Corona-Erkrankungen steigen wieder – „Ich hatte das Frankenstein-Virus und lag drei Wochen flach“
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Corona-Erkrankungen steigen wieder – „Ich hatte das Frankenstein-Virus und lag drei Wochen flach“

Berlin – Fur viele Menschen ist Corona längst zu einer harmlosen Erkältung geworden – ein Virus, das man nach ein paar Tagen Bettruhe wieder hinter sich lässt. Doch die Realität sieht fur manche ganz anders aus. Ein BILD-Redakteur berichtet jetzt exklusiv uber seine eigene Corona-Erkrankung, die ihn trotz mehrfacher Impfungen und fruherer Infektionen mit voller Wucht traf.

Drei Wochen lag er komplett flach, mit Fieber, Atemnot und einem anhaltenden Husten, der ihn noch Wochen später schwächt. Die Ärzte sind sich sicher: Er hatte die neueste Virusvariante – die sogenannte „Frankenstein-Variante“, eine besonders wandelbare Unterform von Omikron, die in Deutschland derzeit wieder fur einen spurbaren Anstieg der Infektionszahlen sorgt.

„Ich dachte, es wäre nur eine harmlose Erkältung“

Der Journalist erzählt: „Ich war im Urlaub in Spanien, fuhlte mich mude, ein bisschen kränklich – ich dachte, es wäre der Jetlag. Doch dann kam das Fieber, die Gliederschmerzen, und plötzlich lag ich drei Wochen komplett im Bett. Ich konnte kaum sprechen, nicht richtig essen und fuhlte mich, als wurde mir jemand die Luft abdrucken.“

Seine Symptome seien deutlich heftiger gewesen als bei den fruheren Corona-Infektionen. „Ich bin dreimal geimpft und hatte das Virus schon zweimal – aber diesmal war es anders. Es fuhlte sich an wie eine Mischung aus Grippe, Bronchitis und extremer Erschöpfung. Ich dachte, sowas gibt’s nach all den Jahren nicht mehr.“

Virologe Schmidt-Chanasit: „Das Virus ist cleverer geworden“

Der Hamburger Virologe Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit erklärt, was hinter der neuen Virusvariante steckt. „Die sogenannte Frankenstein-Variante – wissenschaftlich als JN.1 oder KP.3 bezeichnet – ist keine völlig neue Mutation, sondern eine Weiterentwicklung der Omikron-Familie. Sie kombiniert Merkmale mehrerer Untervarianten und kann das Immunsystem teilweise austricksen.“

Das bedeute: Auch Menschen, die geimpft sind oder bereits mehrere Infektionen durchgemacht haben, können sich erneut anstecken – und durchaus schwer erkranken. „Wir sehen in den letzten Wochen wieder mehr Krankenhausaufnahmen, vor allem bei älteren Menschen und Patienten mit Vorerkrankungen,“ sagt Schmidt-Chanasit.

Krankenhäuser melden steigende Fallzahlen

Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ist die Zahl der registrierten Corona-Fälle in den letzten vier Wochen um uber 35 Prozent gestiegen. Besonders betroffen sind Ballungsräume wie Berlin, Hamburg und Munchen. Viele Hausärzte berichten, dass Patienten wieder mit typischen Corona-Symptomen kommen – Husten, Halsschmerzen, Fieber und anhaltende Mudigkeit.

Ein Krankenhausarzt aus Berlin bestätigt: „Wir sehen wieder mehr schwere Verläufe, auch bei Menschen, die dachten, sie seien längst immun. Die Frankenstein-Variante scheint eine höhere Viruslast zu erzeugen und bleibt länger im Körper aktiv.“

Neue Impfempfehlungen in Vorbereitung

Trotzdem gibt es keinen Grund zur Panik. Virologe Schmidt-Chanasit rät zu vernunftiger Vorsicht. „Die Impfungen schutzen nach wie vor gut vor schweren Verläufen, auch wenn die Schutzwirkung gegen Ansteckung geringer geworden ist.“ Er empfiehlt besonders gefährdeten Gruppen – also Senioren, chronisch Kranken und medizinischem Personal – eine Auffrischungsimpfung mit den neuen, angepassten Vakzinen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) arbeitet derzeit an einer aktualisierten Empfehlung. Voraussichtlich sollen die neuen Impfstoffe, die speziell gegen Omikron-Untervarianten entwickelt wurden, ab Dezember bundesweit verfugbar sein.

„Corona ist nicht vorbei – es verändert sich nur“

Fur viele Experten ist klar: Das Coronavirus bleibt Teil unseres Alltags. „Corona ist nicht weg, es verändert sich nur“, sagt Schmidt-Chanasit. „Wir mussen lernen, damit zu leben – so wie mit der Grippe.“ Gleichzeitig warnt er davor, das Virus zu unterschätzen: „Fur die meisten verläuft eine Infektion mild, aber es gibt immer wieder Fälle, die uns daran erinnern, wie gefährlich Corona sein kann.“

Ein persönliches Fazit

Der betroffene BILD-Redakteur sagt heute: „Ich habe das Virus unterschätzt. Nach drei Jahren Pandemie dachte ich, ich sei unverwundbar. Jetzt weiß ich: Corona ist nicht vorbei. Es kann dich immer noch hart treffen.“

Drei Wochen nach seiner Erkrankung fuhlt er sich zwar besser, aber noch nicht vollständig erholt. „Ich bin ständig mude, habe manchmal Herzrasen und brauche Pausen. Es ist, als hätte mein Körper die Reset-Taste gedruckt.“

Seine Botschaft: „Ich will keine Panik verbreiten. Aber wir sollten wieder vorsichtiger sein – Masken tragen, wenn wir krank sind, und uns impfen lassen, wenn wir zur Risikogruppe gehören. Das Frankenstein-Virus hat mir gezeigt, dass man Corona noch immer nicht auf die leichte Schulter nehmen darf.“

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