🔥 Großrazzia erschüttert Baden-Württemberg: 700 Polizisten durchsuchen Dutzende Objekte…
Am Donnerstagabend haben Bundespolizei, Zoll und die Steuerfahndung eine der größten koordinierten Razzien der vergangenen Monate in mehreren Regionen Baden-Württembergs sowie in Berlin durchgeführt. Die Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit einem umfangreichen Ermittlungsverfahren gegen eine mutmaßlich gewerbsmäßig agierende Tätergruppe, die im Verdacht steht, systematisch Schwarzarbeit organisiert, Löhne vorenthalten, Steuern hinterzogen und ausländische Arbeitskräfte illegal eingeschleust zu haben.


Nach Angaben aus Ermittlerkreisen begannen die Einsätze zeitgleich kurz nach 18 Uhr. Zahlreiche Wohn- und Geschäftsräume wurden durchsucht, vor allem im Stadtgebiet von Baden-Baden, aber auch in umliegenden Gemeinden sowie innerstädtischen Lagen anderer betroffener Regionen. Parallel dazu fanden mehrere Maßnahmen in Berlin statt, die sich gegen dieselbe Täterstruktur richteten.
Bereits kurz nach Beginn der Operation war klar, dass es sich um eine außergewöhnlich breit angelegte Aktion handelte: Allein in Baden-Baden waren rund 150 Ermittler im Einsatz, darunter Beamte der Bundespolizei, Zollfahnder, Steuerermittler sowie Einsatzkräfte lokaler Behörden. Bundesweit waren rund 700 Kräfte beteiligt, die über mehrere Stunden hinweg Objekte sicherten, Beweise sicherstellten und Personen überprüften.
Im Zentrum der Ermittlungen stehen nach bisherigen Erkenntnissen mehrere Unternehmer aus der Gastronomie-, Reinigungs- und Kosmetikbranche, die verdächtigt werden, ein komplexes Netzwerk illegaler Beschäftigung aufgebaut zu haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen die Beschuldigten über Jahre hinweg Arbeiter ohne gültige Aufenthaltstitel oder Arbeitserlaubnisse beschäftigt und ihnen systematisch Lohn vorenthalten haben. Zudem bestehe der Verdacht, dass die Verantwortlichen in erheblichem Umfang Sozialversicherungsbeiträge und Steuern hinterzogen haben.
Während der Razzien kam es zu mehreren Festnahmen, darunter mutmaßliche Hauptorganisatoren der illegalen Strukturen. Zusätzlich wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt, darunter digitale Datenträger, Unterlagen zur Lohnabrechnung, Mobiltelefone, Kontounterlagen sowie Bargeld in erheblicher Höhe. Laut Ermittlern wurden bereits am Abend der Durchsuchungen mehrere hunderttausend Euro beschlagnahmt, um mögliche Tatgewinne zu sichern.
Die Behörden betonten, dass es sich um ein „komplexes Geflecht aus Scheinrechnungen, illegaler Beschäftigung und organisierter Ausbeutung“ handle. Nach ersten Auswertungen sollen die Verdächtigen gezielt ausländische Arbeitskräfte angeworben haben – insbesondere Personen mit prekärer Aufenthaltslage –, die aufgrund ihrer Situation besonders anfällig für Ausbeutung gewesen seien. Viele von ihnen sollen für extrem geringe Löhne, teils ohne Versicherungsschutz oder arbeitsrechtliche Absicherung, eingesetzt worden sein.
Ein Sprecher des Zollfahndungsamtes erklärte, es gehe nicht nur um Steuer- und Beitragsausfälle in beträchtlicher Höhe, sondern auch um schwere Verstöße gegen Arbeits- und Sicherheitsstandards:

„Wir sprechen hier von Fällen, in denen Menschen unter Bedingungen arbeiten mussten, die in keiner Weise gesetzlichen Standards entsprechen. Die mutmaßlichen Täter haben bewusst die Not der Betroffenen ausgenutzt, um sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen.“
Vor Ort war die Lage vielerorts angespannt. In mehreren Straßen in Baden-Baden wurden Geschäfte vorübergehend geschlossen, während Einsatzkräfte die Räume sicherten und Mitarbeiter befragten. Anwohner berichteten von einem „massiven Polizeiaufgebot“, das stundenlang präsent war. Einige Betroffene zeigten sich überrascht, andere erklärten, sie hätten bereits seit längerem den Verdacht gehabt, dass in einzelnen Betrieben „nicht alles mit rechten Dingen zugeht“.
Die Staatsanwaltschaft teilte am Freitagmorgen mit, dass mehrere der festgenommenen Personen dem Haftrichter vorgeführt werden sollen. Ob weitere Haftbefehle folgen, werde derzeit geprüft. Die Ermittlungen befänden sich zwar bereits im fortgeschrittenen Stadium, doch die Auswertung der sichergestellten Beweise werde Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen.

Die Razzia gilt als ein deutlicher Schlag gegen kriminelle Strukturen im Bereich Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung. Behörden betonten, dass solche Einsätze notwendig seien, um faire Wettbewerbsbedingungen für rechtmäßig arbeitende Unternehmen zu gewährleisten. Auch zukünftige Kontrollaktionen seien wahrscheinlich, da ähnliche Strukturen zunehmend in den Fokus rücken.
„Der heutige Einsatz zeigt, dass illegale Beschäftigung kein Kavaliersdelikt ist“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. „Wer Arbeiter ausbeutet und den Staat um Beiträge und Steuern betrügt, muss damit rechnen, dass wir konsequent durchgreifen.“
Die Ermittlungen dauern an. Weitere Informationen sollen nach ersten Auswertungen der beschlagnahmten Materialien bekannt gegeben werden.




