Gапᴢ Gᥙѕtrοᴡ піⅿⅿt Αbѕϲһіеd ᴠοп ᖴаbіап (8) – Εіп lеtᴢtеѕ Ꮮеbеᴡοһl ⅿіt Ꮮіеdеrп ᴠοllеr Ꮮіеbе ᥙпd Ѕϲһⅿеrᴢ
Ein Ort im Stillstand – Gustrow trauert um einen kleinen Jungen
Am Donnerstag wird Gustrow stillstehen. In der St.-Marien-Kirche der Stadt findet die Trauerfeier fur den achtjährigen Fabian statt – ein Kind, das viel zu fruh aus dem Leben gerissen wurde. Freunde, Nachbarn und Menschen aus ganz Deutschland wollen ihm das letzte Geleit geben. Schon Tage zuvor legten Anwohner Kerzen, Blumen und Stofftiere vor der Kirche nieder. Es ist ein stilles, bewegendes Zeichen der Anteilnahme.
Der Verlust des kleinen Jungen erschuttert die gesamte Region. „Fabian war fröhlich, offen, immer voller Leben“, erzählt eine Nachbarin. „Es ist unbegreiflich, dass er nicht mehr da ist.“

Musik als Sprache des Abschieds
Die Familie hat gemeinsam mit dem Pastor die Trauerfeier bis ins Detail vorbereitet. Dabei spielt Musik eine zentrale Rolle. Drei Lieder sollen an diesem Tag erklingen – jedes einzelne sorgfältig ausgewählt, um Schmerz, Hoffnung und Liebe zugleich auszudrucken.
„Hallelujah“ von Leonard Cohen, „Tears in Heaven“ von Eric Clapton und weitere Lieder uber Liebe, Verlust und Trost werden erklingen. Sie sollen sagen, was Worte nicht ausdrucken können. „Musik ist eine Sprache des Herzens“, sagt der Pastor. „Sie trägt all das, was wir fuhlen, aber nicht sprechen können.“
In der Kirche werden Kerzen brennen, vor dem Altar liegen Kuscheltiere, und auf den Kirchenbänken sind Blätter mit Liedtexten verteilt. Jeder, der möchte, darf mitschreiben, mitsingen oder still zuhören.
Ein Meer aus Mitgefuhl
Mehr als 550 Sitzplätze reichen längst nicht aus – deshalb wird der Gottesdienst nach draußen ubertragen. Lautsprecher sollen auch den Menschen vor der Kirche ermöglichen, die Feier mitzuerleben. Gustrow steht an diesem Tag zusammen, wie selten zuvor.
„Es ist, als wurde die ganze Stadt atmen, weinen und hoffen“, beschreibt ein Teilnehmer. Die Anteilnahme geht weit uber die Stadtgrenzen hinaus. Hunderte Beileidsbekundungen, Briefe und E-Mails erreichen die Familie täglich. Menschen aus dem ganzen Land schicken Gebete, kleine Geschenke und Worte des Trostes.
Auf einem Tisch in der Kirche liegen rund 400 Stifte bereit – fur alle, die Fabian eine letzte Nachricht schreiben möchten. Diese Briefe werden später an die Familie ubergeben, als Symbol dafur, dass niemand allein trauert.
Ein Zeichen der Liebe – und der Hoffnung
So schmerzhaft dieser Tag auch ist – er zeigt, wie stark Liebe und Mitgefuhl sein können. „Fabian hat Herzen beruhrt, ohne es zu wissen“, sagt der Pastor. „Und diese Liebe bleibt.“
Die Gemeinde betont, dass die Trauerfeier nicht nur ein Abschied, sondern auch ein Ausdruck der Hoffnung ist. Hoffnung darauf, dass Fabiens Seele Frieden findet, und dass seine Geschichte Menschen erinnert, achtsam und liebevoll miteinander umzugehen.
Während die letzten Klänge von „Hallelujah“ durch die Kirche hallen, senken viele die Köpfe. Tränen fließen – und doch liegt ein stilles Licht in der Luft. Ein Gefuhl, dass Fabian in Erinnerung weiterlebt: in jedem Lachen, in jedem Gedanken, in jeder Kerze, die fur ihn brennt.
Liebe stärker als der Schmerz
Fabians Tod hat eine ganze Stadt bewegt, aber er hat auch gezeigt, wie groß Mitgefuhl sein kann. Diese Trauerfeier ist mehr als ein Abschied – sie ist ein gemeinsamer Ausdruck von Liebe, die uber den Tod hinausgeht.
„Fabian wird nie vergessen werden“, sagt seine Lehrerin leise. „Sein Lächeln bleibt.“
Und so bleibt Gustrow an diesem Tag nicht nur still – es hält inne, um zu lieben, zu erinnern und zu hoffen.




