So schlecht steht es um Deutschlands Kliniken im Kriegsfall – Bundeswehrbericht zeichnet alarmierendes Szenario
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So schlecht steht es um Deutschlands Kliniken im Kriegsfall – Bundeswehrbericht zeichnet alarmierendes Szenario

Berlin – Deutschland diskutiert uber Verteidigung, Aufrustung und Bundnispflichten – doch ein Aspekt gerät dabei oft in den Hintergrund: Wie gut ist das deutsche Gesundheitssystem auf einen möglichen Krieg vorbereitet? Eine neue Analyse der Bundeswehr liefert darauf eine verstörende Antwort.

Ein interner Sonderbericht mit uber 200 Experten, darunter Militärärzte, Katastrophenmediziner und Krisenplaner, beschreibt erstmals detailliert, wie schlecht es tatsächlich um die medizinische Versorgung im Ernstfall steht. Das Fazit: Deutschland ist nicht kriegsfähig – zumindest nicht im Gesundheitssektor.

1000 verletzte Soldaten – pro Tag

Laut dem Bericht mussten deutsche Kliniken im Fall eines bewaffneten Konflikts mit der NATO oder einer massiven Krisenlage täglich bis zu 1000 verletzte Soldaten aufnehmen – zusätzlich zu zivilen Opfern von Angriffen oder Anschlägen. „Das wäre eine Belastung, die kein ziviles Krankenhausnetz in Deutschland bewältigen könnte“, heißt es in der Analyse.

Ein Oberfeldarzt der Bundeswehr, der an dem Papier mitarbeitete, erklärt: „Schon heute stoßen unsere Kliniken bei Massenunfällen oder Großereignissen an ihre Grenzen. Im Kriegsfall wäre das System binnen Tagen uberfordert.“

Engpässe bei Blut, Medikamenten und Schutzmaterial

Die Experten warnen vor dramatischen Engpässen: Blutkonserven, Antibiotika, Schmerzmittel und Verbandsmaterial wurden innerhalb weniger Tage knapp. Bereits jetzt klagen viele Krankenhäuser uber Lieferprobleme bei gängigen Medikamenten – ein Zustand, der sich in einer Krisensituation exponentiell verschärfen wurde.

„Wir haben kein belastbares Notfalllager“, heißt es im Bericht. Die Vorräte, die in den Apotheken und Zentrallagern existieren, seien auf maximal zwei Wochen ausgelegt. Danach wäre Deutschland auf Importe angewiesen – ein Risiko, das in einem Krieg oder bei blockierten Handelsrouten kaum tragfähig wäre.

Besonders alarmierend: Auch die Herstellung wichtiger Medikamente wie Insulin, Morphin und Narkosemittel findet längst nicht mehr in Deutschland statt. „Unsere Abhängigkeit von internationalen Lieferketten ist fatal“, so die Experten.

Zielscheibe im Konfliktfall

Noch bedrohlicher: Der Bericht warnt vor gezielten Angriffen auf Krankenhäuser, Apotheken und Rettungsinfrastruktur. In modernen Konflikten, so die Analyse, wurden medizinische Einrichtungen zunehmend zu strategischen Zielen.

Ein Szenario, das laut Bundeswehr keineswegs theoretisch ist. „Wir mussen uns auf Cyberangriffe, Stromausfälle, Sabotageaktionen und Drohnenangriffe auf zentrale medizinische Einrichtungen einstellen“, heißt es im Bericht. Besonders gefährdet seien Universitätskliniken, die als logistische Drehpunkte der Versorgung gelten.

Ein hoher Offizier formuliert es drastisch: „In einem modernen Krieg reicht ein Hackerangriff auf ein Krankenhausnetzwerk, um tausende Operationen zu verhindern – ohne einen einzigen Schuss abzufeuern.“

Personalmangel und psychische Belastung

Neben Materialknappheit droht auch ein Personalkollaps. Schon im Friedensbetrieb fehlen in deutschen Kliniken rund 50.000 Pflegekräfte und uber 10.000 Ärztinnen und Ärzte. In einer Kriegssituation wurde diese Lucke zur Katastrophe fuhren.

Die Experten rechnen zudem mit einer „massiven physischen und psychischen Überlastung“ des medizinischen Personals. Notärzte und Pflegekräfte wurden tagelang ohne Pause arbeiten mussen, während gleichzeitig Angehörige und Patienten Angst um ihr eigenes Leben hätten.

„Der Krieg wurde nicht nur Verwundete fordern, sondern auch psychisch gebrochene Helfer“, heißt es im Bericht. Depressionen, Burnout und posttraumatische Belastungsstörungen seien vorprogrammiert.

Zivilschutz kaum vorbereitet

Auch das Katastrophenschutzsystem gilt als unzureichend. Viele Kommunen verfugen uber keine funktionierende Notstromversorgung fur Krankenhäuser oder Wasseraufbereitungsanlagen. Zudem fehlen bundesweit geschutzte OP-Räume und Bunkerkliniken – Strukturen, die etwa in der Schweiz oder in Skandinavien seit Jahrzehnten vorhanden sind.

Ein ehemaliger Sanitätsoffizier fasst die Lage nuchtern zusammen: „Im Kalten Krieg waren wir besser vorbereitet als heute.“

Forderung nach nationalem Notfallplan

Die Bundeswehr-Experten fordern deshalb eine umfassende Reform. Nötig seien:

  • Ein nationales Lager fur Medikamente und Blutprodukte

  • Schutzräume und Notstromsysteme fur Kliniken

  • Schnellrekrutierung von medizinischem Personal im Krisenfall

  • Engere Zusammenarbeit zwischen Militär und Zivilmedizin

Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht Handlungsbedarf. In einer ersten Reaktion sagte er: „Wir mussen uns eingestehen, dass unser Gesundheitssystem fur den Extremfall nicht gerustet ist. Die Pandemie hat gezeigt, wie verwundbar wir sind – ein Krieg wurde das um ein Vielfaches verstärken.“

Fazit: Deutschland ist unvorbereitet

Der Bericht der Bundeswehr ist ein Weckruf. Sollte Deutschland tatsächlich in einen militärischen Konflikt geraten, wurde das Gesundheitssystem nach Einschätzung der Experten innerhalb weniger Wochen zusammenbrechen.

Oder wie es ein Militärarzt im Bericht formuliert:

„Wir reden uber Panzer und Flugzeuge – aber vergessen, dass der Krieg am Ende in den Krankenhäusern gewonnen oder verloren wird.“

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