Großeinsatz in Gaggenau: Amokalarm an Grundschule sorgt für Chaos und Angst – Polizei gibt später Entwarnung
Großeinsatz an der Hans-Thoma-Schule
Am Dienstagmorgen herrschte in Gaggenau Ausnahmezustand: An der Hans-Thoma-Grundschule, der größten Grundschule der Stadt, wurde ein Amokalarm ausgelöst. Innerhalb weniger Minuten ruckten zahlreiche Polizeieinheiten, Rettungsdienste und Feuerwehrkräfte an. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte umstellten das Schulgebäude, während die Schuler und Lehrkräfte zunächst in ihren Klassenräumen verblieben.
Die Polizei bestätigte auf Anfrage, dass es sich um einen groß angelegten Einsatz handelte. Beamte durchsuchten einzelne Klassenräume, Gänge und Nebenräume, um sicherzustellen, dass keine Gefahr fur die Kinder und das Schulpersonal bestand.
Gegen Mittag folgte schließlich die Entwarnung: Es handelte sich um eine Fehlauslösung des Alarmsystems. Trotzdem sorgte der Vorfall fur große Aufregung unter Eltern, Lehrern und Schulern.

Panik und Ungewissheit während des Alarms
Der Alarm wurde laut Polizeiangaben kurz nach Unterrichtsbeginn gegen 9 Uhr ausgelöst. Unmittelbar danach griff der Krisenplan der Schule: Lehrkräfte verschlossen Turen, zogen Rollläden herunter und hielten die Kinder von den Fenstern fern. Viele Schuler verstanden die Situation nicht und reagierten mit Angst und Tränen.
„Es war plötzlich still, man hörte nur die Alarmanlage“, berichtet eine Lehrerin, die anonym bleiben möchte. „Wir wussten nicht, ob es sich um eine Übung oder einen echten Ernstfall handelt.“
Auch Eltern reagierten mit Besorgnis. Innerhalb kurzester Zeit verbreiteten sich erste Geruchte uber soziale Netzwerke und Messenger-Dienste. Dutzende Mutter und Väter eilten zur Schule – die Polizei bat sie jedoch, ruhig zu bleiben und den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen.
Polizei mit Großaufgebot im Einsatz
Nach Angaben des Polizeipräsidiums Offenburg waren mehrere Dutzend Beamte im Einsatz, darunter auch Spezialeinheiten. Die Schule wurde großräumig abgesperrt, der Verkehr umgeleitet. Einsatzkräfte durchsuchten systematisch jeden Raum.
„Wir nehmen solche Alarme grundsätzlich ernst und arbeiten jeden Schritt nach festgelegtem Protokoll ab“, erklärte eine Sprecherin der Polizei. „Das Ziel ist immer, eine mögliche Gefahr so schnell und sicher wie möglich zu bewerten und auszuschließen.“
Währenddessen richtete die Stadt Gaggenau im nahegelegenen Helmut-Dahringer-Haus eine Informationsstelle fur Eltern ein. Dort konnten besorgte Angehörige Informationen erhalten und von psychologisch geschultem Personal betreut werden.
Auch Oberburgermeister Michael Pfeiffer traf noch während des Einsatzes an der Schule ein. Er sprach mit der Schulleitung und den Einsatzkräften, um sich ein Bild der Lage zu machen.

Entwarnung: Es war eine Fehlauslösung
Kurz nach 11 Uhr dann die erlösende Nachricht: Keine Gefahr – der Amokalarm war ein Fehlalarm. Offenbar wurde das System versehentlich ausgelöst, möglicherweise durch einen technischen Defekt oder menschliches Versagen. Die Polizei will die genaue Ursache nun gemeinsam mit der Schulleitung und den Technikverantwortlichen klären.
„Wir sind erleichtert, dass niemand zu Schaden gekommen ist“, sagte Stadtsprecherin Judith Feuerer am Mittag. „Gleichzeitig hat dieser Vorfall gezeigt, dass die Notfallprotokolle funktionieren und alle Beteiligten besonnen gehandelt haben.“
Die Kinder wurden nach und nach aus den Klassenräumen gefuhrt und von ihren Eltern abgeholt. Viele standen unter Schock, einige wurden von Schulpsychologen betreut.
Angst bleibt – Vertrauen in Sicherheitssysteme auf dem Prufstand
Auch wenn sich der Alarm als Fehlmeldung herausstellte, bleibt die Verunsicherung in der Bevölkerung groß. Viele Eltern stellten am Nachmittag die Frage, wie eine solche Fehlauslösung uberhaupt möglich war und ob das Alarmsystem kunftig zuverlässiger funktionieren wird.
Ein Vater sagte gegenuber Reportern: „Wir waren in Panik. Mein Handy klingelte ununterbrochen. Ich bin sofort zur Schule gefahren, ohne zu wissen, ob mein Kind in Gefahr ist.“
Die Stadt Gaggenau kundigte an, die Abläufe noch einmal zu uberprufen und gegebenenfalls technische Nachbesserungen vorzunehmen.

Ein Schockmoment mit glucklichem Ende
Der Vorfall an der Hans-Thoma-Schule in Gaggenau endete glucklicherweise ohne Verletzte – doch er zeigt, wie sensibel und wichtig Sicherheitskonzepte an Bildungseinrichtungen sind. Innerhalb weniger Minuten wurde aus einem ganz normalen Schultag ein Ausnahmezustand, der Eltern, Kinder und Lehrkräfte gleichermaßen in Angst versetzte.
Die Polizei lobte am Ende die besonnene Reaktion der Schulgemeinschaft und der Einsatzkräfte. Dennoch bleibt die Erkenntnis: Ein einziger Fehlalarm kann reichen, um eine ganze Stadt in Aufruhr zu versetzen – und die Frage nach Sicherheit und Vertrauen in den Schulalltag neu aufzuwerfen.




