Baum gefällt und Mineralgemisch verteilt: Lastwagen-Gespannt kippt um und landet im Wald
Am Dienstagnachmittag ereignete sich auf der Landstraße 281 zwischen Eschede und Oldendorf ein folgenschwerer Verkehrsunfall, der einen umfangreichen Einsatz der örtlichen Feuerwehren, Polizei und Bergungskräfte nach sich zog. Gegen 14.30 Uhr ging bei der Leitstelle die Meldung ein, dass ein LKW-Gespann nahe der Oldendorfer Kiesteiche verunglückt sei und seitlich in einer Böschung liege.


Unklares Fahrmanöver führt zum Kontrollverlust
Nach bisherigen Erkenntnissen war der Fahrer mit seinem mit Mineralgemisch beladenen LKW in Richtung Sudheide unterwegs, als das Fahrzeug aus bislang ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn abkam. Der LKW geriet zunächst auf den unbefestigten Seitenstreifen, bevor er rund 50 Meter weiter die Böschung hinunterstürzte und auf der Seite zum Liegen kam.
Die Polizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Ob gesundheitliche Probleme des Fahrers, ein technischer Defekt, ein Ausweichmanöver oder eine momentane Unachtsamkeit eine Rolle gespielt haben könnten, ist derzeit noch offen. Auch die Straßenverhältnisse sollen geprüft werden, da in der Region zuletzt wechselhaftes Herbstwetter geherrscht hatte.
Fahrer kann sich selbst befreien – trotz erheblicher Fahrzeugschäden
Trotz des schweren Unfallhergangs hatte der LKW-Fahrer unglaubliches Glück: Er konnte die Fahrerkabine aus eigener Kraft verlassen und blieb nach ersten Angaben der Rettungskräfte unverletzt. Der Fahrer wurde dennoch vorsorglich vom Rettungsdienst untersucht, wie es bei schweren LKW-Unfällen üblich ist. Ernsthafte Verletzungen wurden jedoch nicht festgestellt.
Die Fahrerkabine sowie der vordere Bereich des Gespanns wurden bei dem Sturz erheblich beschädigt. Besonders auf den Fotos der Feuerwehr wird sichtbar, wie stark die Seitenwand des LKW eingedrückt wurde und wie nah der Unfall an einer Baumgruppe endete. Ein dort stehender Baum wurde teilweise entwurzelt und blockierte die Unglücksstelle zusätzlich.

Feuerwehr verhindert Umweltgefahr
Beim Eintreffen der Feuerwehren aus Eschede und Umgebung zeigte sich, dass aus dem verunglückten LKW Betriebsstoffe austraten. Besonders kritisch wäre ein Leck am Dieseltank gewesen. Nach der ersten Lageerkundung konnte jedoch Entwarnung gegeben werden: Der Dieseltank war unbeschädigt geblieben.
Lediglich geringe Mengen AdBlue liefen aus einem beschädigten Vorratsbehälter aus. Da AdBlue als ungefährliche Harnstofflösung eingestuft wird und sich schnell zersetzt, waren keine umfangreichen Maßnahmen zum Umweltschutz notwendig. Die Feuerwehr sicherte jedoch die Unfallstelle ab und verhinderte, dass weitere Stoffe austreten konnten. Zusätzlich wurde der LKW stromlos geschaltet, um ein mögliches Brandrisiko auszuschließen.
Aufwendige Bergungsarbeiten – Straße stundenlang gesperrt
Die Bergung eines seitlich liegenden LKW-Gespanns gestaltet sich grundsätzlich komplex. Für die Einsatzkräfte war schnell klar, dass schweres Gerät benötigt werden würde. Ein spezielles Bergungsunternehmen rückte mit einem großen Abschleppkran an, um den umgestürzten Lastwagen Schritt für Schritt wieder aufzurichten und anschließend abzutransportieren.
Während dieser Arbeiten blieb die L281 in beide Richtungen vollständig gesperrt. Die Polizei richtete weiträumige Umleitungen ein, wodurch es im Feierabendverkehr zu zeitweisen Behinderungen kam. Die Vollsperrung dauerte mehrere Stunden an, da sowohl die Bergung als auch die Reinigung der Fahrbahn umfangreicher ausfielen als zunächst erwartet.
Besonders das verteilte Mineralgemisch musste von der Straße und dem angrenzenden Seitenbereich entfernt werden, um eine Gefährdung weiterer Verkehrsteilnehmer auszuschließen.
Anwohner und Verkehrsteilnehmer zeigen Verständnis
Mehrere Anwohner aus der Umgebung schilderten, dass schwere LKW auf der L281 häufig mit erhöhter Geschwindigkeit unterwegs seien. Ob dies im aktuellen Fall eine Rolle gespielt haben könnte, ist jedoch unklar. Einige Autofahrer, die im Rückstau standen, äußerten Verständnis für die lange Sperrung.
„Bei so einem schweren Unfall muss man einfach Geduld haben“, sagte eine Autofahrerin, die aufgrund der Sperrung einen Umweg in Kauf nehmen musste. „Wichtig ist, dass niemand verletzt wurde. Alles andere lässt sich ersetzen.“
Unfallstelle gilt als nicht unproblematisch
Die Oldendorfer Kiesteiche liegen in einem leicht kurvigen Abschnitt der L281, der von vielen LKW-Fahrern genutzt wird. In der Vergangenheit kam es dort bereits zu kleineren Unfällen, wenn auch selten mit so schwerem Ausgang wie dieses Mal. Die Behörden prüfen nun, ob zusätzliche Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sinnvoll wären – etwa verstärkte Kontrollen, Warnschilder oder bauliche Anpassungen.
Fazit: Viel Glück im Unglück
Der Unfall zeigt einmal mehr, wie schnell ein Routine-Transport im Straßenverkehr gefährlich werden kann. Der Fahrer hatte großes Glück, unverletzt davonzukommen – besonders angesichts der Tatsache, dass das LKW-Gespann eine etwa zwei Meter hohe Böschung hinabstürzte und schwer beschädigt liegen blieb.
Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr, der professionellen Bergungsarbeiten und des unbeschädigten Dieseltanks konnte eine größere Umweltgefährdung verhindert werden.
Die Polizei setzt ihre Ermittlungen zur genauen Unfallursache fort.




