Polizei sucht weiter nach Fabians Mörder – Ermittler durchsuchen Gelände eines Entsorgungsbetriebs
Die Suche nach dem Mörder des achtjährigen Fabian aus Mecklenburg-Vorpommern geht unvermindert weiter. Mit größtem Aufwand und unter Einsatz modernster Technik durchkämmen Ermittler derzeit jedes mögliche Gelände, um Hinweise auf den Täter zu finden. Nun ruckte ein Entsorgungsunternehmen nördlich von Gustrow in den Fokus der Ermittlungen.
Am Donnerstagmorgen waren dort mehrere Beamte in weißen Schutzanzugen im Einsatz. Sie durchsuchten das weitläufige Gelände systematisch – offenbar in der Hoffnung, Spuren oder Gegenstände zu finden, die mit dem Tod des Kindes in Verbindung stehen könnten.

Ermittler durchsuchen Entsorgungsbetrieb
Nach Informationen der Ostsee-Zeitung und einer Bestätigung der Staatsanwaltschaft Rostock handelt es sich bei der Aktion um eine Maßnahme im Zusammenhang mit dem Fall Fabian. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft wollte keine weiteren Details nennen, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden.
„Wir können bestätigen, dass es sich um eine Durchsuchung im Kontext des Falles handelt“, erklärte die Sprecherin. „Zu weiteren Inhalten, Erkenntnissen oder Funden äußern wir uns derzeit nicht.“
Auf dem Gelände des Entsorgungsunternehmens, das einige Kilometer nördlich von Gustrow liegt, suchten die Ermittler unter anderem in einer Lagerhalle mit alter Kleidung. Sie trugen Ganzkörperanzuge, Schutzmasken, Gummihandschuhe und Überzieher uber den Schuhen – ein Hinweis darauf, dass möglicherweise biologische Spuren untersucht oder gesichert werden sollten.
Auch Schaufeln und andere Werkzeuge waren im Einsatz. Beobachter berichteten, dass Beamte wiederholt große Säcke bewegten und Container inspizierten. Das Gelände wurde während der Maßnahme weiträumig abgesperrt, Medienvertreter und Schaulustige mussten Abstand halten.
Keine Angaben zu möglichen Funden
Ob die Durchsuchung zu konkreten Ergebnissen fuhrte, blieb zunächst unklar. Die Ermittler zeigten sich äußerst zuruckhaltend, was Informationen uber mögliche Spuren oder Beweise betrifft.
Ein Polizeisprecher sagte lediglich, die Aktion sei „Teil einer umfangreichen Spurensicherung“, die bereits seit mehreren Tagen laufe. Man gehe jeder noch so kleinen Spur nach, um den Täter zu finden und den Fall endgultig aufzuklären.
„Wir drehen jeden Stein um“, so der Sprecher. „Unser Ziel ist es, Fabian und seiner Familie Gerechtigkeit zu bringen.“
Der Fall erschuttert Mecklenburg-Vorpommern
Der Tod des achtjährigen Fabian hatte landesweit fur Entsetzen gesorgt. Das Kind war vor einigen Wochen spurlos verschwunden, nachdem es zuletzt in der Nähe seines Wohnortes gesehen worden war. Wenige Tage später wurde seine Leiche in einem Waldstuck entdeckt – die genauen Umstände seines Todes sind bis heute nicht vollständig geklärt.
Seitdem arbeitet eine Sonderkommission unter Hochdruck an der Aufklärung des Falls. Hunderte Hinweise aus der Bevölkerung wurden ausgewertet, mehrere Tatorte untersucht, DNA-Spuren analysiert. Bisher blieb die Suche nach dem Täter jedoch erfolglos.
Die Ermittler schließen kein Motiv aus – weder ein Sexualverbrechen noch persönliche oder familiäre Hintergrunde. Auch der Fundort des Kindes wird weiterhin als zentraler Anknupfungspunkt betrachtet.

Hoffnung und Anspannung
Fur die Menschen in der Region ist der Fall eine schwere Belastung. Viele Eltern berichten, dass sie ihre Kinder seit Wochen nicht mehr unbeaufsichtigt draußen spielen lassen. In den sozialen Medien werden Beileidsbekundungen, aber auch Wut und Forderungen nach Aufklärung laut.
In Gustrow und Umgebung fanden Mahnwachen und Gedenkveranstaltungen fur Fabian statt. Kerzen, Blumen und Stofftiere zieren noch immer den Ort, an dem er zuletzt gesehen wurde.
„Wir hoffen, dass der Täter bald gefunden wird“, sagte eine Anwohnerin. „Kein Kind sollte so enden mussen. Und keine Familie sollte so leiden.“
Ermittlungen gehen weiter
Die Polizei betonte, dass die Suche nach dem Täter mit unverminderter Intensität weitergehe. Neben Spurensicherung und Laboranalysen werden auch Zeugen erneut befragt. Zudem soll die Auswertung digitaler Daten – etwa Handy- und Fahrzeugbewegungen – neue Hinweise liefern.
Ob die Durchsuchung des Entsorgungsbetriebs entscheidende Beweise liefert, bleibt abzuwarten. Doch eines ist klar: Die Ermittler geben nicht auf.
„Fabian soll nicht umsonst gestorben sein“, sagte ein Mitglied der Sonderkommission. „Wir werden nicht ruhen, bis der Täter gefasst ist.“





