Hunderte Menschen gedenken in Amsterdam dem tödlich verunglückten Brayden (9)
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Hunderte Menschen gedenken in Amsterdam dem tödlich verunglückten Brayden (9)

Amsterdam – Mit Kerzen, Musik und roten Rosen haben am Donnerstagabend Hunderte Menschen im Norden von Amsterdam des neunjährigen Brayden gedacht, der vergangene Woche bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben kam. Das Ungluck hatte die Stadt tief erschuttert – und die Anteilnahme der Bevölkerung war uberwältigend.

Der Gedenkmarsch begann gegen 19.00 Uhr auf dem Gelände des Sportvereins Only Friends im Amsterdamer Stadtteil Noord. Freunde, Nachbarn, Mitschuler und viele Menschen, die die Familie nicht persönlich kannten, versammelten sich, um gemeinsam Abschied zu nehmen. Zahlreiche Teilnehmer trugen rote und weiße Blumen – die Vereinsfarben von Ajax Amsterdam – und viele waren in Ajax-Trikots gekleidet, um Brayden zu ehren, der ein begeisterter Fan der Mannschaft war.

Bereits zu Beginn der Zeremonie wurde Feuerwerk gezundet – eine stille, leuchtende Hommage an den Jungen, der fur viele zum Symbol kindlicher Lebensfreude geworden ist. „Er liebte Fußball, Musik und das Leben. Heute leuchtet der Himmel fur ihn“, sagte eine der Organisatorinnen, sichtlich bewegt.

Der Trauerzug bewegte sich anschließend zur IJdoornlaan, dem Ort, an dem Brayden am vergangenen Freitag ums Leben gekommen war. Entlang der Strecke trugen Teilnehmer Fackeln, während Lautsprecher Lieder von André Hazes und Hardstyle-Musik spielten – die Musikrichtungen, die Brayden besonders mochte. Der Kontrast zwischen den Klängen und der bedruckenden Stille vieler Teilnehmer machte die Atmosphäre umso emotionaler.

An der Unfallstelle legten Menschen Blumen, Kuscheltiere, Kerzen und Ajax-Schals nieder. Viele hielten inne, einige weinten leise, andere schwiegen und blickten auf die Stelle, an der das Leben des neunjährigen Jungen so abrupt endete. Auf einem Transparent stand: “Rust zacht, kleine kampioen“ – Ruhe in Frieden, kleiner Champion.

Der Unfall ereignete sich am Freitag der Vorwoche, als Brayden auf dem Rucksitz der Fatbike seines Vaters saß. Die beiden wurden auf der IJdoornlaan von einem Lastwagen erfasst. Während der Vater verletzt ins Krankenhaus gebracht wurde, erlag der Junge noch am Unfallort seinen Verletzungen. Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache dauern an. Nach Angaben der Polizei wird untersucht, ob der Fahrer des Lkw Brayden und seinen Vater ubersehen hat, möglicherweise aufgrund eines toten Winkels.

Der tragische Unfall hat eine Diskussion uber die Sicherheit von Fatbikes im Stadtverkehr ausgelöst. Diese elektrisch unterstutzten Fahrräder, die oft von Jugendlichen genutzt werden, sind wegen ihrer hohen Geschwindigkeit und ihres Gewichts in den letzten Monaten vermehrt in Unfälle verwickelt. Die Stadt Amsterdam erwägt nun, strengere Regeln fur ihre Nutzung einzufuhren.

Burgermeisterin Femke Halsema äußerte in einer Erklärung ihr Mitgefuhl: „Dieser Unfall hat uns alle tief getroffen. Kein Elternteil sollte so etwas erleben mussen. Mein Herz ist bei Braydens Familie und Freunden.“

Viele Teilnehmer der Gedenkveranstaltung kannten Brayden persönlich uber den Sportverein oder die Schule. Seine Trainer beschrieben ihn als „energiegeladenen, fröhlichen Jungen mit einem großen Herzen“. Einer von ihnen sagte: „Er war immer der Erste, der lachte, und der Letzte, der aufgab.“

Die Familie hat sich nach Angaben von Freunden fur die große Anteilnahme bedankt. „Es bedeutet uns unendlich viel zu sehen, wie viele Menschen Brayden heute geehrt haben“, schrieb ein Angehöriger auf Social Media.

Am Ende der Gedenkfeier wurde eine symbolische Minute der Stille abgehalten. Danach stiegen Hunderte rote und weiße Ballons in den Nachthimmel – ein stilles Lebewohl an einen Jungen, der viel zu fruh gehen musste.

Die Szene an der IJdoornlaan zeigte, wie sehr das Schicksal eines einzigen Kindes eine ganze Stadt bewegen kann. „Brayden war einer von uns“, sagte eine Teilnehmerin leise. „Und heute haben wir ihm gezeigt, dass er nie vergessen wird.“

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