Familie nach Pilzvergiftung im Krankenhaus – Jugendamt nimmt Kindern weg: Eltern kämpfen verzweifelt um Ruckgabe
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Familie nach Pilzvergiftung im Krankenhaus – Jugendamt nimmt Kindern weg: Eltern kämpfen verzweifelt um Ruckgabe

ITALIEN / UMBRIEN — Was als gesundheitlicher Notfall begann, entwickelte sich fur eine britisch-italienische Familie zu einem dramatischen Behördenfall: Nachdem eine funfköpfige Familie im September 2024 wegen einer schweren Pilzvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, ubernahm das italienische Jugendamt unerwartet die Obhut uber die drei minderjährigen Kinder. Die Eltern Nathan Trevallion und Catherine Birmingham kämpfen seitdem um die Ruckgabe ihrer Kinder – und werfen den Behörden Überreaktion und Fehlinterpretation vor.


Ein autarkes Leben – bis ein Pilz gereicht hat

Nathan Trevallion, Brite, und seine Partnerin Catherine Birmingham leben seit 2021 mit ihren drei Kindern – sechs, neun und elf Jahre alt – in einem abgelegenen Bauernhaus in der italienischen Region Umbrien. Die Familie hat sich bewusst fur ein autarkes Leben entschieden: eigenes Gemuse, eigenes Brunnenwasser, Solarstrom und häufig selbst gesammelte Lebensmittel aus Wald und Wiese.

Doch gerade dieser Lebensstil wurde der Familie zum Verhängnis, als die Eltern und die Kinder im Spätsommer Pilze sammelten, die sich später als giftige Art herausstellten. Nur wenige Stunden nach dem Verzehr kam es bei allen zu schweren Bauchkrämpfen, Schwindel, Erbrechen und akuten Kreislaufproblemen. Ein Nachbar, der die Familie zufällig besuchte, alarmierte sofort den Rettungsdienst.

Die gesamte Familie wurde in ein Krankenhaus nach Perugia eingeliefert und medizinisch stabilisiert. Laut Ärzten bestand vorubergehend Lebensgefahr, jedoch konnten nach wenigen Tagen alle ohne bleibende Schäden aus der akuten Behandlung entlassen werden.

Doch genau an diesem Punkt nahm die Geschichte eine dramatische Wendung, mit der niemand gerechnet hatte.


Jugendamt greift ein – Eltern uberrascht und schockiert

Während der medizinischen Untersuchung der Kinder legten Ärzte dem Jugendamt ihre Beobachtungen vor. Sie äußerten Zweifel, ob die Lebensumstände der Familie ausreichend sicher seien: fehlende regelmäßige ärztliche Kontrollen, keine dokumentierten Schulbesuche, improvisierte Wohnbedingungen im abgelegenen Bauernhaus – und nun eine Vergiftung durch selbst gesammelte Pilze.

Das Jugendamt reagierte unmittelbar und ordnete eine vorläufige Herausnahme der Kinder an. Noch im Krankenhaus wurden die Kinder getrennt untergebracht und später zu Pflegefamilien weitervermittelt.

Fur Nathan und Catherine war dieser Schritt ein Schock. Laut eigenen Angaben hatten sie nicht damit gerechnet, dass ein medizinischer Vorfall, der sie selbst ernsthaft verletzt hatte, zu einem Eingriff in ihre Familie fuhren wurde.


Eltern sprechen von „Behördenwillkur“ – Jugendamt von „Kinderschutz“

Nathan Trevallion äußerte sich in einem Interview zutiefst verzweifelt:

„Wir haben einen Fehler gemacht. Wir haben Pilze falsch eingeschätzt. Aber das war kein Verbrechen. Es war ein Unfall.“

Das Jugendamt sieht das anders. In einer Stellungnahme heißt es, dass die Kinder „wiederholt erheblichen Risiken ausgesetzt gewesen seien“. Die Pilzvergiftung sei „nicht das erste Anzeichen einer potenziellen Gefährdung“.

Interne Dokumente, die nach außen gelangten, nennen:

  • unzureichende medizinische Betreuung,

  • fehlende Schulpflicht-Erfullung,

  • fehlende soziale Integration der Kinder,

  • unsichere Wohn- und Hygienebedingungen.

Die Eltern weisen diese Vorwurfe zuruck und betonen, dass ihre Kinder gesund, aktiv und glucklich gewesen seien – sowohl körperlich als auch psychisch. Zudem sei Heimunterricht in Italien legal, sofern er gemeldet wird.


Kampf um Ruckfuhrung – Anwälte eingeschaltet

Seit Oktober kämpfen Nathan und Catherine vor Gericht um die Ruckgabe ihrer Kinder. Unterstutzung erhalten sie von einer internationalen Elternrechtsorganisation, die sich auf Fälle staatlicher Inobhutnahmen spezialisiert hat.

Ihre Anwältin spricht von einer „ubertriebenen Reaktion“ der Behörden und kritisiert vor allem die sofortige Trennung der Geschwister:

„Es wäre möglich gewesen, die Familie gemeinsam unter behördlicher Beobachtung zu belassen, statt sie ohne Übergang auseinanderzureißen.“

Die Jugendbehörde widerspricht: In Fällen potenzieller Gefährdung sei „schnelles Handeln notwendig“, um mögliche Wiederholungsrisiken auszuschließen.


Gerichtstermin steht bevor

Ein entscheidender Gerichtstermin soll im kommenden Monat klären, ob die Kinder zu ihren Eltern zuruckkehren durfen. Bis dahin bleibt die Familie getrennt.

Fur Nathan und Catherine ist das eine emotionale Ausnahmesituation. Sie beschreiben den Alltag ohne ihre Kinder als „unaushaltbar“ und beteuern, dass sie bereit seien, jede Form staatlicher Kontrolle zu akzeptieren, solange die Kinder wieder nach Hause durfen.

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