Auch der kleine Karan (3) stirbt in Istanbul durch Pestizide – neue schockierende Details erschüttern die Ermittlungen
Der tragische Tod einer Hamburger Familie in einem Hotel in Istanbul hat international fur Entsetzen gesorgt. Nun wird klar: Es gibt ein weiteres Opfer – den erst dreijährigen Karan Yazıcı, der ebenfalls an den Folgen einer Pestizidvergiftung gestorben ist. Beide Fälle weisen erschreckend ähnliche Umstände auf und rucken dieselbe Schädlingsbekämpfungsfirma in den Mittelpunkt der Ermittlungen.
Während Angehörige um ihre Kinder, Eltern und Enkel trauern, wächst der Druck auf die Behörden, die Vorgänge luckenlos aufzuklären. Familienangehörige der Opfer erheben schwere Vorwurfe und sprechen von „fahrlässiger Vernachlässigung mit tödlichen Folgen“.
Ein Muster von tödlichen Vorfällen – und immer dieselbe Firma
Karan wurde bereits mehrere Wochen vor dem Tod der Hamburger Familie in dasselbe Krankenhaus eingeliefert, nachdem er im Haus seiner Familie plötzlich Atemnot, Erbrechen und Bewusstseinsprobleme gezeigt hatte. Trotz aller medizinischen Bemuhungen starb der Dreijährige kurze Zeit später.
Erst jetzt wurde bestätigt: Auch in seinem Elternhaus waren zuvor Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen durchgefuhrt worden – mit denselben Chemikalien, die im Hotelzimmer der Hamburger Familie eine tödliche Wirkung entfaltet haben sollen.
Die Ermittler richten ihren Fokus nun auf eine bestimmte Kammerjägerfirma, die in beiden Fällen tätig war. Nach ersten Erkenntnissen steht im Raum, dass die verwendeten Pestizide entweder falsch gemischt, unsachgemäß gelagert oder in zu hoher Konzentration eingesetzt wurden. Die Behörden haben mehrere Mitarbeiter der Firma vorubergehend festgenommen und befragen sie intensiv.
Der Vater des Kindes erhebt schwere Vorwurfe
Karans Vater, der seit Tagen unter Schock steht, hat einen schrecklichen Verdacht. Er glaubt, dass bei der Behandlung des Hauses seines Sohnes giftige Chemikalien verwendet wurden, die fur Innenräume nicht zugelassen sind.
„Mein Kind war vollkommen gesund. Zwei Tage nach der Schädlingsbekämpfung wurde er plötzlich schwer krank“, sagt der Vater laut lokalen Medien. „Ich will wissen, was wirklich geschehen ist. Ich will die Wahrheit, egal wie schmerzhaft sie ist.“
Der Fall seines Sohnes wurde damals zwar untersucht, jedoch nicht mit dem späteren Todesfall der deutschen Familie in Verbindung gebracht. Erst die toxikologischen Befunde der Hamburger Familie machten den Behörden klar, dass weitere Vergiftungen in der Region einem Muster folgen könnten.
Behörden stehen unter großem Druck
Die turkischen Ermittlungsbehörden sehen sich nun wachsender Kritik gegenuber. Viele fragen sich, warum nicht fruher reagiert wurde – insbesondere, weil die Symptome bei den Opfern nahezu identisch waren:
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Atemnot
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Bewusstseinsstörungen
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Krampfanfälle
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Herzstillstand
Hätte man bereits nach Karans Tod genauer hingeschaut, wären womöglich Menschenleben zu retten gewesen. Die Behörden betonen nun, dass man „mit höchster Priorität“ ermittelt und keinerlei Fahrlässigkeiten dulden werde.
Mehrere Hotelmitarbeiter und Angestellte der Reinigungsfirma wurden vorläufig festgenommen. Räume, in denen die Chemikalien eingesetzt wurden, sind versiegelt. Zudem wurden in mehreren Bezirken Istanbuls zusätzliche Kontrollen angeordnet.
Ein ganzes Land trauert – und sucht Antworten
Der Tod des dreijährigen Karan hat viele Menschen in der Turkei tief getroffen. Zahlreiche Burger legen Blumen vor dem Krankenhaus nieder. In sozialen Medien häufen sich Forderungen nach strengeren Kontrollen und harten Strafen fur fahrlässiges Handeln im Zusammenhang mit giftigen Substanzen.
Auch die Angehörigen der Hamburger Opfer haben angekundigt, rechtliche Schritte zu prufen. „Diese Tragödie hätte verhindert werden können“, sagte ein Familienmitglied. „Wir wollen Aufklärung und Gerechtigkeit – fur unsere Liebsten und fur Karan.“
Die Ermittlungen laufen weiter
Während die Untersuchungen noch am Anfang stehen, deuten viele Hinweise darauf hin, dass unsachgemäß eingesetzte Pestizide mehrere Menschen das Leben gekostet haben. Die Polizei hat angekundigt, sowohl die Lieferkette der Chemikalien als auch die Ausbildungen der beteiligten Schädlingsbekämpfer zu uberprufen.
Der Fall entwickelt sich zu einem der schwerwiegendsten Skandale der letzten Jahre im Bereich der öffentlichen Gesundheit in der Turkei.
Eines ist bereits jetzt klar: Fur die Familien der Opfer wird es niemals wieder so sein wie zuvor.
Und der Ruf nach Gerechtigkeit wird so schnell nicht verstummen.




