Brutale Messerattacke in Neuallermöhe: 23-Jähriger sticht in Wohnung seiner Ex-Freundin auf Bekannten ein – Täter stellt sich der Polizei
Brutale Messerattacke in Neuallermöhe: 23-Jähriger sticht in Wohnung seiner Ex-Freundin auf Bekannten ein – Täter stellt sich der Polizei
Ein schockierender Vorfall hat am Mittwochabend den Hamburger Stadtteil Neuallermöhe erschüttert. Ein 23-jähriger Mann drang gewaltsam in die Wohnung seiner ehemaligen Freundin ein und verletzte dort einen Bekannten der Frau mit einem Messer schwer. Nach intensiver Fahndung stellte sich der mutmaßliche Täter schließlich selbst der Polizei.
Der Angriff in der Wohnung
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei ereignete sich die Tat gegen 21:25 Uhr im Rahel-Varnhagen-Weg. Die 21-jährige Frau befand sich zu diesem Zeitpunkt mit einem 24-jährigen Bekannten in ihrer Wohnung, als es plötzlich an der Tür klingelte. Draußen stand ihr Ex-Freund, der offenbar das Gespräch suchte. Als die junge Frau die Tür öffnete, drängte sich der Mann ohne Erlaubnis in die Wohnung.
Zwischen dem ehemaligen Paar kam es schnell zu einem heftigen Streit, dessen Hintergrund nach Angaben der Ermittler vermutlich im privaten Bereich liegt. Der Streit eskalierte innerhalb weniger Augenblicke, als der 23-Jährige plötzlich ein Messer zog und auf den 24-jährigen Begleiter der Frau mehrfach einstach. Die 21-Jährige erlitt dabei leichte Verletzungen, als sie versuchte, den Angreifer zurückzuhalten oder Hilfe zu holen.
Flucht und dramatische Fahndung
Nach dem Angriff flohen der Täter vom Tatort, während Nachbarn durch Schreie und Lärm aufmerksam wurden und sofort den Notruf wählten. Mehrere Streifenwagen der Polizei Hamburg eilten zum Einsatzort. Zeitgleich begann eine groß angelegte Fahndung nach dem Flüchtigen – auch an seiner gemeldeten Wohnadresse wurde gesucht.
Trotz intensiver Maßnahmen konnte der Mann zunächst nicht gefunden werden. Erst einige Stunden später stellte sich der Tatverdächtige freiwillig bei einer Polizeidienststelle. Über die genauen Beweggründe seiner Tat machte er zunächst keine Angaben. Laut Polizei wird derzeit geprüft, ob ein Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung oder versuchten Totschlags beantragt wird.
Opfer außer Lebensgefahr

Der schwer verletzte 24-Jährige wurde noch am Tatort notärztlich versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Nach ersten Informationen schwebte er zwar in einem kritischen Zustand, ist inzwischen jedoch nicht mehr lebensgefährlich verletzt. Seine Verletzungen sind laut Ärzten ernst, aber stabil.
Die junge Frau erlitt leichte Verletzungen sowie einen Schock. Sie wird derzeit psychologisch betreut, da der Angriff in ihrer eigenen Wohnung stattfand – einem Ort, der eigentlich Sicherheit bieten sollte. Nachbarn beschrieben sie gegenüber Medien als „freundlich und ruhig“, niemand habe einen derartigen Gewaltausbruch erwartet.
Ermittlungen und mögliche Motive
Die Mordkommission (LKA 41) der Polizei Hamburg hat die Ermittlungen übernommen. Derzeit wird untersucht, ob der Angriff aus Eifersucht, Besitzdenken oder einem eskalierten Streit resultierte. Zeugen berichten, dass das ehemalige Paar bereits zuvor Spannungen gehabt habe.
„Wir prüfen derzeit alle Hintergründe der Beziehung und mögliche frühere Vorfälle häuslicher Gewalt“, teilte ein Polizeisprecher mit. Auch ein mögliches Annäherungsverbot oder frühere Anzeigen werden derzeit überprüft.
Gewalt in Beziehungen – ein wachsendes Problem

Der Fall reiht sich ein in eine Serie von Gewalttaten im häuslichen Umfeld, die in den letzten Monaten bundesweit zugenommen haben. Laut dem Bundeskriminalamt ist jede dritte Gewalttat im privaten Bereich auf Beziehungs- oder Trennungskonflikte zurückzuführen. Besonders gefährlich sind Situationen, in denen ein Partner die Trennung nicht akzeptieren will.
So auch in diesem Fall: Der Täter hatte offenbar keine Kontrolle über seine Emotionen und reagierte auf die Trennung mit Gewalt. Experten betonen, dass viele Opfer häuslicher Gewalt oder Bedrohungen die Gefahr oft unterschätzen – und dringend raten, bei wiederholten Drohungen oder Stalking frühzeitig Hilfe zu suchen.
Reaktionen aus der Nachbarschaft
In Neuallermöhe sitzt der Schock tief. Bewohner des Mehrfamilienhauses berichten, sie hätten Schreie gehört und seien verängstigt gewesen. „Man denkt immer, so etwas passiert nur irgendwo anders – und plötzlich steht die Polizei mit Blaulicht vor der Tür“, sagte eine Nachbarin gegenüber der Hamburger Morgenpost.
Viele hoffen nun, dass die junge Frau und der verletzte Mann vollständig genesen und der Täter zur Verantwortung gezogen wird.
Ein Fall, der aufrüttelt
Der Messerangriff in Neuallermöhe zeigt erneut, wie gefährlich emotionale Eskalationen nach einer Trennung werden können. Ein Moment der Kontrolle hätte genügt, um ein Blutvergießen zu verhindern – stattdessen endete der Streit in Gewalt, Angst und Leid.
Für die Opfer beginnt nun eine lange Phase der Erholung – körperlich und seelisch. Für den Täter hingegen könnte der Weg nun vor Gericht führen, wo er sich für seine Tat verantworten muss.
Eines ist sicher: Dieser Abend in Neuallermöhe wird allen Beteiligten noch lange im Gedächtnis bleiben – als tragisches Beispiel dafür, wie schnell Liebe in Gewalt umschlagen kann.




