Bahnverkehr zwischen Utrecht und Den Haag eingestellt nach Fund einer Leiche im Wasser entlang der Bahnstrecke bei Bleiswijk und Zevenhuizen
Der Bahnverkehr zwischen Utrecht und Den Haag ist am Dienstagnachmittag vollständig zum Erliegen gekommen, nachdem im Wasser entlang der Bahnstrecke beim Craenenborgpad – an der Grenze zwischen Bleiswijk und Zevenhuizen – eine Leiche entdeckt wurde. Der Fund fuhrte zu einem Großeinsatz der Rettungsdienste und verursachte erhebliche Störungen im öffentlichen Verkehr der Region.
Makaberer Fund durch Mitarbeiter der Grunpflege
Ein Mitarbeiter der Grunpflege war am fruhen Nachmittag mit regulären Arbeiten am Ufer beschäftigt, als er etwas Auffälliges im Wasser treiben sah. Zunächst hielt er es fur ein Tier oder einen Gegenstand, der möglicherweise durch Wind oder Strömung hineingelangt war. Doch bei näherem Hinsehen erkannte er, dass es sich um einen menschlichen Körper handelte. Der Mann zögerte keine Sekunde und alarmierte sofort die Rettungsdienste.
Fur den Mitarbeiter selbst war der Fund eine belastende Erfahrung. Laut Anwohnern, die das Geschehen aus der Ferne beobachteten, war er sichtlich erschuttert, blieb jedoch professionell. Innerhalb weniger Minuten trafen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte am Bahngelände ein.

Zugang durch Zäune und Wasserlauf erschwert
Die Leiche befand sich an einer schwer zugänglichen Stelle – direkt an den Gleisen, aber hinter den Zäunen, die das Bahngelände sichern. Einsatzkräfte mussten einen schmalen Streifen zwischen den Absperrungen entlanggehen, um den Körper zu erreichen. Dies erschwerte die Bergung und erforderte besondere Vorsicht, unter anderem wegen rutschiger oder instabiler Böschungen.
Da sich der Fundort unmittelbar an der Bahnstrecke befand, stand die Sicherheit der Einsatzkräfte an erster Stelle. Deshalb wurde der gesamte Zugverkehr in beide Richtungen sofort eingestellt, damit Polizei, Spurensicherung und Taucher sicher arbeiten konnten.
DSI-Taucher birgt die Leiche aus dem Wasser
Ein Taucher des Dienstes Spezielle Interventionen (DSI), spezialisiert auf komplexe Bergungen, wurde eingesetzt, um den Körper aus dem Wasser zu holen. Die Operation verlief sorgfältig und wurde von mehreren Beamten abgesichert – sowohl wegen der schwierigen Lage der Leiche als auch um mögliche Spuren nicht zu zerstören.
Nach der Bergung wurde der Körper in ein Gerichtsmedizinisches Institut uberfuhrt, wo Spezialisten weitere Untersuchungen durchfuhren. Die Polizei kann derzeit weder Angaben zur Identität der verstorbenen Person noch zur Todesursache oder zur Liegezeit im Wasser machen.
Ein Polizeisprecher betonte:
„Wir verstehen, dass der Fund viele Fragen aufwirft, aber das Verfahren befindet sich noch in einem fruhen Stadium. Wir mussen zunächst klären, um wen es sich handelt und was genau passiert ist.“

Forensische Untersuchung im Gange
Unmittelbar nach der Bergung begann die Spurensicherung mit ihrer Arbeit. Dazu gehörten das Fotografieren des Umfelds, das Sichern von Spuren im Wasser und entlang des Ufers sowie das Dokumentieren möglicher Fußabdrucke oder Gegenstände in der Nähe.
Die Polizei sperrte ein größeres Gebiet rund um das Craenenborgpad ab, sodass Fußgänger und Radfahrer umgeleitet wurden. Mehrere Passanten zeigten sich schockiert uber die starke Polizeipräsenz, auch wenn die Lage dank der Absperrungen ruhig blieb.
Das Ermittlerteam schließt bislang keine Theorie aus – weder einen Unfall, noch Suizid, noch ein mögliches Verbrechen. Eine Obduktion soll in den kommenden Tagen Klarheit schaffen.
Stillstand des Bahnverkehrs: deutliche Auswirkungen fur Reisende
Da der Fund sich unmittelbar an der Bahnstrecke befand, wurde die Verbindung zwischen Utrecht Centraal und Den Haag Centraal vorsorglich vollständig eingestellt. Vor allem am Nachmittag fuhrte dies zu erheblichen Beeinträchtigungen im Bahnverkehr.
Die NS meldete, dass zwischen Zoetermeer Oost, Lansingerland-Zoetermeer und Gouda Ersatzbusse eingesetzt wurden – allerdings nur sehr eingeschränkt, da nicht genugend Busse zur Verfugung standen. Reisenden wurde empfohlen, zusätzliche Reisezeit einzuplanen und nach Möglichkeit alternative Routen zu nutzen.
In sozialen Netzwerken äußerten viele Reisende zunächst Frust uber den plötzlichen Stillstand, zeigten jedoch Verständnis, nachdem bekannt wurde, dass es sich um einen tödlichen Fund handelte.

Bahnverkehr voraussichtlich ab 17.15 Uhr wieder aufgenommen
Die NS rechnete damit, dass der Zugverkehr gegen 17.15 Uhr schrittweise wieder aufgenommen werden könne. Das war jedoch abhängig davon, wann die Polizei die Unfallstelle freigeben wurde. Erst danach konnten Techniker uberprufen, ob die Gleise und Anlagen unbeschädigt waren und ob sich keine Einsatzkräfte mehr im Gleisbereich befanden.
Anwohner reagieren erschuttert
In der Umgebung des Craenenborgpads, wo täglich viele Menschen spazieren oder Rad fahren, war die Betroffenheit groß. Eine Anwohnerin berichtete:
„Hier ist es normalerweise ruhig. Man denkt nicht, dass so etwas in der Nähe passieren könnte. Der ganze Nachmittag fuhren Einsatzfahrzeuge hin und her.“
Andere gaben an, in den letzten Tagen nichts Ungewöhnliches beobachtet zu haben. Die Polizei bittet Anwohner um Hinweise, sollten sie etwas Verdächtiges gesehen oder gehört haben.
Viele Fragen – kaum Antworten
Solange weder die Identität der verstorbenen Person noch die Todesursache feststehen, bleibt der Fall von Ungewissheit geprägt. Die Polizei weist darauf hin, dass Untersuchungen dieser Art Zeit benötigen – insbesondere wenn der Körper länger im Wasser gelegen hat oder schwer zugängliche Spuren gesichert werden mussen.
Das Gebiet bleibt vorerst teilweise abgesperrt, während die Ermittler weiterhin Spuren auswerten und zusätzliche Informationen sammeln.




