Nach 15 Jahren taucht ein erschutterndes Geheimnis auf: Trockener Poopó-See in Bolivien gibt Auto mit menschlichem Skelett frei – Identität als vermisste Frau „Pink“ bestätigt
POOPÓ / BOLIVIEN – Was zunächst nur als Folge der dramatischen Wasserknappheit galt, hat sich zu einem der verstörendsten Funde der letzten Jahre entwickelt. Der Poopó-See, einst der zweitgrößte See Boliviens, ist nach 15 Jahren erneut nahezu vollständig ausgetrocknet. Doch dieses Mal brachte der zuruckweichende Wasserspiegel eine grausige Entdeckung ans Licht: ein verrostetes Auto, in dessen Innerem sich ein menschliches Skelett befand – vollständig erhalten, inklusive Schädel.
Bolivianische Behörden bestätigten am Montag, dass es sich bei den sterblichen Überresten um eine Frau handelt, die landesweit unter dem Spitznamen „Pink“ bekannt wurde. Sie galt seit 15 Jahren als vermisst und war Gegenstand einer der größten Suchaktionen des Landes. Der Fall hatte damals viel Aufmerksamkeit erregt, war jedoch nach Jahren ohne Hinweise zum Cold Case geworden.

Ein makabrer Fund
Der Fundort liegt im ehemaligen Seebecken des Poopó, einem Gebiet, das sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder bedenklich verkleinert hat. Fischer bemerkten das teilweise freiliegende Autodach und informierten lokale Behörden. Erst nach stundenlanger Arbeit konnte das Fahrzeug vollständig freigelegt werden.
Als Ermittler die Tur gewaltsam öffneten, bot sich ihnen ein Bild, das selbst erfahrene Beamte erschutterte: Das fast vollständig intakte Skelett einer Frau, angeschnallt auf dem Fahrersitz. Neben ihr befanden sich persönliche Gegenstände, darunter eine Handtasche, ein Mobiltelefon und Schmuckreste. Die Kleidung war weitgehend zerfallen, doch bestimmte Stucke konnten eindeutig der vermissten jungen Frau zugeordnet werden.
Identifikation nach 15 Jahren
Ein Team von Forensikern aus Oruro bestätigte nach ersten Untersuchungen, dass die sterblichen Überreste zweifelsfrei zu der Frau gehören, die seit 15 Jahren vermisst wurde. DNA-Proben, die damals im Rahmen der Suche genommen wurden, ermöglichten die schnelle Identifikation.
Die Frau – bekannt unter dem Spitznamen „Pink“ aufgrund ihrer Vorliebe fur pinkfarbene Kleidung – war kurz vor ihrem Verschwinden erst 22 Jahre alt. Ihr plötzliches spurloses Verschwinden hatte Familie, Freunde und die nationale Presse gleichermaßen schockiert.
Wie gelangte das Auto in den See?
Diese Frage stellt die Ermittler nun vor ein neues Rätsel. Während einige Spuren darauf hindeuten, dass es sich um einen Unfall handeln könnte, schließen die Behörden ein Verbrechen nicht aus. Hinweise auf ein gewaltsames Eindringen gibt es bisher nicht, doch die damaligen Wasserstände und die abgelegene Lage des Sees werfen Fragen auf.
Viele Bewohner der Region erinnern sich noch gut daran, dass der See vor 15 Jahren deutlich höhere Pegel hatte. Es ist möglich, dass das Fahrzeug bei Nacht und schlechten Sichtverhältnissen unbemerkt in das Wasser rollte – oder gefahren wurde.
Emotionale Reaktionen in der Bevölkerung
Die Nachricht uber den Fund verbreitete sich innerhalb weniger Stunden im ganzen Land. In sozialen Netzwerken äußerten viele Menschen Schock, Trauer und Erleichterung daruber, dass nach all den Jahren endlich Klarheit herrscht.
Die Familie der jungen Frau erhielt psychologische Betreuung, nachdem die Behörden sie uber die Identifizierung informiert hatten. „Es ist ein furchtbarer Schmerz, aber auch das Ende einer unerträglichen Ungewissheit“, erklärte ein Verwandter gegenuber lokalen Medien.

Ein See als stummer Zeuge
Der Poopó-See ist in den letzten Jahrzehnten mehrmals ausgetrocknet und gilt als Symbol des Klimawandels in der Region. Dass sich nun auch ein tragischer Kriminalfall mit seiner Geschichte verbindet, verleiht der Umweltkrise eine zusätzliche menschliche Komponente.
Die Ermittlungen laufen weiter. Fur viele Bolivianer ist der Fall „Pink“ jedoch bereits jetzt eines: ein mahnender Beweis dafur, dass selbst in der Stille eines ausgetrockneten Sees Geheimnisse jahrzehntelang verborgen bleiben können.




