Seit einem halben Jahr spurlos verschwunden: Polizei setzt Suche nach vermisstem Zillertaler in der Märzenklamm fort – Hoffnung trotz langer Ungewissheit
Nieuws vandaag

Seit einem halben Jahr spurlos verschwunden: Polizei setzt Suche nach vermisstem Zillertaler in der Märzenklamm fort – Hoffnung trotz langer Ungewissheit

Ein 23-Jähriger bleibt seit dem 30. April verschwunden

Das Rätsel um den vermissten jungen Mann aus dem Tiroler Zillertal beschäftigt weiterhin Polizei und Familie. Seit nunmehr uber 175 Tagen fehlt von dem 23-Jährigen jede Spur. Trotz zahlreicher groß angelegter Suchaktionen – zu Fuß, aus der Luft und im Wasser – blieb das Ergebnis bislang ernuchternd.

Nun jedoch flammt neue Hoffnung auf: Die Polizei hat angekundigt, die Suche erneut aufzunehmen, insbesondere im Bereich der Märzenklamm im Ortsteil Gattererberg, wo der Mann zuletzt gesehen wurde. Warum gerade jetzt wieder gesucht wird, erklärt Inspektionskommandant Engelbert Eberharter von der Polizeidienststelle Ried im Zillertal.


Letzte Spur fuhrt zur Märzenklamm – ein gefährliches Gelände

In der Nacht seines Verschwindens, am 30. April, wurde der 23-Jährige gegen 2.45 Uhr letztmals in der Nähe der Märzenklamm gesichtet – einem steilen, felsigen Gebiet mit mehreren Wasserfällen und schwer zugänglichen Passagen.

„Die Märzenklamm ist kein gewöhnlicher Bachlauf, sondern eine wilde Schlucht mit steilen Abhängen und tiefen Wasserstufen“, erklärt Eberharter. „Fur alle Einsatzkräfte stellt dieses Gelände eine enorme Herausforderung dar – sowohl in der Klamm selbst als auch in den bewaldeten Hängen rundherum.“

Schon kurz nach dem Verschwinden starteten Polizei, Feuerwehr, Bergrettung und Wasserrettung großangelegte Suchaktionen. Drohnen, Hubschrauber und Suchhunde kamen ebenso zum Einsatz wie spezialisierte Taucherteams. Doch trotz des immensen Aufwands blieb der junge Mann unauffindbar.


Kein Handy, keine Hinweise, keine Spur

Besonders schwierig gestaltete sich die Suche, weil der Vermisste ohne Mobiltelefon unterwegs war – eine Handyortung war somit unmöglich. Auch Hinweise aus der Bevölkerung, auf die die Ermittler nach Einstellung der aktiven Suche gehofft hatten, blieben aus.

„Bis heute ist kein einziger Hinweis eingegangen – weder zu Sichtungen noch zu möglichen Fundstucken wie Kleidungsresten oder persönlichen Gegenständen“, sagt Eberharter. „Das ist fur uns besonders frustrierend, da wir jede noch so kleine Spur sorgfältig uberpruft hätten.“

Die Ermittler schließen bislang weder ein Ungluck noch ein freiwilliges Verschwinden völlig aus. Doch der fehlende Kontakt zur Familie und die völlige Spurlosigkeit deuten auf ein tragisches Geschehen hin.

Interpol und internationale Fahndungssysteme eingeschaltet

Geruchte uber eine mögliche Einschaltung von Interpol machten zuletzt in sozialen Medien die Runde. Eberharter bestätigt zwar, dass der Fall international ausgeschrieben wurde, stellt jedoch klar: „Das ist Standardverfahren. Der Vermisste wurde bereits am Tag seines Verschwindens im polizeilichen System als abgängige Person eingetragen – österreichweit und im gesamten Schengenraum.“

Damit ist der Fall in 29 europäischen Mitgliedsstaaten verzeichnet. Sollte der Mann irgendwo einer Personenkontrolle unterzogen werden, erscheint sofort der Hinweis auf die Suche der Polizeiinspektion Ried im Zillertal.

Bislang blieb dieser Eintrag jedoch ohne Ergebnis.


Neue Hoffnung dank sinkendem Wasserstand

Was nun Hoffnung macht, ist die Jahreszeit. Mit dem Herbst sinkt der Wasserstand in der Märzenklamm deutlich – und genau das könnte den Einsatzkräften neue Möglichkeiten eröffnen.

„Je niedriger der Wasserstand, desto besser sind die Chancen, verborgene Bereiche zu erreichen“, erklärt Eberharter. „Wir werden die Suchaktionen daher in den kommenden Tagen fortsetzen, insbesondere an jenen Stellen, die im Fruhjahr noch uberflutet waren.“

Die bevorstehende Phase gilt als entscheidend, denn im Winter könnten Schnee und Eis die Suche erneut fur Monate unmöglich machen.

Familie bangt weiter – Hoffnung zwischen Schmerz und Realität

Fur die Familie des Vermissten ist das halbe Jahr des Wartens zur seelischen Zerreißprobe geworden. Angehörige hoffen weiterhin auf eine Aufklärung – ob im Guten oder im Schlechten. „Wir wollen endlich wissen, was passiert ist“, heißt es aus dem Umfeld der Familie.

In sozialen Netzwerken rufen Freunde und Bekannte weiterhin zur Mithilfe auf, auch wenn der Fall bereits seit Monaten die Schlagzeilen verlassen hat. Die Hoffnung bleibt, dass vielleicht doch noch jemand etwas gesehen oder gehört hat, das helfen könnte.


Polizei appelliert erneut an die Öffentlichkeit

Die Ermittler betonen, dass jeder noch so kleine Hinweis entscheidend sein könnte. „Wir bitten die Bevölkerung weiterhin um Unterstutzung“, so Eberharter. „Wer sich in der Nacht vom 29. auf den 30. April im Bereich Gattererberg oder Märzenklamm aufgehalten hat und etwas Ungewöhnliches bemerkt hat, möge sich bei der Polizei melden.“

Während die Suchmannschaften ihre Arbeit in den kommenden Tagen fortsetzen, bleibt die Stimmung zwischen Vorsicht und Hoffnung. Ob der 23-Jährige gefunden wird und was in jener Nacht wirklich geschah, ist weiterhin unklar. Doch fur Familie und Einsatzkräfte steht fest: Aufgeben ist keine Option.

LEAVE A RESPONSE

Your email address will not be published. Required fields are marked *