Mann stürzt vom Dach eines fahrenden Reisebusses auf der A7: Polizei ermittelt – Passagiere in Schock
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Mann stürzt vom Dach eines fahrenden Reisebusses auf der A7: Polizei ermittelt – Passagiere in Schock

HANNOVER – Auf der Autobahn A7 kam es am Freitagvormittag zu einem äußerst ungewöhnlichen und dramatischen Zwischenfall, der zahlreiche Autofahrer und Buspassagiere schockiert zurückließ. Ein 34-jähriger Mann aus Niedersachsen stürzte vom Dach eines fahrenden Fernreisebusses, nachdem er sich offenbar während der Fahrt überhitzt fühlte und durch eine Notluke auf das Fahrzeugdach gelangt war.

Der Vorfall ereignete sich kurz nach 11 Uhr in Fahrtrichtung Süden, nahe der Anschlussstelle Mellendorf. Nach ersten Angaben der Autobahnpolizei Hannover war der Mann mit einem Reisebus eines bekannten Fernbusunternehmens unterwegs, als er den Notausstieg im Dachbereich öffnete und auf das Fahrzeugdach kletterte.

Zeugen berichten von chaotischen Momenten im Bus

Laut Aussagen mehrerer Passagiere hatte der Mann zuvor geäußert, dass ihm „extrem heiß“ sei und er dringend frische Luft benötige. Kurz darauf stand er bereits auf seinem Sitz, öffnete die Dachluke und kletterte – trotz der Fahrtgeschwindigkeit von über 80 km/h – nach draußen.

„Es ging alles unglaublich schnell. Wir dachten zuerst, er wollte nur etwas Luft hereinlassen. Aber plötzlich war er draußen auf dem Dach“, berichtete eine erschütterte Mitreisende.

Der Busfahrer bemerkte den Vorfall über die Innenkamera und begann sofort, das Fahrzeug kontrolliert abzubremsen, um auf den Standstreifen zu fahren. Doch noch bevor der Bus vollständig zum Stillstand kam, verlor der Mann das Gleichgewicht und stürzte aus etwa drei Metern Höhe auf den Seitenstreifen der Autobahn.

Passagiere und Autofahrer leisten Erste Hilfe

Beim Eintreffen der Polizei fanden die Beamten mehrere Menschen um den Verletzten versammelt: Passagiere aus dem Bus sowie Autofahrer, die angehalten hatten, um zu helfen.

„Es war ein bemerkenswertes Beispiel für Zivilcourage“, sagte Polizeisprecherin Andrea Linde. „Ohne die schnelle Reaktion der Ersthelfer hätte die Situation weitaus schlimmer enden können.“

Der Mann war ansprechbar, wies jedoch schwere Verletzungen an Kopf und Armen auf. Ein Rettungswagen brachte ihn in die Medizinische Hochschule Hannover. Nach Angaben der Ärzte sind seine Verletzungen ernst, aber nicht lebensbedrohlich.

Teilsperrung der A7 sorgt für Staus

Während der Rettungsmaßnahmen wurde zeitweise eine Spur der A7 gesperrt, was zu deutlichen Verkehrsbehinderungen führte. Gegen 12 Uhr konnte die Fahrbahn jedoch wieder vollständig freigegeben werden.

Der betroffene Fernbus wurde wenig später durch einen Ersatzbus ausgetauscht, sodass die restlichen Passagiere ihre Fahrt fortsetzen konnten. Einige reisten jedoch aufgrund des Schocks nicht weiter und wurden von Angehörigen abgeholt.

Polizei untersucht Hintergründe – war psychische Überlastung im Spiel?

Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet, um den genauen Ablauf des Vorfalls zu klären. Hinweise auf Fremdeinwirkung gibt es bisher nicht. Auch Alkohol oder Drogen sollen laut ersten Tests nicht im Spiel gewesen sein.

Ermittler gehen derzeit davon aus, dass der Mann sich subjektiv stark überhitzt fühlte und impulsiv handelte, ohne die Gefahr einzuschätzen.

„Wir können nicht ausschließen, dass eine psychische Ausnahmesituation vorlag“, erklärte Polizeisprecherin Linde.

Mehrere Passagiere berichteten zudem, der Mann habe bereits vor der Fahrt nervös gewirkt, aber niemand habe ungewöhnliches Verhalten erwartet.

Fernbusunternehmen äußert sich

Das betroffene Busunternehmen veröffentlichte am Abend eine Stellungnahme:

„Wir sind zutiefst erschüttert über den Vorfall und erleichtert, dass der Passagier nicht lebensbedrohlich verletzt wurde. Unsere Fahrer sind geschult, Notlagen schnell zu erkennen und zu reagieren. Der Fahrer handelte besonnen und vorbildlich.“

Zudem kündigte das Unternehmen an, die internen Sicherheitsrichtlinien erneut zu überprüfen.

Psychologen warnen: plötzliche Überhitzung kann Panikreaktionen auslösen

Laut Experten der Deutschen Gesellschaft für Notfallpsychologie können extreme Hitzegefühle – insbesondere bei Stress oder Kreislaufproblemen – Panikreaktionen auslösen, die in seltenen Fällen zu irrationalem Verhalten führen.

„Der Betroffene könnte in dem Moment das Gefühl gehabt haben, ersticken zu müssen“, so Psychologin Dr. Mareike Haller. „In einem solchen Zustand überwiegt der Fluchtinstinkt, und logisches Denken wird ausgeblendet.“

Passagiere verarbeiten das Erlebte

Mehrere Fahrgäste berichteten später, sie stünden noch immer unter Schock.

„Man schaut aus dem Fenster und sieht plötzlich einen Menschen vom Dach fallen – das vergisst man nicht so schnell“, sagte ein junger Mann aus Bremen.

Das Fernbusunternehmen bietet den Passagieren inzwischen Unterstützung durch psychologische Beratungsstellen an.

Fazit

Der dramatische Vorfall auf der A7 zeigt, wie schnell aus einer unbedachten Handlung eine lebensgefährliche Situation entstehen kann. Dank des schnellen Handelns der Ersthelfer, des Fahrers und der Rettungskräfte blieb dem Mann ein noch schlimmerer Ausgang erspart. Die Polizei setzt ihre Ermittlungen fort, während Experten dazu raten, in Situationen von Überhitzung oder Stress sofort das Fahrpersonal zu informieren – und keinesfalls eigenständig Notausstiege zu öffnen.

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