Dramatischer Schulunfall auf der Nahe: Kanu-Übung endet fast tödlich – fünf Schüler kämpfen ums Überleben, 50 Retter im Großeinsatz 🚨🌊
Schulsport gerät außer Kontrolle: Kanuausflug endet in dramatischer Rettungsaktion auf der Nahe – rund 50 Einsatzkräfte im Großeinsatz 🚨🌊
Ein gewöhnlicher Sportunterricht entwickelte sich am Montagnachmittag in Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) zu einem gefährlichen Zwischenfall, der nur dank des schnellen Eingreifens von Passanten und Rettungskräften glimpflich endete.
Fünf Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren waren im Rahmen einer Schulsportstunde mit Kanus auf der Nahe unterwegs, als ein missglücktes Wendemanöver im reißenden Wasser eine dramatische Kettenreaktion auslöste.
Das Unglück auf der Nahe
Gegen 14.30 Uhr wollte die Schülergruppe eine Übungsfahrt auf dem Fluss absolvieren, begleitet von einer Sportlehrerin und weiteren Aufsichtspersonen. Das Wetter war kühl, der Wasserstand nach den Regenfällen der vergangenen Tage ungewöhnlich hoch – und die Strömung entsprechend stark.
Als die Gruppe in Höhe der Brücke an der Pfingstwiese einen Richtungswechsel einleiten wollte, kenterte plötzlich eines der Kanus. Zwei Schüler wurden sofort ins eiskalte Wasser geschleudert. Wenige Sekunden später kippte auch ein zweites Boot um – insgesamt befanden sich nun fünf Jugendliche in der Strömung.
Kampf gegen die Strömung
Die Jugendlichen versuchten verzweifelt, sich an Steinen und herabhängenden Ästen festzuhalten, während die Strömung sie weiter flussabwärts zog. Das Ufer war an dieser Stelle etwa 20 Meter entfernt und durch dichtes Gebüsch schwer zugänglich.
„Sie hatten keine Chance, selbst ans Ufer zu kommen“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. „Ohne Hilfe von außen hätte das sehr schlimm enden können.“
Großalarm für die Rettungskräfte
Mehrere Passanten, die den Unfall beobachtet hatten, setzten sofort einen Notruf ab. Binnen Minuten rückte ein Großaufgebot an:
Feuerwehr, DLRG, Polizei, Wasserrettung, Rettungsdienst und ein Rettungshubschrauber eilten zur Einsatzstelle. Insgesamt waren rund 50 Einsatzkräfte beteiligt.
Taucher der DLRG gingen vorsorglich ins Wasser, während Feuerwehrleute vom Ufer aus Rettungsleinen zu den Jugendlichen warfen. Nach etwa 15 Minuten konnten alle fünf Schüler nacheinander ans sichere Ufer gezogen werden.
Schüler unterkühlt, aber unverletzt
Die Jugendlichen waren stark unterkühlt, aber ansonsten unverletzt. Sie wurden von Notärzten vor Ort untersucht und in Decken gewickelt. Drei von ihnen kamen vorsorglich ins Krankenhaus, wo sie später am Abend entlassen werden konnten.
„Sie hatten großes Glück“, sagte Einsatzleiter Thomas Becker von der Feuerwehr Bad Kreuznach. „Bei dieser Wassertemperatur und Strömung hätte es leicht zu einer Tragödie kommen können.“
Polizei untersucht Hergang
Die Polizei Bad Kreuznach hat die Ermittlungen aufgenommen. Im Fokus steht, ob die Sicherheitsvorkehrungen der Schule ausreichend waren.
Ein Sprecher erklärte: „Wir prüfen derzeit, ob die Wetterbedingungen und der Wasserstand eine sichere Durchführung des Sportunterrichts zuließen. Außerdem wird untersucht, ob Schwimmwesten korrekt getragen wurden.“
Nach ersten Erkenntnissen trugen alle Schüler Schwimmwesten, was vermutlich Schlimmeres verhindert hat.
Reaktionen aus der Schulgemeinschaft
Die betroffene Schule zeigte sich tief betroffen. In einer Mitteilung hieß es:
„Wir sind unendlich dankbar, dass alle Schülerinnen und Schüler wohlauf sind. Unser Dank gilt den Einsatzkräften und den Passanten, die so schnell reagiert haben.“
Auch Eltern reagierten erleichtert, fordern aber Aufklärung:
„Man muss sich fragen, warum bei diesen Bedingungen überhaupt auf dem Wasser gefahren wurde“, sagte ein Vater gegenüber der Allgemeinen Zeitung.
Experten warnen vor unterschätzter Gefahr
Wasserretter betonen, dass Flüsse wie die Nahe selbst bei scheinbar ruhiger Oberfläche gefährlich sein können.
DLRG-Sprecherin Sandra Lenz erklärte:
„Viele unterschätzen, wie stark die Strömung unter der Wasseroberfläche sein kann. Selbst erfahrene Kanufahrer geraten in Schwierigkeiten, wenn sie in kaltes Wasser fallen.“
Sie rät Schulen, vor jeder Kanutour die Flussbedingungen sorgfältig zu prüfen und bei erhöhtem Wasserstand auf Alternativen auszuweichen.
Fazit: Ein Schock mit glücklichem Ende
Was als harmloser Sportausflug begann, wurde zum Albtraum für Schüler und Lehrer. Dank des schnellen Eingreifens von Passanten und der hervorragenden Arbeit der Rettungskräfte konnte eine mögliche Katastrophe verhindert werden.
Die Schüler werden in den kommenden Tagen psychologische Unterstützung erhalten, um das Erlebte zu verarbeiten.
Die Polizei lobte abschließend das besonnene Verhalten der Jugendlichen und der Ersthelfer:
„Hier hat jede Minute gezählt – und die Zusammenarbeit aller hat Leben gerettet.“
Ein Vorfall, der zeigt: selbst im Rahmen des Schulunterrichts kann aus Routine plötzlich Lebensgefahr entstehen – und wie wichtig Zivilcourage und professionelles Handeln in solchen Momenten sind.




