Bewaffneter Überfall auf Reisebus in Niederbayern – Täter geben sich als Kontrolleure aus 🚌🔫
Polizei sucht Zeugen nach nächtlichem Raububerfall auf der A93
Landshut / Aiglsbach (Niederbayern). – Ein beängstigender Zwischenfall erschutterte in der Nacht zu Montag die Autobahn A93:

Ein Reisebus wurde von einer bewaffneten Gruppe gestoppt und ausgeraubt – die Täter gaben sich dabei als Verkehrskontrolleure aus.
Laut der Polizei Landshut ereignete sich der Vorfall gegen 3:30 Uhr morgens an der Autobahnausfahrt Aiglsbach – Kelheim. Der Bus war mit rund 20 Passagieren besetzt und befand sich auf dem Weg von Prag nach Munchen.
Täter mit Blaulicht und Pistolen


Nach bisherigen Ermittlungen nutzten die unbekannten Täter ein weißes Fahrzeug, das mit einem blauen Warnlicht ausgestattet war – ähnlich wie bei einem zivilen Polizeiwagen. Sie gaben dem Busfahrer per Handzeichen das Signal zum Anhalten.
Als der Bus zum Stehen kam, stiegen drei Männer mit schwarzen Jacken und Pistolen aus. Sie trugen Westen mit der Aufschrift „Kontrolle“ und forderten die Passagiere auf, ihre Ausweise und Wertgegenstände bereitzuhalten.
„Die Täter sprachen Deutsch mit leichtem Akzent“, erklärte Polizeisprecherin Andrea Maier. „Sie behaupteten, eine Routinekontrolle durchzufuhren – was offenbar glaubwurdig wirkte, bis sie plötzlich Bargeld und Dokumente verlangten.“
Ruhige, aber eiskalte Vorgehensweise


Laut Zeugen verhielten sich die Täter „kuhl, professionell und ohne jede Aggression“. Niemand wurde verletzt, doch viele Passagiere standen unter Schock.
„Sie hatten echte Pistolen – oder sahen zumindest so aus“, sagte ein Reisender aus Tschechien. „Sie blieben ruhig, aber man merkte: Das war kein Spaß.“
Die Räuber erbeuteten Bargeld, Schmuck und mehrere Pässe. Danach stiegen sie wieder in ihren Wagen und flohen in Richtung Munchen. Der gesamte Überfall dauerte kaum zehn Minuten.
Polizei bittet um Hinweise


Sofort nach dem Notruf leitete die Kriminalpolizei Landshut eine Großfahndung ein. Mehrere Streifenwagen und ein Hubschrauber suchten bis in die Morgenstunden nach dem Fluchtfahrzeug – bislang ohne Erfolg.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter örtliche Kenntnisse besaßen und den Bus gezielt auswählten.
„Wir schließen nicht aus, dass die Gruppe bereits zuvor in der Region aktiv war“, sagte Polizeisprecherin Maier.
Zeugenaufruf


Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung:
Wer in der Nacht von Sonntag auf Montag zwischen 3:00 und 4:00 Uhr im Bereich Aiglsbach – Kelheim – Mainburg ein weißes Fahrzeug mit auffälligem Blaulicht gesehen hat, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer
📞 (0871) 9252-0
bei der Kriminalpolizei Landshut zu melden.
Auch Dashcam-Aufnahmen aus diesem Zeitraum könnten entscheidend sein.
Hintergrund: Zunahme von Überfällen auf Transitstrecken

Nach Angaben des bayerischen Landeskriminalamts nehmen in Suddeutschland derzeit Diebstähle und Betrugsdelikte auf Autobahnraststätten leicht zu – besonders in den Nachtstunden.
Fälle, bei denen Täter sich als Kontrolleure oder Polizeibeamte ausgeben, sind jedoch äußerst selten.
Kriminologe Dr. Martin Holzmann erklärt:
„Solche Taten erfordern Planung und Risikobereitschaft. Wenn Täter Uniformelemente und Blaulichter nutzen, zielt das auf maximale Einschuchterung.“
Reiseunternehmen und Polizei warnen
Mehrere Busgesellschaften reagierten betroffen auf den Überfall.
„Unsere Fahrer sind geschult, bei Kontrollen vorsichtig zu sein“, teilte das Unternehmen EuroStar Tours mit. „Doch wenn jemand glaubhaft vorgibt, von der Polizei zu sein, ist das fur die Fahrgäste kaum zu erkennen.“
Die Polizei rät Reisenden und Fahrern, Dienstmarken und Fahrzeuge genau zu prufen, bevor sie Anweisungen folgen – insbesondere, wenn die Situation ungewöhnlich erscheint.
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Erleichterung trotz Schock
Die Passagiere konnten nach stundenlangen Befragungen ihre Fahrt fortsetzen. Einige wurden psychologisch betreut.
„Es war wie im Film“, sagte eine 32-jährige Frau aus Passau. „Ich dachte zuerst, es sei eine echte Kontrolle – bis sie uns das Geld abnahmen. Wir haben einfach nur Gluck, dass niemand verletzt wurde.“
🟡 Fazit:
Der nächtliche Überfall auf der A93 zeigt, wie perfide Kriminelle vorgehen können. Die Polizei pruft nun, ob ein Zusammenhang zu ähnlichen Fällen in Österreich oder Tschechien besteht.




