Tragisches Unglück in Kempten: 12-jähriger Junge stirbt nach Zusammenstoß mit Auto – Stadt in tiefer Trauer
Kempten – Ein furchtbares Verkehrsunfall-Drama hat am Donnerstagabend die Stadt Kempten erschüttert. Ein 12-jähriger Junge ist dabei ums Leben gekommen, nachdem er auf seinem Fahrrad mit einem Auto zusammengestoßen war. Trotz aller sofortigen Rettungsmaßnahmen kam für das Kind jede Hilfe zu spät.

Der Unfallhergang
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei ereignete sich das Unglück gegen 18 Uhr auf dem Adenauerring, an der vielbefahrenen Kreuzung mit der Memminger Straße – einem der Verkehrsknotenpunkte in Kempten.
Ein 24-jähriger Autofahrer befuhr zu diesem Zeitpunkt die linke Fahrspur des Adenauerrings in Richtung Innenstadt. Gleichzeitig überquerte der 12-jährige Junge mit seinem Fahrrad die Fahrbahn über den dortigen Radweg. Dabei soll er laut Polizeiangaben eine rote Ampel übersehen haben.
Der Fahrer hatte keine Chance mehr, rechtzeitig zu bremsen oder auszuweichen. Das Auto erfasste den Jungen frontal. Durch den Aufprall wurde das Kind mehrere Meter durch die Luft geschleudert und blieb schwer verletzt auf der Fahrbahn liegen.
Sofort eilten Passanten und Anwohner zur Hilfe, alarmierten den Rettungsdienst und begannen mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Kurz darauf trafen Feuerwehr, Notarzt und mehrere Streifenwagen der Verkehrspolizei Kempten ein. Trotz aller Bemühungen der Rettungskräfte verstarb der Junge noch an der Unfallstelle an seinen schweren Verletzungen.

Fahrer unter Schock – Sachschaden erheblich
Der 24-jährige Autofahrer blieb körperlich unverletzt, stand jedoch unter schwerem Schock. Er wurde noch vor Ort von einem Kriseninterventionsteam betreut.
Bei dem Zusammenstoß entstand erheblicher Sachschaden: Durch umherfliegende Trümmerteile wurden zwei weitere Fahrzeuge beschädigt. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Gesamtschaden auf etwa 30.000 Euro.
Die Polizei sperrte den Kreuzungsbereich zwischen Adenauerring und Memminger Straße vollständig. Der Verkehr wurde über mehrere Stunden umgeleitet, wodurch sich erhebliche Behinderungen im Feierabendverkehr ergaben. Erst gegen 22 Uhr konnte die Sperrung aufgehoben werden.
Ermittlungen laufen – Gutachter eingeschaltet
Die Staatsanwaltschaft Kempten hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen und einen Unfallgutachter beauftragt.
Nach aktuellem Stand gehen die Behörden davon aus, dass der Autofahrer ordnungsgemäß in den Kreuzungsbereich einfuhr und das Kind bei Rotlicht auf die Fahrbahn geriet. Dennoch sollen alle technischen und verkehrsrelevanten Faktoren überprüft werden – darunter Ampelschaltung, Sichtverhältnisse und Geschwindigkeit.
Ein Polizeisprecher erklärte:
„Wir wollen ausschließen, dass irgendein technischer Defekt oder eine unklare Verkehrsführung zu dem tragischen Unglück beigetragen hat. Das ist ein Standardverfahren bei tödlichen Verkehrsunfällen.“
Die Polizei bittet Zeugen, die den Unfall beobachtet haben oder über Dashcam-Aufnahmen verfügen, sich bei der Verkehrspolizeiinspektion Kempten unter der Telefonnummer 0831/9909-2050 zu melden.

Schock und Trauer in Kempten
Die Nachricht vom Tod des Jungen hat in der gesamten Stadt tiefe Betroffenheit ausgelöst. Viele Anwohner legten am Freitagmorgen Blumen, Kerzen und Stofftiere am Unfallort nieder.
„Wir wohnen hier um die Ecke. Es ist einfach unfassbar traurig, was passiert ist“, sagte eine Mutter, die mit ihren Kindern an der Kreuzung vorbeikam. „Jeden Tag fahren hier viele Kinder zur Schule – da wünscht man sich einfach, dass so etwas nie wieder passiert.“
Auch Bürgermeister Thomas Kiechle äußerte sich erschüttert:
„Ein Kind zu verlieren, ist das Schlimmste, was einer Familie widerfahren kann. Unsere Gedanken und unser tiefes Mitgefühl gelten den Eltern und Angehörigen des Jungen. Die Stadt Kempten steht in dieser schweren Zeit an ihrer Seite.“
Diskussion über Verkehrssicherheit für Kinder
Der Unfall hat eine erneute Debatte über die Verkehrssicherheit im Stadtgebiet entfacht, insbesondere an stark befahrenen Kreuzungen wie der Memminger Straße. Elternbeiräte und Schulvertreter fordern bessere Schutzmaßnahmen für Kinder, die mit dem Fahrrad unterwegs sind.
Verkehrsexperte Dr. Markus Hagen kommentierte:
„Kinder unterschätzen oft die Geschwindigkeit von Autos oder reagieren spontan. Ampelanlagen und Überwege müssen so gestaltet sein, dass sie für junge Verkehrsteilnehmer möglichst sicher sind – zum Beispiel durch längere Grünphasen oder zusätzliche Warnsignale.“
Die Stadt Kempten kündigte an, gemeinsam mit der Polizei und dem Straßenbauamt eine Überprüfung der Kreuzung vorzunehmen, um mögliche Verbesserungen im Verkehrsfluss und in der Sichtbarkeit der Ampelsignale zu prüfen.
Unterstützung für die Familie
Der Schock sitzt tief – besonders an der Schule, die der Junge besuchte. Am Freitagmorgen wurden dort Krisenpädagogen und Psychologen eingesetzt, um Mitschülerinnen und Mitschülern zu helfen, mit der Tragödie umzugehen.
Eine Lehrerin sagte unter Tränen:
„Er war ein fröhlicher, aufgeweckter Junge, immer freundlich zu allen. Für uns alle ist das einfach unfassbar.“
In den sozialen Medien bekunden hunderte Menschen ihr Mitgefühl. Unter Hashtags wie #KemptenInTrauer und #RuheInFrieden teilen Bürger Kerzenbilder und Beileidsbotschaften.
„Ruhe in Frieden, kleiner Engel. Unsere Herzen sind bei deiner Familie“, schrieb eine Nutzerin auf Facebook.
Fazit
Was als gewöhnlicher Donnerstagabend begann, endete in einem tragischen Unglück, das eine ganze Stadt in Trauer versetzt hat. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an, doch eines ist bereits jetzt klar: Der Verlust eines Kindes reißt eine Wunde, die weit über die betroffene Familie hinausgeht.
Die Kreuzung am Adenauerring, sonst ein Ort hektischen Alltagsverkehrs, ist für viele Menschen in Kempten nun ein Ort des stillen Gedenkens geworden.




