Halloween in Hamburg: Polizei setzt erstmals Drohnen gegen mögliche Krawalle ein
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Halloween in Hamburg: Polizei setzt erstmals Drohnen gegen mögliche Krawalle ein

Halloween in Hamburg: Polizei setzt erstmals Drohnen gegen mögliche Krawalle ein 

Hamburg bereitet sich auf eine unruhige Halloween-Nacht vor – doch in diesem Jahr geht die Polizei neue Wege. Nach mehreren Jahren mit Ausschreitungen, Sachbeschädigungen und Angriffen auf Einsatzkräfte will die Hamburger Polizei am Freitagabend erstmals Drohnen zur Überwachung einsetzen. Ziel ist es, kritische Situationen frühzeitig zu erkennen und mögliche Eskalationen im Keim zu ersticken.

Neue Maßnahme: Überwachung aus der Luft

„In den vergangenen Jahren kam in Harburg eine mobile Videoüberwachung zum Einsatz. Das ist in diesem Jahr anders“, erklärte ein Polizeisprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Statt fester Kameras werden nun mehrere Drohnen gleichzeitig in der Stadt eingesetzt, um eine „punktgenaue und dynamische Lagebeurteilung aus der Luft“ zu ermöglichen.

Diese neue Technologie soll es den Einsatzleitern ermöglichen, schneller auf größere Menschenansammlungen oder gefährliche Situationen zu reagieren. Vor allem in engen Straßen oder an unübersichtlichen Orten – wie in den Stadtteilen Harburg, Wilhelmsburg, Billstedt und Steilshoop – sollen die Drohnen entscheidende Vorteile bringen.

Lehren aus den Vorjahren

Die Entscheidung, Drohnen einzusetzen, kommt nicht von ungefähr. In den vergangenen Jahren war Halloween in Hamburg immer wieder von Krawallen und Gewaltausbrüchen begleitet. Besonders der Stadtteil Harburg geriet dabei mehrfach in die Schlagzeilen.

Im Jahr 2023 etwa sammelten sich rund 300 Jugendliche am Harburger Ring, warfen Flaschen, Böller und Feuerwerkskörper auf Passanten und Einsatzkräfte. Mehrere Polizeiwagen wurden beschädigt, es gab Verletzte und über 30 eingeleitete Strafverfahren. Ähnliche Szenen spielten sich auch 2022 ab, als Jugendliche Mülleimer anzündeten und Passanten mit Feuerwerkskörpern attackierten.

Diese Vorfälle haben gezeigt: Halloween ist längst kein harmloses Kostümfest mehr, sondern für die Polizei Hamburg ein „arbeitsintensiver Tag“, wie es aus dem Präsidium heißt.

Großaufgebot der Polizei

Neben dem Einsatz der Drohnen werden in diesem Jahr zusätzliche Kräfte der Landesbereitschaftspolizei in der Stadt unterwegs sein. Diese sollen gemeinsam mit den Streifenwagen der örtlichen Polizeikommissariate an bekannten Brennpunkten präsent sein.

„Wir werden an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet sichtbar sein – insbesondere dort, wo es in der Vergangenheit zu Ausschreitungen gekommen ist“, so der Sprecher. Dazu gehören vor allem Harburg, Billstedt, Wilhelmsburg und Steilshoop – Stadtteile, die in den letzten Jahren immer wieder im Zusammenhang mit Jugendkrawallen genannt wurden.

Auch zivile Einsatzkräfte sollen eingesetzt werden, um frühzeitig Hinweise auf mögliche Provokationen oder geplante Zusammenkünfte in sozialen Medien zu erkennen.

Erfahrungen mit Drohnen bereits vorhanden

Ganz neu ist die Drohnentechnik für die Hamburger Polizei allerdings nicht. Bereits in den vergangenen Jahren kamen sie bei der Verkehrsüberwachung, bei Demonstrationen und zur Dokumentation von Rotlichtverstößen zum Einsatz.

Nun soll das System erstmals bei einer Großlage mit potenziellen Krawallen erprobt werden. Laut Polizei können die Drohnen mehrere Stunden in der Luft bleiben, hochauflösende Wärmebilder liefern und in Echtzeit Daten an die Einsatzleitung übertragen. So könnten Einsatzkräfte gezielter vorgehen, ohne sich unnötig in Gefahr zu bringen.

„Das Ziel ist nicht Überwachung um der Überwachung willen“, betonte der Sprecher. „Es geht um Sicherheit – sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für unsere Einsatzkräfte.“

Polizei ruft zu Ruhe und Rücksicht auf

Während die Polizei technisch aufrüstet, richtet sie auch einen Appell an die Bevölkerung – insbesondere an Jugendliche: Halloween soll ein fröhliches Fest bleiben, keine Nacht der Gewalt.

„Wer Böller oder Feuerwerk in der Öffentlichkeit zündet, begeht keine Mutprobe, sondern gefährdet andere“, so die Warnung. Besonders Kinder, die in der Dunkelheit Süßigkeiten sammeln, seien durch unbedachtes Verhalten schnell in Gefahr. Auch Autofahrer werden gebeten, vorsichtig zu fahren, da viele verkleidete Kinder unterwegs sein werden.

Bilanz mit Spannung erwartet

Wie effektiv der Einsatz der Drohnen tatsächlich sein wird, bleibt abzuwarten. Für die Hamburger Polizei ist es ein Pilotprojekt, das – bei Erfolg – künftig auch bei anderen Großveranstaltungen wie Silvester, Hafengeburtstag oder Fußballspielen zum Einsatz kommen könnte.

Viele Hamburger hoffen, dass die neue Strategie wirkt und die Stadt in diesem Jahr eine friedliche Halloween-Nacht erlebt.

Ein Anwohner aus Harburg brachte es auf den Punkt: „Wenn Drohnen helfen, dass niemand verletzt wird und wir unsere Kinder sicher draußen laufen lassen können, dann bin ich absolut dafür.“

Fazit:
Mit dem erstmaligen Einsatz von Drohnen zu Halloween setzt die Polizei Hamburg ein klares Zeichen: Sicherheit geht vor. Nach Jahren voller Eskalationen will man die Lage diesmal im wahrsten Sinne des Wortes aus der Luft unter Kontrolle behalten – in der Hoffnung, dass sich die Nächte der Randale endlich in ruhige, friedliche Feierabende verwandeln. 🎃👮‍♂️

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