BABY (†5 Monate) stirbt nach Notruf – Familienmitglied festgenommen: Ilberstedt unter Schock
Ilberstedt (Sachsen-Anhalt) – Ein tragischer Todesfall erschüttert die rund 1.800 Einwohner große Gemeinde im Salzlandkreis. Am Montagabend ereignete sich in einem unscheinbaren Einfamilienhaus ein Drama, das selbst erfahrene Einsatzkräfte fassungslos zurückließ. Ein fünf Monate altes Mädchen starb trotz stundenlanger Reanimationsversuche. Ein Familienmitglied wurde festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines Tötungsdelikts.
Panik am Telefon – ein Notruf, der alles verändert
Der Notruf ging gegen Abend bei der Leitstelle ein. Die Stimme am anderen Ende klang aufgelöst, kaum verständlich. Nur die Adresse und ein Satz waren klar und ließen bei den Mitarbeitenden sofort Alarmstufe Rot auslösen:
„Das Baby ist bewusstlos!“
Wenige Minuten später rasten Rettungsdienst, Polizei und mehrere Streifenwagen nach Ilberstedt. Ein Notarzt wurde per Hubschrauber eingeflogen und landete auf einem nahegelegenen Sportplatz. Für die Einsatzkräfte war bereits zu diesem Zeitpunkt klar: Es geht um Sekunden.
Im Haus fanden sie das kleine Mädchen leblos vor. Mehrere Teams kämpften über eine Stunde lang um jedes Lebenszeichen, führten umfangreiche Reanimationsmaßnahmen durch und versuchten alles medizinisch Mögliche. Doch der Kampf war vergebens. Das Kind wurde noch im Rettungswagen für tot erklärt.
Für die Helfer begann unmittelbar danach die zweite, oft schwerere Aufgabe: die Frage nach dem „Warum“.

Erste Hinweise: Verletzungen nicht durch Unfall erklärbar
Wegen der unklaren Umstände ordnete die Staatsanwaltschaft Magdeburg umgehend eine Obduktion an. Das vorläufige Ergebnis liegt inzwischen vor – und es wirft schwere Fragen auf. Der kleine Körper des Babys wies Verletzungen auf, die nach Angaben der Ermittler nicht mit einem Unfall und auch nicht mit lebensrettenden Maßnahmen in Einklang stehen.
Was genau festgestellt wurde, teilen die Behörden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mit. Doch die Formulierungen lassen keinen Zweifel daran, dass ein Fremdverschulden im Raum steht.
Oberstaatsanwalt Frank Baumgarten bestätigte:
„Wir gehen von einem Tötungsverbrechen aus. Ein Tatverdächtiger wurde ermittelt und festgenommen.“
Ein Familienmitglied in Haft – Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Bei dem Festgenommenen handelt es sich laut Polizei um einen 55-jährigen Mann. Er ist ein Familienangehöriger des verstorbenen Babys und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft sieht einen dringenden Tatverdacht, betont jedoch zugleich, dass die Ermittlungen erst am Anfang stehen.
Aus Ermittlerkreisen wurde bekannt, dass es sich um den Großvater des Kindes handeln soll. Diese Information wurde offiziell jedoch nicht bestätigt. Die Mutter und ihre zwei Kinder lebten seit einigen Monaten wieder im Haus des Mannes. Über private Hintergründe, mögliche Konflikte oder frühere Auffälligkeiten gibt es bislang keine gesicherten Informationen.
Für die Ermittler bedeutet der Fall nun umfangreiche Spurensicherung, Zeugenbefragungen und die genaue Rekonstruktion der Ereignisse des Abends. Neben den Familienmitgliedern werden auch Nachbarn, Freunde und Bekannte gehört. Die Obduktionsergebnisse werden in den kommenden Tagen ausgewertet, weitere Gutachten sind in Auftrag gegeben.
Ilberstedt steht unter Schock – Fassungslosigkeit und stille Trauer
Die Nachricht über den Tod des Babys verbreitete sich in dem kleinen Ort rasch. Noch am selben Abend stellten Nachbarn Kerzen vor das Haus, sprachen von tiefer Bestürzung und Unverständnis. Viele hätten die Familie gekannt, zumindest vom Sehen. Niemand habe von Schwierigkeiten geahnt.
Eine Nachbarin sagte:
„Man rechnet mit allem, aber nicht damit, dass ein Baby zu Schaden kommt. Wir finden einfach keine Worte.“

Auch Feuerwehrleute und Rettungskräfte sind durch den Einsatz stark belastet. Besonders Einsätze mit Kindern gehören zu den emotional schwierigsten Situationen, selbst für erfahrene Profis.
Was geschah in diesem Haus? Viele Fragen – wenige Antworten
Noch ist völlig unklar,
-
wann genau die Verletzungen entstanden,
-
wer zu diesem Zeitpunkt im Haus war,
-
und welche Abläufe unmittelbar vor dem Notruf stattfanden.
Die Ermittlungen konzentrieren sich darauf, die letzten Stunden im Leben des Babys genau zu rekonstruieren. Die Auswertung von Spuren, Telefonverbindungen, Aussagen und Gutachten wird entscheidend sein, um die Vorkommnisse lückenlos zu klären.
Die Staatsanwaltschaft betont, dass keine Vorverurteilungen stattfinden dürfen. Die Unschuldsvermutung gilt, bis ein Gericht anders entscheidet. Gleichzeitig betonen die Ermittler ihre Entschlossenheit, die Wahrheit herauszufinden.
Hoffnung auf Aufklärung – eine Gemeinde wartet
In Ilberstedt hoffen die Menschen nun auf Antworten. Der Tod eines so kleinen Kindes erschüttert eine gesamte Gemeinschaft und hinterlässt tiefe Spuren. Die Frage nach dem „Wie konnte das passieren?“ steht im Raum – und niemand weiß, wann sie beantwortet werden kann.
Die Ermittlungen in diesem tragischen Fall werden sich voraussichtlich über Wochen, wenn nicht Monate hinziehen. Für die Familie, die Nachbarschaft und die Einsatzkräfte ist es schon jetzt ein Ereignis, das sich unauslöschlich in ihre Erinnerung eingebrannt hat.




