Die große Block-Entführung: Ein Sorgerechtsdrama zwischen Familie, Geheimdiensten – und einem GNTM‑Model
Die große Block-Entführung: Ein Sorgerechtsdrama zwischen Familie, Geheimdiensten – und einem GNTM‑Model
Die Hamburger Unternehmerin Christina Block, Erbin der bekannten Steakhaus-Kette Block House, steht derzeit im Mittelpunkt eines außergewöhnlichen Strafverfahrens. Seit Mitte 2025 verhandelt das Landgericht Hamburg gegen sie und mehrere weitere Angeklagte wegen der mutmaßlichen Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder – ein Fall, der an einen Thriller erinnert.

Vorgeschichte: Ein zermürbender Sorgerechtsstreit
Im Zentrum des Konflikts steht ein langjähriger Sorgerechtsstreit zwischen Block und ihrem Ex-Mann, bei dem die beiden jüngsten Kinder seit 2021 in Dänemark leben. Obwohl ein deutsches Gericht der Mutter das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen hatte, verweigerte der Vater die Rückgabe der Kinder nach einem Besuch im Sommer 2021. In Dänemark wurde das deutsche Urteil jedoch nicht uneingeschränkt anerkannt, was den internationalen Charakter des Rechtsstreits unterstreicht.
Der dramatische Silvester: Entführung laut Anklage
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft eskalierte der Konflikt in der Silvesternacht 2023/24. Mehrere Männer sollen den Vater und die Kinder in Süddänemark überfallen haben. Den Zeugen zufolge trugen die Täter Kapuzen, fuhren mit dunklen Fahrzeugen ohne eingeschaltete Scheinwerfer und zerrten die 13-jährige Tochter und den 10-jährigen Sohn in ein Auto. Der Vater sei dabei niedergeschlagen worden, bei einem Kind wurde der Mund zugeklebt, die Tochter soll sogar gefesselt worden sein.
Die Kinder wurden zunächst nach Deutschland gebracht und später zu Christina Block nach Hamburg transportiert, wo sie Anfang Januar 2024 ankamen. Laut Anklage habe Block die Entführung bewusst in Auftrag gegeben.
Wer steht noch im Fokus der Ermittlungen?
Neben Christina Block ist auch ihr Lebensgefährte angeklagt. Ihm wird Beihilfe zur Entführung vorgeworfen, da er offenbar bei der Planung und Durchführung mitgewirkt haben soll. Besonders spektakulär ist, dass eine Sicherheitsfirma aus Israel in die Operation involviert gewesen sein soll – darunter ehemalige Geheimdienstmitarbeiter oder Sicherheitsleute.
Neue Wendung: Ein „GNTM“-Model im Spiel
Inmitten dieses hochbrisanten Rechtsdramas tauchte nun ein ehemaliges Model aus der Castingshow „Germany’s Next Topmodel“ auf. Medienberichten zufolge handelt es sich um einen jungen Mann aus Hamburg mit israelisch-schwedischen Wurzeln. Er soll der beschriebene „deutsche, blonde Riese“ sein, der Hebräisch und Deutsch fließend spricht – genau wie von Zeugen geschildert. Ihm wird vorgeworfen, am Tatort gewesen zu sein, den Vater körperlich angegriffen und die Kinder mit entführt zu haben.
Zeugenaussagen und Prozessverlauf
Mehrere Zeugen – darunter ein dänischer Beobachter – berichteten von der schockierenden Szenerie jener Nacht. Ein Zeuge sagte im Gerichtssaal, er habe die Maskierten beobachtet und sei überzeugt gewesen, dass etwas nicht stimme.
Am 22. Verhandlungstag kündigte das Landgericht an, wichtige Beweismittel wie Fotos zu prüfen und die Aussagen der Beteiligten genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Prozess könnte voraussichtlich noch bis Mitte 2026 dauern. Zudem drohte die vorsitzende Richterin Christina Block mit Haftbefehl, weil der Verdacht besteht, dass versucht wurde, Zeugen zu beeinflussen.
Die Position der Angeklagten
Christina Block bestreitet die Vorwürfe vehement. Sie gibt an, zwar eine Sicherheitsfirma beauftragt zu haben, aber keinen Auftrag zur Entführung der Kinder erteilt zu haben. Laut ihrer Verteidigung habe die Firma eigenständig gehandelt, Block sei überrascht gewesen von der Aktion. Sie betont außerdem, dass sie sich verzweifelt gefühlt habe, nachdem die Kinder nicht zu ihr zurückgekehrt waren, obwohl deutsche Gerichte ihr das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen hatten.
Bedeutung und Brisanz des Falls

Dieser Prozess hat nicht nur eine private Familie zerrissen, sondern wirft auch Fragen über Macht, Einfluss und Gerechtigkeit auf. Die Kombination aus einem internationalen Sorgerechtsstreit, verdeckten Sicherheitsfirmen, möglicherweise ehemaligen Geheimdienstleuten und prominenten Persönlichkeiten macht den Fall zu einem Symbol für moderne Konflikte in wohlhabenden Kreisen.
Zudem beleuchtet der Fall die Schwierigkeiten bei grenzüberschreitenden Sorgerechtsfragen: Wie viel Einfluss haben nationale Gerichte, wenn andere Staaten bestimmte Urteile nicht umsetzen? Und wer trägt die Verantwortung, wenn solche Verfahren eskalieren und ins Strafrecht münden?
Fazit
Der Block-Prozess ist mehr als ein Gerichtsverfahren – es ist ein Drama, das Familienrecht, Kriminalität und Prominenz vereint. Ob die Vorwürfe gegen Christina Block, ihren Lebensgefährten und die anderen Angeklagten bewiesen werden, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass dieser Fall weit über die Grenzen der Familie hinaus Aufmerksamkeit erregt und möglicherweise Maßstäbe für den Umgang mit grenzüberschreitenden Sorgerechts- und Strafrechtsfragen setzen wird.




