Samara – Ein alltäglicher Streit uber Musik ist in der russischen Stadt Samara völlig aus dem Ruder gelaufen. Eine Taxifahrt endete in einem dramatischen und gefährlichen Zwischenfall, nachdem eine Passagierin den Fahrer wegen der Musikauswahl konfrontierte – und plötzlich eine Machete zog. Der Vorfall, der sich in einem Vorort der Wolga-Metropole ereignete, sorgt inzwischen landesweit fur Schlagzeilen.
Auslöser: Unzufriedenheit uber die Musikauswahl
Nach Angaben lokaler Medien hatte die Frau den Fahrer gebeten, eine andere Musik einzuschalten. Dieser bat sie jedoch um Geduld, da er auf den Verkehr achte und sich gerade in einer dicht befahrenen Straße befand. Was zunächst wie eine harmlose Meinungsverschiedenheit wirkte, eskalierte innerhalb weniger Sekunden.
Der Taxifahrer berichtete später gegenuber der Polizei, dass die Frau plötzlich laut wurde, ihn beschimpfte und ihn aufforderte, die Musik „sofort auszuschalten“. Als er versuchte, die Situation zu beruhigen, griff sie unvermittelt in ihre Tasche – und zog eine Machete hervor.
Video zeigt heftigen Streit im Fahrzeug
Ein kurzes Video, aufgenommen von der Dashcam des Fahrers, zeigt die schockierenden Momente. Die Passagierin hält die Machete mit ausgestrecktem Arm in Richtung des Fahrers, während dieser versucht, ruhig zu bleiben und das Fahrzeug anzuhalten. Man hört ihn sagen: „Beruhigen Sie sich bitte, ich halte an. Kein Grund fur Waffen.“
Trotz der Bedrohung gelang es dem Fahrer, das Taxi sicher am Straßenrand zu stoppen. Er öffnete sofort die Fahrertur, sprang aus dem Fahrzeug und rannte auf den Gehweg, um Abstand zu schaffen. Die Frau blieb zunächst im Wagen sitzen, Machete in der Hand.
Zeugen alarmieren Polizei
Passanten, die die Szene beobachtet hatten, verständigten umgehend die Polizei. Einsatzkräfte trafen wenige Minuten später ein und fanden die Frau noch immer im Taxi vor. Laut Polizeibericht legte sie die Machete erst ab, nachdem Beamte sie mehrfach aufgefordert hatten, die Waffe fallen zu lassen. Sie wurde anschließend widerstandslos festgenommen.
Die Machete, die eine Klingenlänge von rund 35 Zentimetern aufwies, wurde sichergestellt. Erste Tests ergaben, dass das Messer scharf und einsatzbereit war.

Hintergrund der Frau noch unklar
Die Identität der Frau wurde offiziell nicht bekannt gegeben. Medien berichteten jedoch, dass sie Mitte 30 sein soll und bereits fruher wegen aggressiven Verhaltens im öffentlichen Raum auffällig gewesen sei. Ob sie unter Einfluss von Alkohol oder Drogen stand, wird derzeit untersucht. Eine toxikologische Analyse wurde angeordnet.
Das Taxiunternehmen, fur das der Fahrer tätig ist, äußerte sich ebenfalls zu dem Vorfall. In einer Stellungnahme hieß es:
„Wir sind schockiert uber den Angriff auf unseren Kollegen. Wir unterstutzen ihn und kooperieren vollumfänglich mit den Behörden.“
Taxifahrer bleibt unverletzt – aber psychisch belastet
Der Fahrer kam körperlich unverletzt davon, erlitt jedoch einen deutlichen Schock. Im Gespräch mit lokalen Journalisten sagte er:
„Ich hätte nie gedacht, dass jemand wegen Musik eine Waffe zieht. Ich hatte wirklich Angst um mein Leben.“
Er kundigte an, vorerst nicht mehr zu arbeiten, um den Vorfall zu verarbeiten. Das Unternehmen stellte ihm psychologische Unterstutzung zur Verfugung.
Polizei ermittelt wegen Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung
Die Ermittlungen in Samara laufen weiterhin. Die Frau muss mit einer Anklage wegen Bedrohung, unerlaubten Waffenbesitzes und versuchter gefährlicher Körperverletzung rechnen. In Russland können solche Delikte Freiheitsstrafen von bis zu funf Jahren nach sich ziehen.
Sicherheitsbehörden prufen zudem, ob der Fall ein Einzelfall ist oder ob Taxiunternehmen vermehrt mit aggressivem Verhalten von Fahrgästen konfrontiert sind. Mehrere Fahrer berichteten anonym, dass Fälle von Gewalt in den vergangenen Jahren zugenommen haben, insbesondere nachts.
Ein Vorfall, der Debatten auslöst
Der bizarre Angriff sorgt inzwischen in ganz Russland und auch international fur Diskussionen. Viele Nutzer sozialer Medien machen sich Sorgen uber die Sicherheit von Taxifahrern. Andere warnen vor zunehmender gesellschaftlicher Aggressivität.
Fur den Fahrer aus Samara endet der Vorfall zumindest ohne körperliche Verletzungen – doch er macht deutlich, wie schnell eine banale Situation in lebensgefährlichen Gewalt umschlagen kann.




