Leichnam im Kralingse Bos gefunden: möglicherweise handelt es sich um die vermisste Marjolein (38)
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Leichnam im Kralingse Bos gefunden: möglicherweise handelt es sich um die vermisste Marjolein (38)

Die Suche nach der seit Donnerstag vermissten Marjolein van der Heijden (38) hat eine tragische Wendung genommen. Die Polizei bestätigte am Sonntagmorgen, dass im Kralingse Bos in Rotterdam eine Leiche gefunden wurde – unweit des Ortes, an dem zuvor persönliche Gegenstände der Vermissten entdeckt worden waren. Obwohl die Identität noch nicht offiziell festgestellt wurde, rechnet die Polizei „ernsthaft damit“, dass es sich um Marjolein handelt.

Der Fund hat die Hoffnung von Familienangehörigen, Freunden und Dutzenden Freiwilligen, die tagelang nach ihr gesucht hatten, schlagartig in Angst und Furcht umschlagen lassen.

Zuletzt an der Soetendaalsekade gesehen

Marjolein wurde zuletzt am Donnerstag um 14.00 Uhr an der Soetendaalsekade in Rotterdam-Nord gesehen. Aufnahmen von Überwachungskameras bestätigen, dass sie dort allein unterwegs war – ohne ihr Mobiltelefon, das sie an diesem Morgen ungewöhnlicherweise zu Hause gelassen hatte. Gegen 15.30 Uhr hätte sie ihre zweieinhalbjährige Tochter aus der Betreuung abholen sollen. Als sie nicht erschien, wuchs die Sorge sofort.

Ihr Partner, der von der Betreuungseinrichtung benachrichtigt wurde, fuhr umgehend nach Hause und fand ihr Telefon vollständig aufgeladen auf dem Tisch vor. Keine Nachricht, keine Spur. Fur die Familie, die zuvor keinerlei Auffälligkeiten oder Probleme bemerkt hatte, war das der Moment, in dem „alles zusammenbrach“, wie ein Verwandter berichtet.

Eine groß angelegte Suchaktion beginnt

Binnen Stunden nach der Vermisstenmeldung startete die Polizei zusammen mit dem Veteranen-Suchteam (VST), Familienmitgliedern und zahlreichen Anwohnern eine umfangreiche Suchaktion. Am Freitag und Samstag wurden Wälder, Parks, Uferbereiche und Wohnviertel systematisch durchkämmt. Drohnen, Spurhunde und Taucher kamen zum Einsatz.

Im Kralingse Bos – wo am späten Samstagnachmittag einige persönliche Gegenstände von Marjolein gefunden wurden, darunter ein Schal und ein Schlusselanhänger – wurde die Suche intensiviert. Das Gebiet wurde abgesperrt und zusätzliche Suchtrupps hinzugezogen.

Ein Mitglied des Suchteams berichtet, man habe „ein ungutes Bauchgefuhl“ gehabt, doch bis Sonntag keimte weiterhin die Hoffnung, Marjolein lebend zu finden.

Der Fund im Kralingse Bos

Am Sonntagmorgen gegen 9.30 Uhr stieß ein Suchteam in einem dicht bewachsenen Bereich des Waldes, etwas abseits der ublichen Spazierwege, auf einen Leichnam. Die Polizei sperrte das Gebiet sofort ab und rief forensische Spezialisten hinzu.

Obwohl die Behörden äußerst vorsichtig mit Aussagen sind, scheint der Zusammenhang mit dem Verschwinden von Marjolein offensichtlich: Der Fundort liegt nur wenige Hundert Meter von der Stelle entfernt, an der zuvor ihre Habseligkeiten entdeckt wurden.

Ein Ermittler vor Ort sprach von einer „äußerst traurigen Entwicklung“ und betonte, dass die Identifizierung und Untersuchung der Umstände „mit größter Sorgfalt“ durchgefuhrt wird.

Viele Fragen, wenige Antworten

Der Fund wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet. Wie gelangte Marjolein in den Kralingse Bos? Ging sie freiwillig dorthin, oder könnte sie Opfer eines Verbrechens geworden sein? Gibt es Hinweise auf einen Unfall?

Die Polizei schließt derzeit kein Szenario aus.

Ein Sprecher erklärte:

„Wir verstehen, dass es viel Spekulation gibt, aber wir können erst dann Aussagen treffen, wenn die forensischen Untersuchungen abgeschlossen sind. Die Identität der Person muss zunächst zweifelsfrei festgestellt werden.“

Quellen aus dem Umfeld der Ermittlungen berichten, dass keine unmittelbaren Spuren von Gewalt entdeckt wurden, was jedoch keinen endgultigen Ruckschluss auf die Todesursache zulässt.

Eine Gemeinschaft unter Schock

Das Verschwinden von Marjolein hielt Rotterdam-Nord tagelang in Atem. Plakate mit ihrem Foto hingen in Einkaufsstraßen, Bushaltestellen und Supermärkten. Anwohner schlossen sich spontan den Suchaktionen an – teilweise bis spät in die Nacht.

In der Kita, in der ihre Tochter betreut wird, brennen seit Donnerstagabend Kerzen im Fenster. Eine Mutter erzählt: „Es trifft jeden hier. Man denkt sofort: Das hätte jede von uns sein können.“

Auch der Partner von Marjolein äußerte sich kurz uber die Polizei:

„Wir sind am Boden zerstört. Wir bitten um Ruhe und Abstand.“

Rekonstruktion der letzten Stunden

Die Polizei arbeitet intensiv daran, die letzten Stunden von Marjoleins Leben zu rekonstruieren. Wichtige Fragen sind unter anderem:

  • Wie gelangte sie von der Soetendaalsekade zum Kralingse Bos?

  • Ist sie allein dorthin gelangt oder in Begleitung?

  • Warum ließ sie ihr Mobiltelefon zu Hause?

  • Gibt es Zeugen, die sie im oder nahe dem Wald gesehen haben?

Auffällig ist, dass der Weg von Rotterdam-Nord zum Kralingse Bos zu Fuß nahezu unmöglich in der verfugbaren Zeitspanne zu bewältigen wäre. Die Polizei pruft daher, ob sie öffentliche Verkehrsmittel, ein Taxi oder eine Mitfahrgelegenheit genutzt hat – oder ob sie möglicherweise von jemandem mitgenommen wurde.

Trauer und Ungewissheit bleiben

Bis mehr Klarheit uber die Identität des gefundenen Leichnams und die Todesursache herrscht, bleibt die Familie in schmerzhafter Ungewissheit. Die Polizei erwartet, heute oder morgen nähere Informationen nach Identifikations- und toxikologischen Untersuchungen bekanntgeben zu können.

Bis dahin bleiben Stille, Kerzenlicht und eine Gemeinschaft, die sich verzweifelt an die letzten Funken Hoffnung klammert – oder zumindest an das Bedurfnis nach Wahrheit, um zu verstehen, was wirklich geschehen ist.

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