Das Auto war völlig zerstört, zwei junge Männer schwebten in Lebensgefahr, und mysteriöse Spuren passten nicht zu den ersten Zeugenaussagen.
Was als ruhige Sonntagsfahrt begann, endete in einem dramatischen Unfall, der Anwohner wie Einsatzkräfte gleichermaßen erschütterte. Am frühen Sonntagmorgen gegen 6.45 Uhr verunglückte ein Auto mit zwei 24-jährigen Insassen aus Liebenburg auf der Kreisstraße 18 in Richtung Dörnten – und verwandelte sich innerhalb von Sekunden in ein kaum wiederzuerkennendes Wrack.
Die Szene, die sich Ersthelfern bot, war so heftig, dass einige von ihnen später berichteten, sie hätten kaum glauben können, dass jemand den Aufprall überlebt hatte. Das Fahrzeug lag schief am Straßenrand, die Front komplett zerquetscht, Metallteile über die Fahrbahn verstreut. Der Baum, gegen den der Wagen geprallt war, zeigte eine tiefe, frische Aufspaltung – ein stiller Hinweis auf die Gewalt der Kollision.

Der Moment des Kontrollverlusts
Nach bisherigen Erkenntnissen fuhr der Fahrer in einer leichten Rechtskurve, als er – aus bislang ungeklärten Gründen – die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Er lenkte plötzlich nach links, schoss von der Fahrbahn und prallte mit voller Wucht gegen einen massiven Straßenbaum.
Für die Ermittler stellt sich nun eine zentrale Frage: Was brachte den Wagen dazu, in die entgegengesetzte Richtung auszubrechen?
War es ein Fahrfehler? Übermüdung? Alkohol? Oder wurde das Fahrzeug vielleicht sogar vorher bereits beschädigt?
Zeugen berichten von „ungewöhnlicher Fahrweise“
Ein Anwohner, der kurz nach dem Unfall hinzukam, erklärte gegenüber der Polizei, er habe wenige Minuten zuvor „ein Fahrzeug mit recht hoher Geschwindigkeit“ auf der Strecke gehört. Ob es sich um denselben Wagen handelte, ist bisher nicht bestätigt.
Ein anderer Zeuge gab an, dass das Auto „schlingerte“, bevor man den Knall hörte. Doch auch diese Aussage wird noch überprüft – und könnte sowohl auf menschliches Fehlverhalten als auch auf ein technisches Problem hinweisen.
War Alkohol im Spiel? Polizei prüft alle Szenarien
Wie bei schweren Verkehrsunfällen üblich, wird auch ein möglicher Alkoholeinfluss des Fahrers untersucht. Die Beamten betonen jedoch, dass diese Prüfung nichts Ungewöhnliches sei und bisher keine gesicherten Hinweise vorliegen. Dennoch wurde ein entsprechendes Ermittlungsverfahren eingeleitet, um alle Eventualitäten auszuschließen oder zu bestätigen.
Besonders brisant: Laut Einsatzkräften gab es im zerstörten Innenraum Hinweise, die eine genaue kriminaltechnische Analyse erforderlich machen – darunter persönliche Gegenstände und Spuren, deren Bedeutung noch unklar ist. Ob diese mit dem Unfallhergang zusammenhängen, wird derzeit untersucht.

Die dramatische Rettung
Als Feuerwehr und Rettungsdienst eintrafen, war schnell klar, dass es sich um eine zeitkritische Rettung handeln würde. Beide jungen Männer waren in dem deformierten Fahrzeug eingeklemmt. Minutenlang arbeiteten die Einsatzkräfte mit schwerem Gerät, um die Verletzten aus dem Wagen zu befreien.
„Der Innenraum war so stark zusammengeschoben, dass man kaum sehen konnte, wo die Beine der Insassen waren“, sagte ein Feuerwehrmann.
Die Rettung dauerte insgesamt über 25 Minuten – eine Ewigkeit in einer Situation, in der jede Sekunde zählt.
Beide Männer wurden anschließend mit schweren Verletzungen ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht. Über ihren aktuellen Gesundheitszustand machte die Polizei zunächst keine Angaben.
Mysteriöse Spuren – Unfall oder äußere Einwirkung?
Während der Unfall zunächst wie ein typischer Fall von überhöhter Geschwindigkeit oder Unachtsamkeit aussah, tauchten bei Tageslicht neue Fragen auf. Untersuchungen am Fahrzeug ergaben Beschädigungen an der linken Außenseite – also jener Seite, die eigentlich nicht vom Aufprall betroffen war.
War das Fahrzeug bereits vor dem Unfall beschädigt? Wurde es möglicherweise von einem anderen Verkehrsteilnehmer touchiert? Oder handelt es sich schlicht um ältere Spuren?
Die Polizei betont, dass bisher keine Hinweise auf Unfallflucht oder ein zweites beteiligtes Fahrzeug vorliegen. Dennoch soll der Wagen in den kommenden Tagen einer detaillierten Analyse unterzogen werden.
Polizei bittet dringend um Hinweise
Um den Unfallhergang vollständig rekonstruieren zu können, sucht die Polizei Goslar nun nach Personen, die zur fraglichen Zeit auf der Kreisstraße 18 unterwegs waren oder auffällige Fahrmanöver bemerkt haben.
🔹 Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei Goslar zu melden: 05321 / 339-0.
Ein Unfall, der Fragen hinterlässt
Während die Ermittlungen weiterlaufen und die beiden Verletzten im Krankenhaus um ihre Genesung kämpfen, bleibt ein Gefühl der Ungewissheit. Für viele in Liebenburg und Umgebung stellt sich vor allem eine Frage:
War es nur ein tragischer Fahrfehler – oder steckt mehr dahinter?
Die kommenden Tage könnten entscheidend sein, um die letzten Minuten vor dem Unfall zu verstehen und zu klären, was wirklich auf der Kreisstraße 18 geschah.




