Gerichtsvollzieher erstochen: Ermittler nehmen Tatverdächtigen Kai-Uwe M. fest – Bexbach unter Schock
Ein tragischer und schockierender Vorfall hat am Dienstagmorgen die Stadt Bexbach im Saarpfalz-Kreis erschuttert. Ein 58-jähriger Obergerichtsvollzieher wurde während eines regulären Einsatzes vor einer Wohnung tödlich niedergestochen. Die Tat löste sofort umfangreiche Ermittlungen aus, und noch am selben Abend bestätigte die Staatsanwaltschaft die Festnahme eines Tatverdächtigen.
Routineeinsatz endet in tödlicher Gewalt
Der Gerichtsvollzieher war nach Angaben der Behörden gegen 9 Uhr morgens im Rahmen seiner dienstlichen Pflichten unterwegs. Er sollte dem Bewohner einer Wohnung eine Zwangsräumung ankundigen und die weiteren rechtlichen Schritte erläutern. Doch nur wenige Minuten nach seinem Eintreffen kam es zu einem brutalen Angriff, bei dem der Beamte mehrfach mit einem Messer verletzt wurde.
Trotz sofort alarmierter Rettungskräfte kam jede Hilfe zu spät. Der 58-Jährige, der erst seit drei Monaten den Rang des Obergerichtsvollziehers bekleidete, erlag noch am Tatort seinen schweren Verletzungen. Die Nachricht vom Tod des Beamten sorgte nicht nur in Bexbach, sondern im gesamten Saarland fur Fassungslosigkeit.
Festnahme am Abend – Verdächtiger seit Jahren auffällig
Am Abend teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit, dass ein Tatverdächtiger festgenommen worden sei. Bei ihm soll es sich um den 47-jährigen Kai-Uwe M. handeln, der in der betroffenen Wohnung lebte. Nachbarn beschrieben ihn ubereinstimmend als „schwierig“ und „unberechenbar“. Viele berichten von jahrelangen Problemen innerhalb der Familie und Konflikten im Wohnhaus.
Einige Anwohner gaben an, der Mann habe mehrfach Streit gesucht und sei in der Vergangenheit gegenuber Mitbewohnern aggressiv aufgetreten. Eine Nachbarin berichtete, er habe sie wiederholt belästigt. Andere beschrieben ihn metaphorisch als „tickende Zeitbombe“, deren Verhalten sich zunehmend verschlechtert habe.
Hintergrund: Räumung sollte eingeleitet werden
Nach bisherigen Erkenntnissen sollte der Gerichtsvollzieher den Mann uber den drohenden Wohnungsverlust informieren. Offenbar hatte es mehrfach Beschwerden uber die Wohnsituation, Störungen und mögliche Pflichtverletzungen gegeben. Der Einsatz selbst galt als formal, doch die Reaktion des Bewohners fiel vollkommen unerwartet und extrem aus.
Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass die Ankundigung des Gerichtsvollziehers bei Kai-Uwe M. eine impulsive und gewalttätige Reaktion ausgelöst haben könnte. Ob psychische Probleme, familiäre Konflikte oder andere Motive eine Rolle spielten, ist Gegenstand weiterer Nachforschungen.

Großaufgebot an Polizei und Spurensicherung vor Ort
Nach der Tat war der Tatort weiträumig abgesperrt worden. Mehrere Einsatzwagen, Spurensicherungsteams und Ermittler der Kriminalpolizei waren bis in die Abendstunden vor Ort. Auch Spezialisten fur Gewaltdelikte wurden hinzugezogen, da die Brutalität der Tat als außergewöhnlich eingestuft wird.
Zahlreiche Nachbarn beobachteten den Einsatz sichtlich erschuttert. Viele zeigten sich fassungslos uber die Eskalation. „Man rechnet mit vielem – aber nicht damit, dass ein Gerichtsvollzieher hier vor unserer Haustur erstochen wird“, sagte ein Anwohner unter Tränen.
Staatsanwaltschaft: „Schock fur das gesamte Bundesland“
Die Staatsanwaltschaft sprach von einem „Angriff auf einen Beamten in Ausubung seines Dienstes“ und betonte, dass eine derartige Tat ein schwerer Schlag fur die öffentliche Sicherheit sei. Die Ermittler stehen unter großem Druck, sowohl aufgrund der Tragweite des Falls als auch wegen der emotionalen Betroffenheit innerhalb der Bevölkerung.
Kai-Uwe M. wurde nach seiner Festnahme in Gewahrsam genommen. Ihm droht nun der Vorwurf des Mordes an einem Vollstreckungsbeamten. Die Staatsanwaltschaft pruft zudem, ob eine mögliche psychische Erkrankung die Tat beeinflusst haben könnte.

Bexbach trauert – Kollegen in tiefer Besturzung
Der Tod des Gerichtsvollziehers hinterlässt auch innerhalb der Behörde eine große Lucke. Kollegen beschrieben den 58-Jährigen als engagiert, gewissenhaft und menschlich sehr geschätzt. Viele reagierten mit tiefer Besturzung und Anteilnahme.
Die Ermittlungen werden in den kommenden Tagen intensiv fortgesetzt. Polizei und Staatsanwaltschaft bitten Zeugen, die den Verdächtigen oder die Vorgeschichte der Tat kennen, sich zu melden.




