Tonnenschwere Baumaschine stürzt von Lkw: Stundenlange Vollsperrung der A8 sorgt für Chaos
Tonnenschwere Baumaschine stürzt von Lkw: Stundenlange Vollsperrung der A8 sorgt für Chaos
Es war ein Einsatz, der die frühen Morgenstunden auf der Autobahn A8 völlig lahmlegte und für erhebliche Verzögerungen im südlichen Bayern sorgte. Am Samstag gegen 1.35 Uhr ereignete sich auf dem stark befahrenen Abschnitt nahe der Leitzachsenke bei Irschenberg ein spektakulärer und zugleich gefährlicher Unfall: Eine tonnenschwere Baumaschine löste sich von einem Lkw-Anhänger und stürzte mitten auf die Fahrbahn in Richtung Salzburg.
Die Autobahnpolizei Rosenheim sprach später von einem „Glück im Unglück“, denn obwohl die Maschine mehrere Tonnen schwer war und quer auf der Fahrbahn zum Liegen kam, wurde niemand verletzt. Doch der Schreck, der Sachschaden und die Folgen für den Verkehr waren beträchtlich.

Der Unfallhergang: Ein Lkw gerät ins Schleudern
Nach ersten Ermittlungen war der Lkw-Fahrer mit einem beladenen Fahrzeuggespann unterwegs, als das Gespann am Gefälle ins Schlingern geriet. Die genauen Umstände, warum der Fahrer die Kontrolle verlor, sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen.
Bekannt ist jedoch: Das beladene Schwerfahrzeug war auf einem Gefällabschnitt unterwegs – ein Bereich, der bei Dunkelheit und wechselnder Straßenhaftung besondere Vorsicht erfordert.
Entgegen erster Vermutungen konnte die Polizei Glatteis als Unfallursache ausschließen. Die Witterung war stabil, die Straße trocken, und es gab keine Hinweise auf rutschige Fahrbahnen. Damit rückt der Fokus auf andere mögliche Faktoren: Fehlerhafte Ladungssicherung, ein abruptes Bremsmanöver, ein technischer Defekt oder ein plötzliches Ausweichmanöver.
Als das Gespann ins Schleudern geriet, riss sich die massive Maschine – ein schwerer Radlader – vom Anhänger los. Unter der Wucht des Gewichts und der Geschwindigkeit krachte sie zu Boden und blieb quer über die Fahrbahn liegen.
Stundenlange Vollsperrung der A8


Die Folgen waren sofort spürbar. Die Autobahnpolizei sperrte die A8 Richtung Salzburg vollständig, um die Unfallstelle zu sichern und den Radlader bergen zu lassen.
Ein Abschleppunternehmen aus Irschenberg wurde alarmiert und rückte mit Spezialgerät an. Die Bergung gestaltete sich deutlich schwieriger als gedacht: Das mehrere Tonnen schwere Arbeitsgerät musste zunächst stabilisiert, anschließend angehoben und schließlich sicher abtransportiert werden.
Über mehrere Stunden war die Autobahn in Richtung Salzburg komplett blockiert. Autofahrer und Lkw-Fahrer saßen fest, konnten kaum wenden oder ausweichen, da es sich um einen besonders engen und hügeligen Autobahnabschnitt handelt.
Erst am frühen Morgen konnte die Vollsperrung aufgehoben werden. Danach lösten sich die Staus langsam auf.
Der Sachschaden wird auf rund 15.000 Euro geschätzt – eine Summe, die vor allem am Anhänger, der Maschine und der beschädigten Fahrbahnoberfläche entstanden ist.
Polizei: „Ursache weiterhin unklar“


Ein Sprecher der Autobahnpolizei betonte, dass die Ermittlungen noch laufen. Zwar sei Glatteis ausgeschlossen worden, doch man schließe weder technische Probleme noch menschliches Fehlverhalten aus.
Besonderes Augenmerk liegt auf der Frage, wie gut die Baumaschine gesichert war. Die Straßenverkehrszulassung für Schwertransporte schreibt strenge Vorschriften vor – wenn nur eine einzige Sicherung nachgibt, kann die Ladung ins Rutschen geraten.
Für Ladungen dieser Größe und dieses Gewichts gilt:
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Mehrpunktverzurrung
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regelmäßige Überprüfung der Gurte
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sichere Verteilung der Last auf dem Anhänger
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ausreichende Bremskraft des Fahrzeugs
Ob alle diese Anforderungen erfüllt wurden, muss nun untersucht werden.
„Ein solcher Unfall kann lebensgefährlich sein“
Verkehrssicherheits-Experten warnten nach dem Vorfall vor den enormen Risiken bei ungesicherten oder falsch gesicherten Schwertransporten. Ein Radlader mit mehreren Tonnen Gewicht kann bei einem Unfall „wie ein Geschoss“ wirken.
Dass kein anderes Fahrzeug getroffen wurde, bezeichnete ein Experte als „reinen Zufall“. Wäre zur Unfallzeit dichterer Verkehr gewesen, hätte es zu einer schweren oder tödlichen Massenkarambolage kommen können.
Verkehrsteilnehmer reagieren: Frust und Verständnis
Viele Autofahrer, die in der Nacht und den frühen Morgenstunden auf der A8 unterwegs waren, äußerten sich später genervt über die stundenlange Vollsperrung.
Andere wiederum zeigten Verständnis und betonten, dass Sicherheit in solchen Situationen an erster Stelle stehen müsse – insbesondere bei schwerer Ladung auf der Fahrbahn.
Fazit
Der nächtliche Unfall auf der A8 zeigt einmal mehr, wie schnell Schwertransporte zur Gefahr werden können, wenn nur eine einzige Komponente versagt. Obwohl niemand verletzt wurde, sorgte der Vorfall für massive Verkehrsbehinderungen, hohen Sachschaden und wirft wichtige Fragen zur Ladungssicherheit auf.
Die Polizei setzt ihre Ermittlungen fort – und der Unfall dürfte erneut eine Debatte darüber anstoßen, wie Schwertransporte künftig noch sicherer überwacht werden können.




