Ein Familienbesuch, der nie endete

Waltrop (NRW) – Sie war voller Leben, lachte in die Kamera und trug ihren rosa Lieblingshut. Doch seit dem 22. Juli 2025 ist Mia (6) verschwunden. Das kleine Mädchen aus Waltrop kam nach einem Besuch bei ihrer Mutter nicht mehr zu ihrem Vater zuruck – seither fehlt von ihr jede Spur.

Die Polizei geht davon aus, dass die Mutter das Kind nicht wie vereinbart zuruckgebracht hat. Laut Ermittlern liegt das Aufenthaltsbestimmungsrecht klar beim Vater. Wo sich die Mutter und das Kind derzeit aufhalten, ist völlig unklar.

Seit fast vier Monaten sucht die Polizei nach Hinweisen – bisher ohne Erfolg.

Intensive Fahndung ohne Ergebnis

Bereits kurz nach dem Verschwinden leitete die Kreispolizei Recklinghausen eine groß angelegte Suchaktion ein. Polizeistreifen uberpruften Wohnorte, befragten Nachbarn und durchsuchten mögliche Verstecke. Auch europaweite Fahndungsmaßnahmen wurden eingeleitet, um zu prufen, ob sich die Mutter ins Ausland abgesetzt hat.

„Wir gehen jeder Spur nach, egal wie klein sie ist“, sagte ein Polizeisprecher. Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Es gebe bislang keine konkreten Hinweise, wo sich das Mädchen oder ihre Mutter befinden könnten.

Die letzte bestätigte Sichtung von Mia stammt aus Waltrop – an jenem Nachmittag, an dem sie angeblich mit ihrer Mutter das Haus verlassen hat. Danach verliert sich jede Spur.

Beschreibung des vermissten Kindes

• Name: Mia (Nachname aus Datenschutzgrunden nicht veröffentlicht)

• Alter: 6 Jahre

• Größe: etwa 130 cm

• Haare: lang, braun

• Augen: braun

• Kleidung: vermutlich rosa Hut, helle Sommerkleidung

Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung. „Selbst der kleinste Hinweis kann entscheidend sein“, heißt es im offiziellen Aufruf. Burger, die etwas gesehen haben oder wissen, wo sich Mia oder ihre Mutter aufhalten könnten, sollen sich umgehend bei der Polizei melden.

Ein Vater zwischen Angst und Hoffnung

Der Vater, bei dem Mia normalerweise lebt, hat in den vergangenen Monaten mehrfach an die Öffentlichkeit appelliert. In einem kurzen Statement sagte er: „Ich will nur wissen, dass sie lebt und es ihr gut geht. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.“

Nachbarn beschreiben ihn als ruhig, aber erschöpft. Freunde berichten, er habe in den letzten Wochen kaum geschlafen. Er durchsuche täglich soziale Medien, schreibe Bekannten der Mutter und hoffe auf ein Lebenszeichen.

Ein Familienfreund sagte: „Fur ihn steht die Zeit still. Er lebt nur noch, um sie wiederzufinden.“

Hintergrund: Ein Streit ums Sorgerecht

Ermittler vermuten, dass ein eskalierender Streit um das Sorgerecht eine Rolle spielen könnte. Das Familiengericht hatte dem Vater im Fruhjahr das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen – eine Entscheidung, mit der sich die Mutter offenbar nicht abfinden konnte.

Zeugen berichten, sie habe kurz vor dem Verschwinden zunehmend angespannt gewirkt. Laut Polizeiinformationen gibt es Anzeichen, dass sie die Ruckgabe des Kindes bewusst verweigert haben könnte.

Ob sie aus Verzweiflung handelte oder andere Motive hatte, bleibt unklar.

Ein Ort in Sorge

In Waltrop herrscht tiefe Betroffenheit. Mehrmals versammelten sich Burger zu stillen Mahnwachen vor dem Rathaus. Auf Plakaten steht: „Komm nach Hause, Mia.“ Kerzen und Kinderzeichnungen erinnern an das verschwundene Mädchen.

Viele Menschen hoffen, dass Mia bald gefunden wird – lebend und wohlbehalten. „Es ist das Schlimmste, was einer Familie passieren kann“, sagt eine Nachbarin. „Man denkt immer, so etwas passiert woanders. Und plötzlich steht es vor der eigenen Haustur.“

Ermittlungen gehen weiter

Die Polizei betont, dass die Suche fortgesetzt wird. „Wir arbeiten weiterhin eng mit internationalen Behörden zusammen“, heißt es aus Recklinghausen. „Es ist unser oberstes Ziel, das Kind sicher nach Hause zu bringen.“

Doch je mehr Zeit vergeht, desto drängender wird die Frage, die ganz Deutschland beschäftigt: Wo ist Mia – und warum ist sie immer noch verschwunden?