Bergtragödie: Ein Bergsteiger stürzte am Wochenende im Tiroler Außerfern 100 Meter steiles Gelände hinab. Das Rätsel um den Tod des Mannes ist gelöst.
Tragödie in den Alpen: Sturz an der Kohlbergspitze
Am vergangenen Wochenende ereignete sich im Tiroler Außerfern ein tragischer Bergunfall. Ein Alpinist sturzte im Gebiet der Kohlbergspitze bei Bichlbach rund 100 Meter uber steiles, felsdurchsetztes Gelände in die Tiefe. Der Mann zog sich dabei tödliche Verletzungen zu. Seine Leiche konnte erst nach einem aufwendigen Einsatz mit einem Polizeihubschrauber geborgen werden.
Zunächst war die Identität des Verungluckten unklar. Erst nach intensiven Ermittlungen der Polizei konnte diese am Dienstag bestätigt werden: Bei dem Toten handelt es sich um einen 31-jährigen Mann aus Indien, der mit zwei weiteren Bergsteigern unterwegs war. Damit ist das Rätsel um die Identität des Opfers nun gelöst.

Der Unfallhergang: Sekunden entscheiden uber Leben und Tod
Nach bisherigen Erkenntnissen war der Mann gemeinsam mit zwei Begleitern – einer 41-jährigen Frau und einem 57-jährigen Mann – auf einem schwierigen Grat im Bereich der Kohlbergspitze unterwegs. Der 31-Jährige ging als Letzter der Gruppe. Gegen 17 Uhr hörten seine Begleiter plötzlich einen Schrei, kurz darauf sahen sie, wie der Mann den Halt verlor und uber die Felsen sturzte.
Ein Wanderer, der sich weiter unten am Berg befand, beobachtete den Absturz und alarmierte sofort die Rettungskräfte. Innerhalb kurzer Zeit waren Einsatzkräfte der Bergrettung Bichlbach, der Alpinpolizei Reutte und der Polizei Tirol vor Ort. Auch ein Kriseninterventionsteam wurde hinzugezogen, um die unter Schock stehenden Begleiter zu betreuen.
Schwierige Bergung in unwegsamem Gelände
Die Bergung des Leichnams gestaltete sich schwierig. Das Gelände im Bereich der Absturzstelle war extrem steil, von Geröll und Felsbändern durchsetzt und nur aus der Luft erreichbar. Erst durch den Einsatz eines Polizeihubschraubers gelang es den Rettungskräften, den Toten zu bergen und sicher ins Tal zu bringen.
Einsatzleiter der Bergrettung berichteten, dass selbst erfahrene Bergsteiger in diesem Gelände größte Vorsicht walten lassen mussen. Schon ein einziger Fehltritt könne – wie in diesem Fall – fatale Folgen haben. Die genaue Unfallursache ist derzeit Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.

Ermittlungen zur Unfallursache laufen
Die Polizei Tirol versucht nun, den genauen Hergang des Unglucks zu rekonstruieren. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen Fragen nach dem technischen Zustand der Ausrustung, der Wetterlage zum Zeitpunkt des Absturzes sowie der Routenwahl der Gruppe. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass der Mann vermutlich auf einer feuchten oder losen Gesteinsschicht den Halt verlor.
Ob möglicherweise auch Erschöpfung oder Unachtsamkeit eine Rolle spielten, bleibt offen. Die Ermittler haben Zeugenaussagen der beiden Begleiter aufgenommen und prufen derzeit, ob zusätzliche Faktoren – etwa unzureichende Sicherung oder mangelnde Erfahrung – zum Absturz beigetragen haben könnten.
Trauer und Mahnung zugleich
Der tragische Unfall hat in der Region tiefe Betroffenheit ausgelöst. Die Kohlbergspitze gilt zwar als beliebtes Ziel fur erfahrene Bergsteiger, birgt jedoch an mehreren Stellen erhebliche Risiken – vor allem bei Nässe oder schlechter Sicht.
Fur die Angehörigen des Verstorbenen bedeutet die Identifizierung des Toten zumindest ein Stuck Gewissheit, auch wenn die Trauer uber den Verlust groß bleibt.
Rettungskräfte und Polizei appellieren an alle Bergsportler, sich grundlich auf Touren vorzubereiten, stets die Wetterlage zu prufen und sich nicht zu uberschätzen. Jeder Schritt im alpinen Gelände könne uber Leben und Tod entscheiden – wie dieser tragische Fall erneut zeigt.

Ein Ungluck, das mahnt
Der Tod des 31-jährigen Inders ist ein weiteres Beispiel dafur, wie unberechenbar die Alpen sein können – selbst fur routinierte Wanderer. Mit der geklärten Identität des Mannes endet zwar die Suche nach Antworten fur die Behörden, doch die Tragödie bleibt ein eindringlicher Appell an alle, die die Berge lieben:
Respektiere die Natur, uberschätze dich nicht – und unterschätze nie die Gefahr.




