Katze reist 240 Kilometer im Radkasten: Spektakuläre Rettung in Bochum sorgt für Aufsehen

Bochum – Es klingt wie aus einem Film, doch es ist bittere Realität: Eine kleine Katze hat eine rund 240 Kilometer lange Reise von Hannover nach Bochum unbemerkt im Radkasten eines Autos überlebt. Erst als der Fahrer am Zielort sein Fahrzeug abstellte, bemerkte er leises Miauen – und alarmierte umgehend die Feuerwehr. Was dann folgte, war ein tierischer Rettungseinsatz, der ganz Deutschland berührte.

Am Donnerstagabend gegen 18 Uhr erhielt die Leitstelle der Feuerwehr Bochum einen ungewöhnlichen Anruf. Ein Autofahrer vermutete, dass sich unter seinem Fahrzeug – genauer gesagt im hinteren Radkasten – ein Tier befinde. Die Einsatzkräfte rückten umgehend zum Parkplatz in der Nähe der Jahnstraße in Bochum-Wattenscheid aus.

Vor Ort konnten die Feuerwehrleute tatsächlich zarte Miau-Laute aus dem hinteren Bereich des Fahrzeugs wahrnehmen. Der Fahrer erklärte, dass er gerade aus Hannover angereist sei – eine Strecke von fast 240 Kilometern – und erst beim Aussteigen das Miauen hörte. Schnell wurde klar: Hier ist ein Lebewesen in Not.

Um das Tier nicht zu verletzen, ging die Feuerwehr äußerst behutsam vor. Zunächst wurde das Fahrzeug gegen Wegrollen gesichert. Anschließend wurde der Wagen leicht angehoben und das Hinterrad entfernt. Um Zugang zum Tier zu bekommen, musste zusätzlich die Radkastenverkleidung demontiert werden – eine präzise Arbeit, die viel Fingerspitzengefühl erforderte.

Nach einigen Minuten und sanftem Zureden traute sich das verängstigte Tier langsam aus seinem Versteck. Ein Feuerwehrmann griff beherzt zu und konnte das Kätzchen schließlich sicher bergen. Zur großen Erleichterung aller war das Tier äußerlich unverletzt – ein kleines Wunder, wenn man bedenkt, welche Strapazen es hinter sich hatte.

Die größte Überraschung: Die Katze trug einen Mikrochip. Mithilfe eines Lesegeräts konnte die Herkunft des Tieres schnell festgestellt werden. Die kleine Ausreißerin stammte tatsächlich aus Hannover. Der Fahrer des Wagens zeigte sich sofort hilfsbereit und erklärte sich bereit, die Katze auf dem Rückweg wieder mit nach Hause zu nehmen, um sie ihren Besitzern zurückzugeben.

Der Einsatz der Feuerwehr dauerte insgesamt rund 70 Minuten. Für die Einsatzkräfte war es ein besonderer Moment: „Solche Rettungsaktionen sind selten, aber sie gehen einem ans Herz“, sagte ein Feuerwehrsprecher im Anschluss. „Es ist schön, wenn man nicht nur Menschen helfen kann, sondern auch Tieren in Not.“

In den sozialen Medien wurde die Geschichte schnell viral. Zahlreiche Nutzer lobten das schnelle und einfühlsame Handeln der Feuerwehr und zeigten sich begeistert von der glücklichen Wendung. Viele äußerten sich auch dankbar gegenüber dem aufmerksamen Autofahrer, der nicht weghörte, sondern sofort reagierte.

Der Fall erinnert erneut daran, wie wichtig es ist, bei ungewöhnlichen Geräuschen aus Fahrzeugen aufmerksam zu sein – besonders in den kälteren Monaten, wenn Tiere gerne Schutz in warmen Ecken von Autos suchen. Experten raten deshalb, vor längeren Fahrten insbesondere im Bereich der Reifen, unter der Motorhaube oder am Unterboden einen kurzen Check durchzuführen.

Für die kleine Katze endete das Abenteuer glücklicherweise gut – mit einer sicheren Heimreise und hoffentlich einem großen Willkommensfest in Hannover. Und für viele Menschen bleibt diese Geschichte ein berührendes Beispiel dafür, wie Mitgefühl, Aufmerksamkeit und schnelles Handeln Leben retten können – egal ob bei Mensch oder Tier.