entführt. Die Angreifer sollen in den frühen Morgenstunden das Gelände gestürmt haben, wobei auch ein Wachmann schwer verletzt wurde. Die Diözese Kontagora, zu der die Schule gehört, hat den Angriff scharf verurteilt.
Reaktionen kirchlicher Gemeinschaften
Die OLA-Schwestern, die die Schule betreiben, rufen in dieser Krise ausdrücklich zu weltweiten Gebeten auf. Sie bitten die internationale katholische Gemeinschaft um Solidarität und hoffen auf eine schnelle Rückkehr der Entführten. Gleichzeitig arbeitet die Diözese eng mit Sicherheitskräften, lokalen Führern und staatlichen Behörden zusammen, um eine Lösung herbeizuführen.
Politische und sicherheitspolitische Reaktionen
Nach dem Angriff ordnete der Gouverneur des Bundesstaates Niger den Schulbetrieb im gesamten Bundesstaat bis auf Weiteres aus Sicherheitsgründen an. Die Sicherheitslage in Nigeria verschärft sich zunehmend: Zuletzt war es bereits im benachbarten Bundesstaat Kebbi zu einer weiteren Entführung von 25 Schülerinnen gekommen.
Bischof Bulus Dauwa Yohanna, Vorsitzender der CAN im Bundesstaat Niger, wies Vorwürfe zurück, die Schule hätte vor dem Angriff von der Regierung eine Warnung erhalten. In offiziellen Mitteilungen erklärte er, dass solche Behauptungen “Propaganda” seien.

Die Opfer – Schock, Angst und Hoffnung
Die entführten Kinder sind zwischen 10 und 18 Jahre alt, was ein besonders besorgniserregendes Bild zeichnet. Viele Familien befinden sich in großer Angst – nicht nur um das körperliche Wohlergehen ihrer Kinder, sondern auch um deren geistige Sicherheit angesichts der extremen Unsicherheit.
In sozialen Netzwerken und lokalen Gemeinschaften wird die Wut und das Entsetzen deutlich: Zahlreiche Menschen fordern von der Regierung eine stärkere Absicherung von Schulen, insbesondere in ländlichen und bedrohten Regionen. Für viele ist diese Entführung kein isolierter Zwischenfall, sondern ein dramatisches Symbol für die anhaltende Unsicherheit in Teilen Nigerias.
Globale Bedeutung und religiöser Kontext
Der Angriff auf eine katholische Schule trifft nicht nur die lokale Gemeinschaft, sondern erhält internationale Aufmerksamkeit. Menschenrechtsorganisationen, Religionsgemeinschaften und internationale Medien verfolgen die Lage mit großer Besorgnis. Die Tat wird teilweise als Teil eines größeren Trends gesehen: In instabilen Regionen Nigerias werden Schulen zunehmend Ziel von Entführern, die Lösegeld fordern oder politische Macht demonstrieren wollen.
Die OLA-Schwestern betonen, dass Gebet, Solidarität und ein vereintes Eintreten für Rechte und Sicherheit von Kindern jetzt wichtiger denn je sind.
Fazit: Eine Krise mit dringlichem Handlungsbedarf

Die Entführung von über 300 Kindern und Lehrkräften aus St. Mary’s in Papiri ist ein Schlag für die Glaubensgemeinschaft und die Gesellschaft Nigerias insgesamt. Der Vorfall unterstreicht die prekäre Sicherheitslage, insbesondere in ländlichen Regionen, und wirft dringende Fragen auf:
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Wie können Bildungseinrichtungen besser geschützt werden?
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Welche Rolle muss die Regierung spielen, um solche Massentaten zu verhindern?
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Wie kann die internationale Gemeinschaft helfen, nicht nur mit Worten, sondern mit konkreten Maßnahmen?
Für die betroffenen Familien ist jeder Moment ohne ihre Kinder eine Qual. Für die Kirche und die Zivilgesellschaft ist es ein Weckruf: Der Schutz von Kindern, insbesondere in Bildungseinrichtungen, darf nicht verhandelbar sein. In dieser Tragödie liegt eine Botschaft – und die ganze Welt hört zu.




