Dramatische Szenen auf der Autobahn bei Ulm

Ulm – Ein schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn A8 in Fahrtrichtung Stuttgart hat am Samstagabend fur Chaos und lange Sperrungen gesorgt. Nach Angaben der Polizei prallten gegen 19.30 Uhr mehrere Fahrzeuge auf Höhe Dornstadt aus bislang ungeklärter Ursache aufeinander.

Mindestens drei Menschen wurden bei dem heftigen Auffahrunfall verletzt, mehrere Fahrzeuge erlitten Totalschaden. Trummerteile verteilten sich uber alle Fahrspuren und beschädigten auch nachfolgende Autos. Die Autobahn glich uber mehrere hundert Meter hinweg einem Trummerfeld.

Rettungskräfte mit Großaufgebot im Einsatz

Unmittelbar nach dem Unfall alarmierten Augenzeugen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Die Feuerwehren aus Dornstadt und Ulm ruckten mit zahlreichen Einsatzfahrzeugen an, da zunächst befurchtet wurde, dass mehrere Personen in ihren Fahrzeugen eingeklemmt sein könnten.

„Die Lage war anfangs unubersichtlich. Wir wussten nicht, wie viele Fahrzeuge betroffen sind und ob Menschen eingeschlossen sind“, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr Dornstadt. Glucklicherweise bestätigte sich dieser Verdacht nicht – alle Beteiligten konnten ihre Fahrzeuge selbstständig verlassen.

Die Feuerwehr unterstutzte die Polizei bei der Ausleuchtung der Unfallstelle und bei der großflächigen Reinigung der Fahrbahn, auf der Öl, Glas und Metallteile verteilt waren.

Drei Verletzte in umliegende Kliniken gebracht

Der Rettungsdienst versorgte insgesamt drei Verletzte, die mit leichten bis mittelschweren Blessuren in umliegende Krankenhäuser gebracht wurden. Weitere Personen wurden vor Ort medizinisch betreut, mussten jedoch nicht stationär aufgenommen werden.

Nach Angaben der Polizei stand keiner der Fahrer unter Alkoholeinfluss. Ein technischer Defekt oder ein Moment der Unachtsamkeit könnten Auslöser der Karambolage gewesen sein – die Ermittlungen hierzu dauern an.

Vollsperrung und kilometerlanger Stau

Die A8 musste nach dem Unfall in Richtung Stuttgart fur mehrere Stunden vollständig gesperrt werden. Zahlreiche Autofahrer saßen im Stau fest, der sich zeitweise uber eine Länge von bis zu drei Kilometern erstreckte.

„Wir haben alles daran gesetzt, die Unfallstelle so schnell wie möglich zu räumen“, sagte ein Polizeisprecher. „Trotzdem war die Fahrbahn massiv verschmutzt, und mehrere Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden.“

Erst gegen 22.30 Uhr konnte die Sperrung aufgehoben und der Verkehr schrittweise wieder freigegeben werden.

Polizei ermittelt zur Unfallursache

Die Ermittlungen zur genauen Ursache des Auffahrunfalls laufen derzeit auf Hochtouren. Laut ersten Erkenntnissen der Verkehrspolizei könnte ein zu geringer Sicherheitsabstand oder nicht angepasste Geschwindigkeit bei nasser Fahrbahn eine Rolle gespielt haben.

Unfallanalytiker sicherten Spuren und befragten Zeugen vor Ort. Die beschädigten Fahrzeuge wurden zur technischen Untersuchung abgeschleppt.

Ein Sprecher der Polizei betonte: „Gerade auf der A8 kommt es immer wieder zu Auffahrunfällen, weil viele Autofahrer das Risiko bei dichtem Verkehr unterschätzen. Wenige Sekunden Unaufmerksamkeit reichen aus, um eine Kettenreaktion auszulösen.“

Bilanz und Ausblick

Der Vorfall auf der A8 zeigt erneut, wie gefährlich dichter Autobahnverkehr werden kann – insbesondere bei schlechter Witterung und hoher Geschwindigkeit. Auch wenn diesmal glucklicherweise keine Todesopfer zu beklagen sind, entstand erheblicher Sachschaden, der nach ersten Schätzungen im sechsstelligen Bereich liegen durfte.

Die Polizei appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, bei nasser Fahrbahn vorsichtiger zu fahren, ausreichend Abstand zu halten und Ablenkungen – etwa durch Mobiltelefone – konsequent zu vermeiden.

Die A8 ist eine der meistbefahrenen Strecken Suddeutschlands und gilt immer wieder als Unfallschwerpunkt. Der aktuelle Unfall bei Ulm reiht sich in eine Serie schwerer Karambolagen der vergangenen Monate ein, die erneut Diskussionen uber Tempolimits und Verkehrssicherheit auf deutschen Autobahnen anheizen könnten.