Erschöpftes Reh im Swimmingpool: Feuerwehr Mudersbach rettet Tier in letzter Minute

Am fruhen Samstagmorgen wurde die Freiwillige Feuerwehr Mudersbach zu einem ungewöhnlichen Einsatz gerufen, der sowohl Tierfreunde als auch Anwohner in Aufregung versetzte. Gegen 08:23 Uhr lautete die Alarmierung „Tier in Notlage“. Vor Ort stellte sich heraus, dass ein Reh in einen privaten Swimmingpool geraten war – und völlig erschöpft um sein Leben kämpfte.

Die Einsatzstelle befand sich in einem Wohngebiet in Mudersbach. Ein Bewohner hatte das Tier im Wasser entdeckt und sofort den Notruf gewählt. Als die Feuerwehrleute des Löschzugs 7 – Mudersbach am Einsatzort eintrafen, fanden sie ein panisches Reh vor, das vergeblich versuchte, sich aus dem Becken zu befreien. Die glatten Poolwände verhinderten, dass das Tier selbstständig hinausklettern konnte.

Mit Umsicht und tiergerechter Vorsicht begann die Feuerwehr die Rettungsaktion. Mehrere Einsatzkräfte stiegen in voller Montur in den Pool, während andere mit einer Plane und einer Tragehilfe am Beckenrand unterstutzten. Ziel war es, das Tier nicht weiter zu stressen und gleichzeitig eine schnelle Rettung zu ermöglichen. Nach wenigen Minuten gelang es der Mannschaft, das völlig entkräftete Reh behutsam aus dem Wasser zu heben.

Ein Feuerwehrsprecher berichtete: „Das Reh war stark unterkuhlt, aber glucklicherweise unverletzt. Wir haben es zunächst beruhigt und getrocknet.“ Nach einer kurzen Erholungszeit an Land wurde das Tier in ein nahegelegenes Waldstuck gebracht und dort freigelassen. „Es lief nach kurzer Orientierung eigenständig davon – das war ein sehr schöner Moment fur uns alle“, so der Sprecher weiter.

Der Vorfall hat in der Gemeinde Mudersbach viel positive Resonanz ausgelöst. In sozialen Netzwerken lobten viele Anwohner das schnelle Eingreifen und die Tierliebe der Feuerwehr. Auch Tierschutzorganisationen äußerten sich anerkennend uber den respektvollen Umgang mit dem Wildtier.

Wie das Reh in den umzäunten Garten und schließlich in den Pool gelangen konnte, bleibt unklar. Vermutlich war es in der Nacht auf der Suche nach Nahrung oder Wasser unterwegs und geriet versehentlich in den Garten. Fur Wildtiere können private Gärten – insbesondere mit offenen Pools – zur tödlichen Falle werden.

Die Feuerwehr appelliert deshalb an alle Poolbesitzer, ihre Schwimmbecken in der Nacht abzudecken oder mit entsprechenden Ausstiegshilfen fur Tiere auszustatten. „Solche Einsätze sind emotional, aber auch ein klares Zeichen dafur, dass unsere Umwelt- und Mitverantwortung nicht an der Grundstucksgrenze endet“, so der Einsatzleiter.

Am Ende dieses ungewöhnlichen Rettungseinsatzes bleibt ein gluckliches Ende – und ein Reh, das dank engagierter Helfer in Mudersbach eine zweite Chance erhalten hat.