Tödliche Explosion in Geisenfeld – Feuerwehr findet Leiche nach Brand in Wohnhaus
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Tödliche Explosion in Geisenfeld – Feuerwehr findet Leiche nach Brand in Wohnhaus

Geisenfeld (Bayern) – Eine gewaltige Explosion erschutterte am Samstagabend den kleinen bayerischen Ort Geisenfeld im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm. Gegen 17.48 Uhr meldeten Zeugen einen lauten Knall in der Oberzeller Straße, kurz darauf stand eine Doppelhaushälfte in Vollbrand. Als die Feuerwehr das Feuer schließlich unter Kontrolle brachte, bot sich den Einsatzkräften ein schrecklicher Anblick: In den Trummern entdeckten sie eine Leiche.

Explosion und Flammeninferno

Mehrere Anwohner berichten, dass die Explosion das ganze Viertel erschutterte. „Ich war gerade in der Kuche, als es plötzlich laut krachte – die Fenster haben gewackelt, und draußen sah man sofort eine riesige Rauchwolke“, erzählt eine Nachbarin. Sekunden später schlugen Flammen aus dem Dachstuhl der Doppelhaushälfte.

Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste ruckten mit einem Großaufgebot von rund 140 Kräften an. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, da das Feuer sich rasch uber den Dachstuhl ausbreitete und auf die angrenzende Haushälfte uberzugreifen drohte.

„Wir mussten mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz einsetzen, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen“, erklärte Einsatzleiter Markus Lindner von der Feuerwehr Geisenfeld. „Das Gebäude war beim Eintreffen bereits vollständig verraucht und zum Teil eingesturzt.“

Eine Person tot aufgefunden

Nachdem die Flammen gegen 20 Uhr weitgehend gelöscht waren, konnten die Einsatzkräfte das Gebäude betreten – dort machten sie die grausige Entdeckung. In einem der hinteren Räume fanden sie einen toten Mann.

„Die Identität der Person ist bislang nicht zweifelsfrei geklärt“, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord mit. Nach ersten Erkenntnissen könnte es sich um den alleinlebenden Eigentumer des Hauses handeln, ein Mann im Alter von etwa 60 Jahren.

Ursache der Explosion noch unklar

Wie es zu der Explosion kam, ist derzeit noch völlig unklar. Spezialisten des Kriminaldauerdienstes Ingolstadt und Brandermittler der Polizei nahmen noch in der Nacht die Ermittlungen auf. Auch das Landeskriminalamt (LKA) wurde eingeschaltet, um Spuren im Trummerfeld zu sichern.

„Wir untersuchen, ob es sich um einen technischen Defekt, eine Gasexplosion oder eine andere Ursache handelt“, so die Polizei. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es bislang nicht, dennoch werde in alle Richtungen ermittelt.

Ein Nachbar berichtete, dass der Bewohner der Doppelhaushälfte vor Kurzem Arbeiten am Heizsystem vorgenommen habe. „Er war handwerklich begabt, hat viel selbst gemacht – vielleicht ist da etwas schiefgelaufen“, vermutet er.

Evakuierung und Betreuungsmaßnahmen

Mehrere Nachbarn, darunter auch die Bewohner der angrenzenden Haushälfte, mussten vorsorglich evakuiert werden. Sie wurden in einer nahegelegenen Turnhalle untergebracht und von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Die Polizei sperrte den gesamten Bereich rund um die Oberzeller Straße weiträumig ab. Auch die Strom- und Gasversorgung wurden vorubergehend unterbrochen, um weitere Gefahren auszuschließen.

„Das war ein sehr dynamischer Einsatz, weil wir nicht wussten, ob noch weitere Explosionen folgen könnten“, sagte Feuerwehrsprecher Lindner. „Die Flammen haben wir unter Kontrolle gebracht, aber das Gebäude ist vollständig zerstört.“

Große Anteilnahme im Ort

Die Nachricht vom Todesfall verbreitete sich schnell in Geisenfeld, einer Stadt mit knapp 10.000 Einwohnern. Viele Bewohner zeigten sich tief betroffen. „So etwas passiert sonst nur in den Nachrichten – und plötzlich steht es direkt vor der Haustur“, sagte eine Anwohnerin.

Am Abend kamen zahlreiche Menschen zum Ort des Geschehens, legten Blumen nieder und zundeten Kerzen an. Ein älterer Mann sagte leise: „Ich kannte ihn fluchtig. Ein ruhiger, netter Mensch. Das ist einfach nur traurig.“

Ermittlungen dauern an

Noch in der Nacht ruckten Spezialisten der Kriminaltechnik mit einem Leichenspurhund und Drohnen an, um das Trummerfeld aus der Luft zu dokumentieren. Die Leiche wurde zur Obduktion in die Rechtsmedizin nach Munchen gebracht, um die Todesursache und Identität eindeutig festzustellen.

Erste Einschätzungen deuten darauf hin, dass die Explosion im Kellerbereich des Hauses ihren Ursprung hatte. Dort befanden sich offenbar mehrere Gasflaschen und Werkzeuge. Ob ein Leck oder unsachgemäßer Umgang mit Gas die Explosion ausgelöst hat, ist Teil der laufenden Untersuchungen.

Polizei bittet um Hinweise

Die Polizei Geisenfeld bittet Zeugen, die vor der Explosion verdächtige Geräusche oder Geruche bemerkt haben, sich zu melden. Auch Fotos oder Videos, die kurz nach dem Knall entstanden sind, könnten fur die Ermittler wertvoll sein.

Die Oberzeller Straße bleibt vorerst gesperrt. Die Aufräumarbeiten werden vermutlich mehrere Tage dauern.

Fur Geisenfeld bleibt dieser Samstag ein Tag des Schocks und der Trauer – eine Explosion, die binnen Sekunden ein Zuhause zerstörte und ein Menschenleben forderte. Feuerwehrmann Lindner bringt es am Einsatzende auf den Punkt:

„Wir sind es gewohnt, Brände zu löschen – aber wenn wir jemanden tot finden, ist das jedes Mal ein Stich ins Herz.“

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