Tragödie bei Neunburg vorm Wald – Junger Feuerwehrmann stirbt bei Frontalcrash auf der Staatsstraße 2398
Tragödie bei Neunburg vorm Wald – Junger Feuerwehrmann stirbt bei Frontalcrash auf der Staatsstraße 2398
Ein schwerer Verkehrsunfall hat am Donnerstagnachmittag in der Oberpfalz tiefe Trauer ausgelöst. Auf der Staatsstraße 2398 zwischen Bodenwöhr und Neunburg vorm Wald im Landkreis Schwandorf kam es zu einem folgenschweren Frontalzusammenstoß, bei dem ein erst 22-jähriger Feuerwehrmann ums Leben kam. Die Nachricht erschütterte nicht nur die Einsatzkräfte vor Ort, sondern auch die gesamte Region, in der der junge Mann als engagierter und beliebter Feuerwehrkamerad bekannt war.

Der Unfallhergang
Nach Angaben der Polizei ereignete sich der tragische Unfall gegen 16:30 Uhr. Ein 61-jähriger Autofahrer war auf der Staatsstraße 2398 unterwegs, als er in einer langgezogenen Linkskurve einen vorausfahrenden Sattelzug überholen wollte. Offenbar übersah er dabei den entgegenkommenden Wagen des jungen Feuerwehrmanns. Beide Fahrzeuge prallten mit großer Wucht frontal aufeinander – ein Aufprall, der für den 22-Jährigen keine Überlebenschance ließ.
Der Aufprall war so heftig, dass Trümmerteile über mehrere Meter verstreut wurden und beide Fahrzeuge stark deformiert auf der Fahrbahn zum Stillstand kamen. Der 61-jährige Unfallverursacher konnte sich schwer erschüttert, aber nur leicht verletzt selbst aus seinem Wagen befreien. Ein zufällig vorbeifahrender Autofahrer alarmierte sofort die Rettungskräfte. Binnen Minuten waren Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und ein Rettungshubschrauber am Unfallort.
Für den jungen Feuerwehrmann kam jedoch jede Hilfe zu spät. Noch an der Unfallstelle mussten die Einsatzkräfte feststellen, dass der Mann seinen schweren Verletzungen erlegen war.
Schock und Trauer unter den Einsatzkräften

Besonders tragisch: Der Verstorbene war selbst aktives Mitglied der Feuerwehr und gehörte einer benachbarten Wehr im Landkreis Schwandorf an. Viele der Rettungskräfte, die am Unfallort im Einsatz waren, kannten ihn persönlich. Der Schock über den Verlust eines Kameraden mitten im Einsatz war entsprechend groß.
„Es war ein Einsatz, den keiner von uns je vergessen wird“, sagte ein Feuerwehrsprecher später. „Wenn man zu einem Unfall gerufen wird und merkt, dass es einer der eigenen Leute ist – das ist unbeschreiblich schwer.“
Spontan hielten die Kameradinnen und Kameraden am Unfallort eine Andacht ab. In stiller Trauer standen sie zusammen, zündeten Kerzen an und gedachten des jungen Mannes, der sein Leben so früh verloren hat.
Zur Unterstützung der emotional belasteten Einsatzkräfte wurde der Kriseninterventionsdienst sowie Notfallseelsorger hinzugezogen. Auch Bürgermeister und Vertreter der Feuerwehrführung kamen am Abend an die Unfallstelle, um ihre Anteilnahme zu zeigen.
Ermittlungen zur Unfallursache

Die Polizeiinspektion Neunburg vorm Wald hat noch am Abend die Ermittlungen aufgenommen. Ein Gutachter wurde beauftragt, die genaue Unfallursache zu klären. Er soll unter anderem rekonstruieren, mit welcher Geschwindigkeit die Fahrzeuge unterwegs waren und warum der 61-jährige Fahrer in der Kurve zum Überholen ansetzte.
Die Staatsstraße 2398 musste für mehrere Stunden vollständig gesperrt werden. Der Verkehr wurde weiträumig umgeleitet, während die Unfallaufnahme und die Bergungsarbeiten andauerten. Beide Fahrzeuge wurden stark beschädigt und mussten abgeschleppt werden.
Nach bisherigen Erkenntnissen gibt es keine Hinweise auf Alkohol- oder Drogeneinfluss. Dennoch wird gegen den 61-jährigen Unfallbeteiligten wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.
Eine Region in Trauer
In Neunburg vorm Wald und Umgebung herrscht tiefe Betroffenheit. Der 22-Jährige galt als lebensfroher, hilfsbereiter junger Mann, der sich leidenschaftlich für das Ehrenamt engagierte. Seine Kameraden beschrieben ihn als „jemanden, der immer da war, wenn man ihn brauchte“ und als „Herz der Truppe“.
Auf den Social-Media-Seiten mehrerer Feuerwehren wurden bereits Trauerbekundungen veröffentlicht. Viele zeigen sich erschüttert über den Verlust eines so jungen Menschen, der sein Leben der Hilfe anderer gewidmet hatte.
„Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie, den Freunden und den Kameraden des Verstorbenen“, heißt es in einer Mitteilung der Kreisbrandinspektion Schwandorf. „Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.“
Auch Landrat Thomas Ebeling äußerte sich: „Dieser tragische Unfall zeigt, wie zerbrechlich das Leben ist. Ein junger Mann, der selbst Leben retten wollte, wurde aus dem Leben gerissen. Die Anteilnahme des gesamten Landkreises gilt seiner Familie und seinen Kameraden.“

Ein stilles Versprechen
In den kommenden Tagen wird die örtliche Feuerwehr eine Gedenkveranstaltung für den Verstorbenen abhalten. Bereits jetzt werden schwarze Trauerflore an Feuerwehrfahrzeugen und Einsatzjacken getragen. Viele Einsatzkräfte haben angekündigt, dem jungen Mann mit einem Ehrenkonvoi das letzte Geleit zu geben.
Für sie steht fest: Das Andenken an ihren gefallenen Kameraden wird weiterleben – in jedem Einsatz, in jeder Ausbildung, in jedem Akt der Hilfe, den sie leisten.
„Er wird immer einer von uns bleiben“, sagte ein Feuerwehrmann leise am Unfallort.
Ein tragischer Tag für die Oberpfalz – ein Tag, der zeigt, wie nah Mut und Verletzlichkeit beieinander liegen.
Inmitten der sirenengetriebenen Routine eines Rettungseinsatzes hat die Feuerwehr ihre größte Stärke bewiesen: Menschlichkeit, Zusammenhalt und die Kraft, auch im Schmerz füreinander da zu sein.




