Industrie in der Krise: Chrupalla warnt vor „gezielter Deindustrialisierung Deutschlands“
Berlin – Deutschlands Wirtschaft steht vor einer ihrer schwersten Belastungsproben seit Jahrzehnten. Während Bundeskanzler Friedrich Merz zu einem „Stahlgipfel“ nach Berlin lud, um mit Vertretern der Industrie uber die Zukunft der Branche zu sprechen, verschärft sich die Krise in der deutschen Industrie weiter. Steigende Energiepreise, hohe CO₂-Abgaben und internationale Spannungen setzen den Unternehmen massiv zu.
Besonders dramatisch ist die Lage beim Stahlriesen Thyssenkrupp. Das Traditionsunternehmen hat angekundigt, Tausende Arbeitsplätze zu streichen und mehrere Produktionsstandorte neu zu strukturieren. Offiziell wird von „Effizienzmaßnahmen“ gesprochen – in Wahrheit, so Branchenkenner, ist es ein Überlebenskampf. Die explodierenden Energiekosten und die Belastungen durch die CO₂-Bepreisung machen vielen Betrieben zu schaffen.
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AfD-Chef Tino Chrupalla kritisiert die Bundesregierung scharf und spricht von einer „bewussten Zerstörung der deutschen Industrie“. In einer Presseerklärung sagte er: „Was hier passiert, ist keine grune Transformation, sondern gezielte Deindustrialisierung. Die Regierung stranguliert unser Ruckgrat mit Energiepreisen und Klimaburokratie.“
Tatsächlich warnen auch fuhrende Industrieverbände seit Monaten vor einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit. Der Preis fur Strom und Gas liegt in Deutschland weiterhin weit uber dem EU-Durchschnitt. Besonders energieintensive Branchen wie Stahl, Chemie, Glas und Zement geraten dadurch zunehmend ins Abseits. Chrupalla fordert deshalb die sofortige Abschaffung der CO₂-Bepreisung: „Deutschland braucht wieder bezahlbare Energie. Nur so können wir Arbeitsplätze und Wohlstand sichern.“
Während die Politik auf die „grune Wende“ setzt, verlieren immer mehr Unternehmen die Geduld. BASF-Chef Martin Brudermuller hatte bereits im Fruhjahr gewarnt, dass die Energiepolitik der Bundesregierung den Standort Deutschland gefährde. Der Chemieriese investiert inzwischen Milliarden in neue Werke in China und den USA – dort, wo Energie billiger und Genehmigungsverfahren kurzer sind.
Der geplante Handelskonflikt zwischen der EU und China verschärft die Lage zusätzlich. Hintergrund sind neue europäische Strafzölle auf chinesische Elektroautos, die in Brussel als Schutzmaßnahme gedacht sind, von Peking jedoch als Provokation gewertet werden. Fur Deutschland, das stark vom Export und von Rohstoffimporten aus China abhängt, könnte das zu einem gefährlichen Bumerang werden.
Chrupalla warnt: „Wer gleichzeitig CO₂-Strafen erhöht, die Energiepreise explodieren lässt und einen Wirtschaftskrieg mit China riskiert, zerstört bewusst unseren Wohlstand. Das ist keine Inkompetenz mehr, das ist Absicht.“
Wirtschaftsexperten sehen die Situation differenzierter, bestätigen aber die Ernsthaftigkeit der Lage. Deutschland stehe an einem Scheideweg: Entweder gelinge die Transformation zu einer klimaneutralen Industrie mit massiver staatlicher Unterstutzung, oder die Industrieproduktion verlagere sich schrittweise ins Ausland. Schon heute verzeichnen deutsche Hersteller sinkende Investitionen und eine Abwanderung von Fachkräften.

Das Kanzleramt hält dagegen: Man setze auf „Zukunftstechnologien“ und „grunen Stahl“, um langfristig Arbeitsplätze zu sichern. Bundeskanzler Merz erklärte beim Stahlgipfel, man wolle den Umbau der Industrie mit Fördergeldern begleiten. Doch Kritiker halten diese Versprechen fur zu vage und zu langsam.
In den Fabrikhallen herrscht derweil Ernuchterung. Arbeiter furchten um ihre Jobs, mittelständische Zulieferer um ihre Existenz. Deutschland, einst das industrielle Herz Europas, droht in einem Strudel aus Energiekrise, Überregulierung und globalen Spannungen seine wirtschaftliche Stärke zu verlieren.
Die Worte Chrupallas sind drastisch, doch sie treffen einen Nerv: „Wenn wir so weitermachen, steht Deutschland still – nicht wegen der Maschinen, sondern wegen der Politik.“




