Mann stürzt vor einen einfahrenden Zug: Der Mann hatte einen hohen Blutalkoholgehalt.
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Mann stürzt vor einen einfahrenden Zug: Der Mann hatte einen hohen Blutalkoholgehalt.

Ein schwerer Unfall hat am Freitagabend den S-Bahnhof Berliner Tor in Hamburg zeitweise lahmgelegt und einen massiven Einsatz von Feuerwehr, Bundespolizei und Rettungskräften ausgelöst. Gegen 20.07 Uhr stürzte ein 58-jähriger Mann, der laut Behörden stark alkoholisiert war, in den Spalt zwischen einer einfahrenden S-Bahn und der Bahnsteigkante. Er fiel daraufhin auf die Gleise und erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen. Der dramatische Vorfall wurde von mehreren Zeugen beobachtet und sorgte für erhebliche Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr.

Der Unfallhergang: Eine Sekunde der Unachtsamkeit

Nach Angaben der Bundespolizei zeigte der Mann bereits vor dem Sturz deutliche Ausfallerscheinungen. Videoaufnahmen und Zeugenaussagen zufolge schwankte er am Bahnsteigrand, verlor das Gleichgewicht und fiel genau in dem Moment, als die S-Bahn der Linie S1 in den Bahnhof einfuhr. Die Situation hätte leicht tödlich enden können: Der Mann rutschte in den schmalen Spalt und stürzte auf den Schotter zwischen den Schienen, während der Zugführer sofort eine Notbremsung einleitete.

Mehrere Passanten alarmierten umgehend die Einsatzkräfte, während andere versuchten, dem verletzten Mann von der Bahnsteigkante aus zuzurufen und ihn zu beruhigen. In den Minuten nach dem Unfall war die Atmosphäre am Berliner Tor angespannt, manche Zeugen standen unter Schock.

Aufwendige Rettungsaktion unter Zeitdruck

Die Feuerwehr Hamburg rückte mit einem Großaufgebot an. Da sich der Mann in unmittelbarer Nähe eines tonnenschweren Zuges befand, mussten die Gleise 1 und 2 sofort gesperrt und stromlos geschaltet werden, um die Rettung nicht zu gefährden. Erst nachdem der Strom aus der Oberleitung und den Stromschienen entfernt war, konnten Feuerwehrleute zwischen Zug und Bahnsteig in den Gleisbereich hinabsteigen.

Die Retter stabilisierten den 58-Jährigen zunächst vor Ort. Er wies mehrere Brüche, Prellungen und Platzwunden auf. Trotz der Schwere seiner Verletzungen war der Mann bei Bewusstsein, jedoch aufgrund seines Alkoholisierungsgrades von 2,2 Promille kaum ansprechbar. Unter größter Vorsicht wurde er auf eine Trage gehoben, aus dem Gleisbereich geborgen und anschließend in ein Hamburger Krankenhaus transportiert.

Triebfahrzeugführer unter Schock

Auch der Zugführer der einfahrenden S-Bahn musste nach dem Vorfall betreut werden. Laut Bundespolizei erlitt er einen massiven Schock vor dem Hintergrund der Frage, ob er möglicherweise über den Mann gefahren oder ihn schwerer verletzt haben könnte. Für die weitere Fahrt war der Mann nicht mehr dienstfähig; ein Ersatzführer übernahm anschließend den Zug. Die psychologische Betreuung von Zugpersonal nach solchen Ereignissen gehört inzwischen zum Standardverfahren.

Ermittlungen: Kein Fremdverschulden – Unfall wegen Alkohol

Noch am Abend nahm die Bundespolizei die Ermittlungen auf. Einsatzkräfte sicherten den Unfallort, führten Befragungen mit Zeugen durch und werteten später Videoaufnahmen der Überwachungskameras aus. Bereits nach ersten Erkenntnissen war klar, dass kein Fremdverschulden vorlag. „Wir gehen eindeutig von einem Unfall infolge starken Alkoholkonsums aus“, erklärte ein Sprecher der Bundespolizei.

Der Mann hatte keinerlei äußere Einwirkung erfahren, sondern verlor aus eigener Kraft das Gleichgewicht. Die Ermittlungen sind zwar noch nicht vollständig abgeschlossen, doch die bisherigen Informationen sprechen für einen tragischen, aber vermeidbaren Vorfall.

Massive Auswirkungen auf den Bahnverkehr

Die umfangreiche Rettungs- und Sicherungsarbeit führte zu erheblichen Einschränkungen im S-Bahnverkehr. Zwischenzeitlich mussten Züge der Linien S1, S2 und S21 weiträumig umgeleitet oder im Bahnhof davor gestoppt werden. Viele Fahrgäste standen ratlos an Bahnsteigen und suchten nach alternativen Routen durch das Stadtgebiet.

Erst gegen 21.30 Uhr konnten die Gleise wieder freigegeben werden. Dennoch blieb der Bahnbetrieb auch danach beeinträchtigt, da sich Rückstaus und Verspätungen bis in den späten Abend hinein zogen.

Bundespolizei warnt eindringlich vor Alkohol an Bahnhöfen

Nach mehreren ähnlichen Vorfällen in den vergangenen Monaten nutzt die Bundespolizei das Ereignis, um erneut klare Warnungen auszusprechen. Alkohol sei ein häufiger Faktor bei schweren Bahnunfällen – oft mit tödlichem Ausgang. „Alkohol enthemmt, verlangsamt Reaktionen und mindert das Gefahrenbewusstsein“, so ein Sprecher. „Gerade an Bahnsteigen kann das katastrophale Folgen haben.“

Jedes Jahr verzeichnet die Bundespolizei hunderte gefährliche Situationen an Bahnhöfen, bei denen Alkoholkonsum eine Rolle spielt. Experten betonen, dass Menschen die Geschwindigkeit herannahender Züge häufig stark unterschätzen.

Zeugen noch immer schockiert

Viele der am Bahnhof Anwesenden zeigen sich noch Stunden später erschüttert. Ein Fahrgast berichtete: „Ich habe gesehen, wie er gestolpert ist. Es ging so schnell, niemand konnte ihn festhalten.“ Andere lobten das schnelle und professionelle Eingreifen der Rettungskräfte, die eine womöglich noch tragischere Situation verhindert hätten.

Ausblick

Der Verletzte befindet sich weiterhin in stationärer Behandlung. Lebensgefahr besteht nach aktuellem Stand nicht mehr, dennoch bleiben die Verletzungen schwer und die Genesung wird langfristig ausfallen.

Die Bundespolizei appelliert eindringlich an alle Bahnreisenden, Abstand zur Bahnsteigkante zu halten und insbesondere unter Alkoholeinfluss größte Vorsicht walten zu lassen.

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