Fans bei Auswärtsfahrten: Randale kostet Millionen
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Fans bei Auswärtsfahrten: Randale kostet Millionen

Fans bei Auswärtsfahrten: Randale kostet Millionen

Verschmutzte Waggons, zerstörte Sitze, Zugstopps wegen randalierender Fangruppen – Fußballfans sorgen im Bahnverkehr immer wieder für erhebliche Probleme. Eine Recherche verschiedener deutscher Medien bei Deutscher Bahn, Bundespolizei und Landesbehörden zeigt deutlich: Eine kleine, gewaltbereite Minderheit verursacht Schäden in Millionenhöhe, die letztlich von der Allgemeinheit getragen werden.

Wie weit verbreitet ist das Problem?

Die Deutsche Bahn meldet seit Jahren eine zunehmende Zahl von Vorkommnissen rund um Auswärtsfahrten von Fußballfans. Was früher vor allem von lautstarker Stimmung geprägt war, endet heute immer häufiger in Sachbeschädigungen und Gewalt. Waggons werden mit Urin oder Kot verunreinigt, Sitze herausgerissen oder eingetreten, Feuerlöscher entleert und Wände mit Graffiti besprüht.

In einzelnen Fällen mussten sogar komplette Waggons außer Betrieb genommen werden. So wurde beispielsweise ein Zug nach einer Auswärtsfahrt einer Fangruppe so stark beschädigt, dass mehrere Waggons zur langfristigen Reparatur ausfielen – mit entsprechenden Kosten für Sanierung, Reinigung und entgangene Nutzung.

Millionenschäden für die Bahn

Die jährlichen Kosten durch Fan-Randale belaufen sich laut Bahnangaben auf Millionenbeträge. Besonders kostenintensiv sind:

  • Erneuerung oder Reparatur von Sitzpolstern, die pro Stück teils über 1.000 Euro kosten.

  • Graffiti-Entfernung, die regional etwa 30–40 Euro pro Quadratmeter verschlingt.

  • Reinigung nach entleerten Feuerlöschern, Sabotagen oder Vermüllung – oft mehrere Tausend Euro pro Zug.

  • Einsatzkosten durch verspätete oder gestoppte Züge sowie zusätzliche Sicherheitskräfte.

  • Folgekosten, etwa Zugausfälle, Verspätungen und Schienenersatzverkehre.

Aus mehreren Regionen Deutschlands wurde berichtet, dass Züge nach Risikospielen geradezu „auseinandergenommen“ werden – ein indiskutabler Zustand, der erhebliche Belastungen für die Infrastruktur verursacht.

Warum betrifft das alle?

Die Schäden treffen nicht nur die Bahn – sie treffen jede einzelne Person, die das Bahnnetz nutzt oder finanziert. Gelder, die in die Reparatur von zerstörten Wagen fließen, fehlen bei Investitionen in Pünktlichkeit, Komfort und Sicherheit.

Auch die indirekten Folgen sind gravierend:

  • Zugausfälle und Verspätungen treffen unbeteiligte Reisende.

  • Kaputte Waggons reduzieren die Fahrzeugverfügbarkeit.

  • Sicherheitsrisiken steigen – sowohl für Mitarbeiter als auch für reguläre Fahrgäste.

Hinzu kommt, dass das Fehlverhalten weniger Hundert Menschen die Mühe und Arbeit der Vereine, Fanprojekte und friedlich reisenden Fans völlig überschattet.

Gegenmaßnahmen der Bahn und der Vereine

Um die Lage in den Griff zu bekommen, setzt die Bahn heute deutlich konsequentere Maßnahmen durch:

  • Haus- oder Beförderungsausschlüsse für bekannte Gewalttäter.

  • Intensivere Videoüberwachung in Zügen und auf Bahnhöfen.

  • Enge Abstimmung mit Vereinen, Fanprojekten und Polizei, besonders bei Risikospielen.

  • Konsequenzen auf Vereinsseite, wie eingeschränkte Auswärtskontingente, Hausverbote gegen identifizierte Täter und strengere Auflagen.

Vereine betonen wiederholt, dass gewaltbereite Fans nicht nur dem Ruf des Klubs schaden, sondern auch der gesamten Fußballkultur.

Fazit: Eine kleine Gruppe verursacht riesige Kosten


Was für einige wie „typische Randale nach dem Spiel“ wirkt, ist in Wahrheit ein strukturelles Problem, das erhebliche finanzielle und organisatorische Folgen hat. Die Kosten steigen seit Jahren, und sie tragen am Ende:

  • Steuerzahler,

  • Bahnfahrgäste,

  • die Bahn selbst – und

  • die Vereine, die den Rufschaden erleiden.

Um langfristig Verbesserungen zu erreichen, braucht es mehr als nur härtere Strafen oder technische Maßnahmen. Es braucht eine Kultur der Verantwortung:

  • bei Vereinen,

  • in Fan-Szenen,

  • bei den Bahnbetreibern,

  • und bei den Reisenden selbst.

Denn klar ist: Fußballleidenschaft darf kein Freifahrtschein für Gewalt und Zerstörung sein. Nur gemeinsames Handeln kann sicherstellen, dass Bahnfahren – auch an Auswärtswochenenden – für alle sicher und zuverlässig bleibt.

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