Feuerdrama wegen eines Käfers: 20-Jähriger setzt beim Insektenjagen seine Wohnung in Brand
Ein harmloser Käfer, ein Deo und ein Feuerzeug – und plötzlich steht die Wohnung in Flammen
Was als scheinbar harmlose Begegnung mit einem Insekt begann, endete in einem Einsatz fur die Feuerwehr: In Neckargemund im Rhein-Neckar-Kreis hat ein 20-jähriger Mann beim Versuch, einen Käfer zu töten, seine eigene Wohnung in Brand gesetzt. Laut Angaben der Polizei ereignete sich der Vorfall am Mittwochabend und fuhrte zu einem erheblichen Sachschaden – der junge Mann hatte versucht, den ungebetenen Gast mit einer improvisierten Flammenwerfer-Aktion zu vertreiben.

Der verhängnisvolle Versuch, ein Insekt loszuwerden
Wie die Polizei mitteilte, saß der Käfer auf einer hölzernen Kommode im Wohnzimmer der Wohnung des Mannes. In Panik oder Ekel griff der 20-Jährige zu einem Deospray und einem Feuerzeug – eine Kombination, die in Sekunden zu einer gefährlichen Stichflamme werden kann.
Er richtete den improvisierten Feuerstrahl auf den Käfer, offenbar in der Hoffnung, das Insekt auf diese Weise loszuwerden. Doch statt den Eindringling zu beseitigen, entzundete sich die Oberfläche der Kommode – und das Feuer breitete sich rasch aus.
Rauchgeruch, Flammen und ein improvisierter Löschversuch
Nach seiner Brandaktion verließ der junge Mann das Zimmer und ging, laut Polizeibericht, ins Badezimmer. Erst dort bemerkte er kurze Zeit später einen starken Rauchgeruch, der aus dem Wohnzimmer drang. Als er zuruckkehrte, sah er die Flammen bereits an der Kommode hochschlagen.
In Panik versuchte er, das Feuer mit Wasser aus einer Gießkanne zu löschen. Doch die Flammen hatten sich bereits zu stark ausgebreitet, sodass seine Bemuhungen erfolglos blieben. Schließlich alarmierte ein Nachbar, der den Rauch bemerkt hatte, die Feuerwehr.

Feuerwehr löscht Brand – Zimmer schwer beschädigt
Die Feuerwehr Neckargemund traf kurze Zeit später am Einsatzort ein. Laut ihrem Einsatzbericht handelte es sich um einen Zimmerbrand, der glucklicherweise schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Die Feuerwehrkräfte löschten die Flammen vollständig, bevor sie auf andere Räume ubergreifen konnten. Dennoch wurde die Kommode vollständig zerstört, die dahinterliegende Wand stark verrußt und beschädigt. Auch der Bodenbelag musste nach Angaben der Polizei teilweise entfernt werden.
Polizei warnt vor gefährlichen „Hausmitteln“ gegen Ungeziefer
Nach dem Vorfall warnte die Polizei eindringlich davor, brennbare Flussigkeiten oder Sprays in Kombination mit offener Flamme zu verwenden. Besonders Deosprays enthalten hochentzundliche Bestandteile, die sich bei Kontakt mit Feuer sofort entzunden können.
Ein Polizeisprecher erklärte: „Solche improvisierten Methoden sind lebensgefährlich. Es besteht nicht nur Brandgefahr, sondern auch das Risiko einer Explosion oder schwerer Verletzungen.“
Der 20-Jährige hatte Gluck im Ungluck – er blieb unverletzt, obwohl er sich zeitweise in der stark verrauchten Wohnung aufgehalten hatte.

Schaden und mögliche Konsequenzen
Die genaue Schadenshöhe steht derzeit noch nicht fest, durfte sich aber laut ersten Schätzungen im mittleren vierstelligen Bereich bewegen. Die Wohnung ist vorubergehend unbewohnbar, da die Brandstelle saniert und die Rauchruckstände entfernt werden mussen.
Gegen den Mann wird wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt. Ein Sprecher der Polizei betonte, dass in Fällen wie diesem zwar selten Vorsatz vorliegt, aber grobe Fahrlässigkeit ausreichend sein kann, um strafrechtliche Folgen nach sich zu ziehen.
Fazit: Der Käfer ist tot – doch der Schaden bleibt
Das unfreiwillig komische, aber gefährliche Ereignis aus Neckargemund zeigt, wie schnell aus einer spontanen Reaktion eine ernste Gefahr entstehen kann. Was mit einem kleinen Insekt auf einer Kommode begann, endete mit einem Feuerwehreinsatz, Sachschaden und einem Ermittlungsverfahren.
Die Lehre daraus ist eindeutig: Wer ein Insekt beseitigen will, sollte besser auf altbewährte Mittel wie ein Glas und ein Blatt Papier zuruckgreifen – und das Feuerzeug lieber im Schrank lassen.




