„Rätselhaftes Inferno in Gersdorf: Warum explodierte die Batterie – und was wurde wirklich auf dem Schrottplatz entzundet?“
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„Rätselhaftes Inferno in Gersdorf: Warum explodierte die Batterie – und was wurde wirklich auf dem Schrottplatz entzundet?“

Im südsteirischen Gersdorf hat sich am Dienstagnachmittag ein schwerer Brand auf dem Gelände einer Recyclingfirma ereignet. Auf einem großflächigen Abfall- und Schrottplatz geriet ein Depot mit Elektroschrott in Flammen – vermutlich ausgelöst durch eine defekte oder überhitzte Batterie. Obwohl sich gewaltige Rauchschwaden über der Region bildeten, bestand nach Angaben der Einsatzkräfte zu keiner Zeit Gefahr für die Bevölkerung. Verletzt wurde niemand.

Plötzliche Stichflammen – ein Brand entwickelt sich rasend schnell

Gegen 16 Uhr bemerkten Mitarbeiter der Recyclingfirma sowie Anrainer erste Stichflammen und aufsteigende dunkle Rauchwolken über dem Betriebsgelände. Nur wenige Minuten später stand ein großer Teil des Elektroschrottdepots in Vollbrand. Nach ersten Informationen könnte eine Lithium-Ionen-Batterie in einem der gelagerten Geräte thermisch durchgegangen sein – ein bekanntes Risiko, das bei unsachgemäßer Lagerung oder Beschädigung solcher Akkus auftreten kann.

„Es ging alles sehr schnell. Erst sah man nur etwas Rauch, und plötzlich schossen Flammen mehrere Meter hoch“, berichtete ein Anwohner, der die Feuerwehr alarmierte.

Vier Feuerwehren kämpfen stundenlang gegen das Feuer

Binnen kürzester Zeit rückten vier Feuerwehren aus der Umgebung an: Straß, Gersdorf, Vogau und eine weitere Einheit aus dem Bezirk. Insgesamt standen über 60 Einsatzkräfte im stundenlangen Einsatz, viele davon unter schwerem Atemschutz.

Besonders herausfordernd war die enorme Hitzeentwicklung im Elektroschrott-Bereich. Brennende Batterien, Kunststoffe und Elektronikteile können nicht nur stark rauchen, sondern auch immer wieder aufflammen. Immer wieder kam es zu kleineren Explosionen, was die Löscharbeiten erheblich erschwerte.

„Die Temperaturen waren extrem, und die Rauchentwicklung war massiv“, erklärte ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr. „Wir mussten den Brand mit mehreren Löschleitungen eindämmen und gleichzeitig verhindern, dass sich das Feuer auf angrenzende Lagerbereiche ausbreitet.“

Erst am späten Abend – mehrere Stunden nach Ausbruch des Feuers – konnte schließlich „Brand aus“ gegeben werden.

Gemeinsames, schnelles Eingreifen verhindert größere Katastrophe

Die Freiwillige Feuerwehr Straß veröffentlichte am Abend eine Stellungnahme auf ihrer Facebook-Seite. Darin lobten die Einsatzkräfte die reibungslose Zusammenarbeit der beteiligten Feuerwehren und betonten, dass dank des schnellen Handelns eine Ausbreitung der Flammen auf weitere Gebäudeteile oder zusätzliche Schrottdepots verhindert werden konnte.

„Wäre das Feuer nur wenige Minuten länger unbemerkt geblieben, hätte es auf mehrere hundert Kubikmeter brennbaren Abfalls übergreifen können“, erklärte ein Einsatzleiter. „In solchen Fällen besteht immer die Gefahr, dass sich eine schwer kontrollierbare Großlage entwickelt.“

Keine Gefahr für die Bevölkerung – Rauchmessungen durchgeführt

Trotz der enormen Rauchentwicklung wurde rasch Entwarnung für die umliegenden Wohngebiete gegeben. Die Einsatzkräfte führten routinemäßig Messungen der Luftqualität durch und konnten keine erhöhten Schadstoffwerte feststellen.

„Die Bevölkerung war zu keiner Zeit gefährdet. Wir haben jedoch empfohlen, Fenster und Türen vorsorglich geschlossen zu halten, bis die Rauchwolken abgezogen waren“, so die Feuerwehr.

Mehrere Anwohnende berichteten, dass der Rauch zwar deutlich sichtbar war, sich aber aufgrund der Wetterlage rasch nach oben verflüchtigte und nicht bodennah liegenblieb.

Ursachenermittlung: Fokus auf Lithium-Ionen-Batterie

Die Untersuchungen zur Brandursache laufen weiter, doch vieles deutet darauf hin, dass eine einzelne Batterie der Auslöser war. In Recyclingbetrieben zählt Elektroschrott zu den gefährlichsten Fraktionen: Geräte enthalten Akkus, Kunststoffe und Metalle, die im Brandfall sehr unberechenbar reagieren.

Fachleute warnen seit Jahren, dass falsch entsorgte oder beschädigte Lithium-Ionen-Batterien in Abfallbetrieben immer wieder schwere Brände verursachen. Selbst kleinste Beschädigungen oder Überhitzung können einen sogenannten „thermal runaway“ auslösen – einen chemischen Prozess, der zu explosionsartigem Feuer führt.

Recyclingfirma zeigt sich betroffen

Ein Sprecher des Recyclingunternehmens zeigte sich erleichtert, dass niemand verletzt wurde, und dankte den Feuerwehren für ihren schnellen Einsatz.

„Sicherheit hat bei uns höchste Priorität. Leider lassen sich Risiken bei Elektroschrott nie vollständig ausschließen, auch wenn alle vorgeschriebenen Standards eingehalten werden“, sagte er. Das Unternehmen kooperiert vollständig mit den Behörden, um die genaue Brandursache zu klären.

Brand wirft erneut Fragen zur Entsorgung moderner Batterien auf

Der Vorfall in Gersdorf reiht sich ein in eine Serie ähnlicher Brände in Österreich und Deutschland. Experten fordern seit Langem strengere Kontrollen bei der Entsorgung und Sammlung von Elektroschrott sowie bessere Aufklärungsarbeit für Konsumenten.

„Viele Menschen wissen nicht, wie gefährlich Akkus sein können, wenn sie einfach im Hausmüll oder ungeschützt im Schrott landen“, so ein Sicherheitsexperte.

Fazit

Dank des schnellen und professionellen Einsatzes der Feuerwehr konnte der Großbrand in Gersdorf unter Kontrolle gebracht werden, ohne dass Menschen verletzt wurden. Der Vorfall zeigt jedoch erneut, wie groß die Risiken im Umgang mit Elektroschrott und Lithium-Ionen-Batterien sind. Die Ermittlungen zur exakten Brandursache dauern an.

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